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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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begannen. Nein, Gott im Himmel, nein, nicht schon. Ich habe es doch gerade erst erfahren. Es darf nicht zu spät sein.
    »Ist sie...?«
    Dirk zögerte eine Sekunde zu lang. Es stimmte.
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Weiß nicht genau. Aber vor nicht allzu langer Zeit. Dr. Liu ist hier, und sie glaubt, daß es circa in den letzten zwei Stunden passiert ist.«
    »Wie?«
    »Die Ärztin denkt, daß eine Maschinengewehrsalve sie ins Jenseits befördert hat. Aber man kann es nicht so genau sagen; es gibt noch ein paar... andere Verletzungen. Sieht aus, als ob jemand versucht hat, etwas aus ihr herauszubekommen.«
    Savannah dachte an die hohen Summen, die aus Jonathans Geschäft während des letzten Jahres abgezogen worden waren. Menschen hatten schon für erheblich weniger einen Mord begangen.
    »Glaubst du, der Mörder hat bekommen, was er haben wollte?« fragte sie, ihr Mund war plötzlich trocken.
    »Gott, ich will es hoffen. Eine furchtbare Verschwendung einer schönen Frau. Ich glaube nur ungern, daß das für nichts geschehen ist .«
    Keiner von beiden sagte etwas, als Savannah um ihre Selbstbeherrschung kämpfte. Der gute alte Dirk; er wußte, wie wohltuend es manchmal war, zu schweigen, und hatte es nicht nötig, alles mit hirnlosem Geplapper zu verderben.
    »Willst du herkommen?« fragte er schließlich.
    »Nein. Aber ich komme trotzdem. Ich seh’ dich gleich.«
    Sie hing auf und betrachte das Brett, das sie auf ihr Bett gelegt hatte, und den Klebezettel, durch den Fiona O’Neal als Mordverdächtige Nummer Drei eingestuft wurde.
    Der Schmerz fuhr ihr durch den ganzen Körper, als Savnannah nach dem Zettel griff und ihn in die untere rechte Ecke des Brettes, neben Jonathans Zettel, klebte.
    Aus irgendeinem Grund hatte sie vor langer Zeit beschlossen, daß dies die richtige Ecke sei, um dort die Toten anzubringen.

Fiona O’Neals Appartement war ja schon düster gewesen, als Savannah sie zum ersten Mal besucht hatte, aber beim zweiten Mal fand sie es noch deprimierender. Die Wohnung war von jemandem verwüstet worden, der entweder besonders wütend, besonders neugierig oder beides war. Der Vandale hatte nichts unberührt gelassen, angefangen bei Sofa und Lehnstuhl, die er ausgeweidet hatte, bis hin zu den Kartons, deren Inhalt auf dem Boden ausgeschüttet worden war.
    Aber die Zerstörung der Wohnung war nichts im Vergleich zu dem, was er Fiona O’Neal angetan hatte.
    »O Gott...« Wie immer hatte sich Savannah innerlich gewappnet, bevor sie den Tatort betrat, aber keine Vorbereitung reichte aus, wenn es sich bei einem Opfer um jemanden handelte, den man kannte.
    »Ziemlich schlimm, hmm, Van?« Dirk trat neben sie, seine Hände hatte er tief in den Taschen seiner alten Fliegerjacke vergraben. Er sah erschöpfter aus, als sie ihn seit langem gesehen hatte.«
    »Ja, ganz schön brutal. Wie bei Jonathan Winston«, sagte sie, als sie beobachtete, wie Dr. Jennifer Liu einen kleinen Einschnitt im Bauch vornahm. Ein paar Sekunden später steckte die Gerichtsmedizinerin ein langes Thermometer durch die Öffnung und in die Leber hinein.
    »Wirklich? Wie ihr Ex?« Dirk schien überrascht und außerordentlich interessiert.
    »O stimmt... du hast die Winston-Szene ja nicht gesehen.«
    Savannah i r ai, näher an den Körper heran und zwang sich dazu, genau hinzusehen. Jennifer hob den Kopf und nickte ihr kurz zu. Savannah erwiderte den stummen Gruß.
    »Genau wie ihr Ex«, sagte Savannah zu ihm.
    »Unglücklicherweise«, warf Jennifer ein, »fürchte ich, daß das nicht die ganze Wahrheit ist. Ich denke, die Dame mußte erheblich Schlimmeres durchmachen als Mr. Winston, bevor sie starb.«
    Sie deutete auf die Fesseln, die immer noch um Fionas Hand- und Fußgelenke gewickelt waren. Beide Achillessehnen waren durchtrennt, und die Prellungen und Abschürfungen an ihren Händen sahen aus, als habe jemand sorgfältig und bedächtig jeden einzelnen Finger zerquetscht.
    Aber genau wie bei Jonathan war es die Maschinengewehrsalve in den Kopf, die sie ins Jenseits befördert hatte.
    Savannah war sich traurig bewußt, daß das Ende eine Erleichterung für sie gewesen sein mußte.
    »Er hat versucht, sie zum Reden zu bringen«, flüsterte Savannah. »Und sie hat nicht geredet. Es war alles, was sie von Jonathan noch hatte; sie hätte es ihm niemals erzählt, wenn er nicht...«
    »Was erzählt?« fragte Dirk.
    »Er wollte wissen, wo das Geld war. Das Geld, das sie für Jonathan aufbewahrte; das Geld, das er aus seinem eigenen Geschäft

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