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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Augen miteinander reden... nur für einen Augenblick? Ich bedaure, Gibson, aber die Sache ist... hmm... privat.«
    Warum ging ihr immer die Hälfte ihres gesamten Wortschatzes verloren, wenn jemand mit einem britischen Akzent anwesend war? Die Engländer waren immer so elegant, kultiviert und weltmännisch, so verdammt einschüchternd.
    »Kein Problem, meine Liebe«, sagte er und prostete ihr mit dem Kognakschwenker zu. »Gleich kommt im BBG Fernsehen ohnehin meine Lieblings-Krimiserie, und in der letzten Folge war der Held in großer Bedrängnis.«
    Als Gibson, seine Pfeife und der Kognak den Raum verlassen hatten, sagte Savannah: »Ich wußte nicht, daß Gibson auch bei Ihnen lebt. Ich glaube, wir Amerikaner sind an so etwas nicht gewöhnt.«
    Er lächelte sanft. »Gibson ist ein Juwel. Er ist jetzt fast fünfzehn Jahre bei mir. Ich weiß nicht, was ich ohne ihn tun würde.«
    »Haben Sie ihn aus Großbritannien »importiert»?«
    »Nein, Gibson ist schon seit zwanzig Jahren US-Staatsbürger. Tatsächlich haben wir beim Bureau in Washington zusammengearbeitet.«
    »Das Bureau.« Sie zögerte einen Augenblick, dann sprang sie ins kalte Wasser. »Ryan, darum bin ich hier. Es ist mir zu Ohren gekommen, daß... nun... offen gesagt, mir wurde mitgeteilt, daß Sie auf unehrenhafte Weise entlassen worden sind. Ich nehme an, daß mich das eigentlich nichts angeht, aber wir haben in gewisser Weise zusammen an diesem Fall gearbeitet, und wenn wir zusammenarbeiten, dann muß ich wissen, wo Sie herkommen. Wir müssen einander vertrauen. Völlig.«
    Sein Lächeln war verschwunden, und er sah jetzt tieftraurig aus. »Bedeutet das, daß Sie mir nicht vertrauen können, weil Sie wissen, daß ich entlassen wurde?«
    Sie dachte einen Augenblick lang nach, schließlich wollte sie ihm eine ehrliche Antwort geben.
    »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich wünschte, Sie könnten mir genug Vertrauen entgegenbringen, um mir davon zu erzählen.«
    Er sank zurück und schloß die Augen. Ein paar Sekunden später öffnete er sie erneut und ließ einen entschlossenen Seufzer hören. »Okay, das ist nur fair.« Er streckte den Arm aus und legte seine Hand auf die ihre, dann drückte er sie liebevoll. »Ich erzähle Ihnen alles, was Sie wissen wollen, Savannah, aber als Ihr Freund, nicht als ihr Kollege.«
    Er schien so aufrichtig, daß sie sich geradezu mies fühlte, weil sie ihn überhaupt gefragt hatte. Dieser Dirk sollte jedenfalls verdammt sein.
    »Aus welchem Grund sind Sie entlassen worden?«
    »Der offizielle Grund oder der wahre Grund? Wie in Ihrem Fall kann ich beides vorweisen.«
    Das saß. Es tat ganz schön weh, wenn sie daran dachte, daß er im gleichen Boot saß wie sie. »Beide, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Auf dem Papier stand >Grobe Pflichtverletzung».«
    »Und stimmte das?«
    »Ich glaube nicht. Aber es wurde jemand getötet, jemand, den ich vor organisiertem Verbrechen schützen mußte.«
    Savannah dachte darüber nach. »Ich sage es nicht gern, aber solche Dinge passieren dauernd. Egal wer man ist, der Mob hat seine Verbindungen, und manchmal kann man einfach nicht mehr tun.«
    »Das sehe ich auch so. Aber, wie ich schon sagte, das war der offizielle, legale Grund, der für die Akten bestimmt war.«
    »Was war der wahre Grund?«
    Er schloß kurz die Augen, als ob er damit den Schmerz aussperren wollte. »Sie müssen den Tumult bedenken, der damals herrschte. Es hatte erst kurz vorher jede Menge Berichte über J. Edgar Hoover in der Regenbogenpresse gegeben. Ein paar ganz schön sensationelle Geschichten, die, ob sie nun stimmten oder nicht, für das FBI recht unangenehm waren. Sagen wir es einfach so, es war kein guter Zeitpunkt, um dort zu bleiben, wenn man schwul war.«
    Schwul.
    Schwul.
    Das Wort blieb in Savannahs Kopf hängen wie ein Kratzer auf einer alten Langspielplatte. Und wie bei der beschädigten Platte waren auch ihre Gedanken nicht in der Lage, in die nächste Spur zu wechseln.
    »Sie sind... Sie sind... hm... Sie sind...«
    »Schwul, ja.« Er sah angesichts ihrer Reaktion überrascht aus, doch sicherlich nicht ganz so überrascht wie sie selbst. »Tut mir leid, Savannah. Ich dachte, Sie wüßten Bescheid. Ich meine, was haben Sie denn gedacht?«
    »Was ich gedacht habe?« platzte sie heraus. »Ich dachte, daß Sie mich mögen.«
    Zum x-sten Mal in den letzten paar Tagen traten ihr Tränen in die Augen. Meine Güte, wenn das so weiterging, war sie irgendwann ausgetrocknet.
    Er beugte sich näher zu ihr

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