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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Ich...«
    »Ach Scheiße. Du bist neugierig, und du willst wissen, was passiert ist. Du hattest vor vorbeizukommen, mich mit Schwarzwälder Kirsch zu becircen, bis du mein Vertrauen erlangt hättest. Dann, wenn meine Mauern gefallen wären, hättest du meine Verletzlichkeit ausgenutzt, an mein grundsätzliches Bedürfnis nach Mideid und Verständnis von meinem Kumpel appelliert. Ist es das?«
    Er starrte sie einen Augenblick lang verdutzt an. Dann sagte er geradeheraus: »Nein... ich wollte dir mit der Torte Honig ums Maul schmieren und dich dann dazu bringen, daß du die ganze Sache ausspuckst. Das ist alles.«
    »Dann hast du jetzt gerade dreißig Piepen verschwendet, Compadre «, sagte sie und leckte ihre Gabel ab. »Denn ich bin nicht darüber im Zweifel gelassen worden, daß ich mit niemandem über diese Sache reden darf.«
    »Du machst Witze.«
    »Nein. Zu bis oben hin. Ich kann nichts sagen. Nada.«
    »Noch nicht einmal einem anderen Polizisten? Ich bin dein Partner, um Himmels Willen.«
    »Tut mir leid. Meine Lippen sind versiegelt.«
    »Nicht zu fest, um meinen Kuchen zu essen«, murmelte er leise vor sich hin.
    »Was hast du gesagt?«
    »Nichts.«
    Savannah beobachtete, daß sich seine Unterlippe leicht vorschob, wie es immer der Fall war, wenn er schmollte. Dirk war ein großer Kerl und eine starke Persönlichkeit; er war daran gewöhnt, seinen Kopf durchzusetzen. Und er verfiel sofort ins Adoleszenzalter, wenn ihm das nicht gelang.
    »Ernsthaft, Dirk, ich wünschte, ich könnte dir davon erzählen. Ich fühle mich beschissen, ich bin verwirrt, und, um ehrlich zu sein, ich habe vor der ganzen Sache ziemliche Angst. Ich habe das Gefühl, daß ich vor der Aufgabe stehe, eine Bombe zu entschärfen, und ich weiß nicht, welchen Draht ich zuerst durchschneiden soll, den roten oder den blauen. Und ich habe mehr und mehr das Gefühl, daß ich sie platzen lasse... in vieler Hinsicht.«
    Der gereizte Ausdruck auf seinem Gesicht wich ernsthafter Besorgnis. »So schlimm?«
    »Ja. So schlimm.«
    »Bist du o.k., Van?«
    Sie nickte. »Sicher bin ich das. Ich meine, was kann schon passieren... schlimmstenfalls?«
    »Gott, Savannah! Sag doch sowas nicht! Das sollte niemand sagen, besonders kein Polizist.«
    Er hatte natürlich recht. Großmutter würde sagen, daß sie den Ärger anzog, wenn sie diese Worte aussprach. Sie hatte die Tür für all die kleinen ekligen Dämonen da draußen geöffnet, damit sie hereinkamen und ihr das Leben zur Hölle machten.
    »Ich werde das Kind schon schaukeln, Dirk«, sagte sie sanft. Seine offensichtliche Sorge hatte sie gerührt. »Wirklich, das werde ich. Mach dir keine Gedanken.«
    Aber als ihr die Worte über die Lippen kamen, wurde Savannah klar, daß sie sich selbst damit ebenso trösten und überzeugen wollte wie Dirk. Sie würde das Kind schon schaukeln. Oder?

    Dirk ging erst kurz vor Mitternacht. Savannah war dankbar, daß er geblieben war, bis sie müde genug war, um zu Bett zu gehen und sofort einzuschlafen. Sie hatte das Gefühl, daß er das auch beabsichtigt hatte.
    Als sie ihn zur Tür begleitete, hielt er inne, die Hand auf der Türklinke.
    »Wenn es irgend etwas gibt, das ich tun kann, Mädchen, irgend etwas, um dir zu helfen, dann laß es mich wissen, okay?«
    »Ja, sicher.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Ich weiß. Vielleicht komme ich drauf zurück.«
    Er stand da und blickte — wie ihr vorkam ziemlich lange — auf sie herab. Hin und wieder spürte Savannah eine gewisse Ausstrahlung, eine Zuneigung, eine Anziehung, die es sicherlich nicht gegeben hätte, wenn sie nicht unterschiedlichen Geschlechts gewesen wären.
    Sie hatten das nie weiter verfolgt. Der gesunde Menschenverstand hatte ihnen vorgeschrieben, daß sie in erster Linie Partner waren, in zweiter Linie Freunde — und Liebende überhaupt nicht. Im Büroalltag war es vielleicht töricht, mit seinen Kollegen herumzutändeln, aber bei der Polizei konnte es tödlich sein.
    Trotzdem bedeutete ihre Entscheidung nicht, daß sie es nicht von Zeit zu Zeit fühlten, so wie jetzt.
    Dirk verlor vielleicht ein paar Haare und hatte ein paar Pfund zugelegt, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, und man konnte ihn bestimmt nicht als gutaussehend oder als schön bezeichnen. Aber er war durchaus ein attraktiver Mann, er war männlich, markant. Mehr als einmal hatte sich Savannah vorzustellen versucht, wie es wohl wäre, mit ihm das Bett zu teilen.
    Während sie jetzt mit ihm im Türeingang stand, so nah, daß sie seine

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