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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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so, als versuchte sie sich zu sammeln. »Morgen abend, am Stardust Pavillon; dort findet eine Modenschau zu wohltätigen Zwecken statt.«
    »Ja? Und...?«
    »Und Sie sollten hingehen.«
    Fieberhaft begann Savannah, sich auf dem Block neben dem Telefon Notizen zu machen. »Der Stardust... okay. Warum sollte ich hinkommen?«
    »Weil ich einen guten Grund habe, anzunehmen, daß die Person, die Jonathan Winston getötet hat, dort sein wird. Ich dachte einfach, daß Sie das wissen sollten.«
    Sie klang, als ob sie jetzt auflegen wollte.
    »Warten Sie einen Augenblick!« rief Savannah. »Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, dann sagen Sie mir, wer es ist.«
    »Ich kann nicht. Im Moment kann ich nicht mehr für Sie tun. Sie werden es dort herausfinden müssen.«
    »Werden Sie morgen auch dort sein?« fragte sie.
    Aber da hörte sie schon das entsprechende Geräusch in der Leitung. Schon wieder hatte jemand aufgelegt, das zweite Mal in dieser Nacht.
    Ein paar Sekunden lang starrte Savannah ihre Notizen auf dem Block an. Dann knipste sie das Licht aus und ging wieder ins Bett, ihre Gedanken überschlugen sich.
    Von Schlaf konnte jetzt keine Rede mehr sein. Der König des Dschungels war dem Cowboy nachgefolgt. Wenn sie jetzt die Augen schloß, dann sah Savannah nur einen einzigen Mann, den ermordeten Jonathan Winston. Und dieses Bild war alles andere als romantisch oder schlaffördernd.

    Gleich als Savannah den glitzernden, in Gold und Weiß gehaltenen Ballsaal des Stardust Pavillon betrat, erkannte sie, daß sie in puncto Kleidung einen größeren Fauxpas begangen hatte. So viel zu der Theorie, daß man das kleine Schwarze und eine Perlenkette zu jeder Gelegenheit tragen konnte. Sie ließ ihren Blick über den Ozean aus schönen Menschen gleiten, doch ihres war das einzige schwarze Kleid weit und breit. Und Perlen waren in dieser Saison auch nicht gerade der letzte Schrei.
    Woher hätte sie wissen sollen, daß die klassische Förmlichkeit out war und man jetzt farbenfrohe, schrille Klamotten trug?
    Während sie um die Menschentrauben herumschlenderte, trafen sie verwirrend viele neugierige und abschätzige Blicke aus dem weiblichen Lager. Andererseits wirkten die Männer weniger modebewußt, denn deren Aufmerksamkeit schien eher von ihrem üppigen Hintern und ihren hübsch geschwungenen Waden gefesselt zu sein als vqn ihrem Kleid.
    Als sie am Vormittag angerufen hatte, um sich über das hier stattfindende Ereignis zu informieren, hatte man ihr gesagt, daß es vor der eigentlichen Show eine kleine Ken-nenlern-Cocktailparty geben würde. VermuÜich, hatte man damit das hier gemeint.
    Savannah fühlte sich ebenso fehl am Platze wie ihr Trauerkleid. Die High-Society reizte sie nicht. Viel lieber hätte sie jetzt in Mikes Bar und Imbißbude gesessen, einen kräftigen Schluck Bier zu sich genommen und eine Portion von Mikes berühmten Zwiebelringen gemampft.
    Aber, nun ja, sie war hier, um ihren Job zu erledigen und nicht, um zu feiern. Ihre Anwesenheit war Pflicht, aber sie mußte sich ja nicht unbedingt unters Volk mischen.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, Beverly Winston ausfindig zu machen, und als ihr das gelang, war Savannah von der Verwandlung schockiert. Die Stadträtin hatte eine Metamorphose durchlaufen. Ihr sachliches, geschäftsmäßiges Outfit war verschwunden. Statt dessen erschien sie wie eine Vision, die in pfirsich- und elfenbeinfarbenen Schichten des hauchdünnsten, zartesten Stoffes, den Savannah jemals gesehen hatte, elegant durch den Raum schwebte.
    Erstaunlich, was so ein Besuch im Schönheitssalon, eine Gesichtsmaske und eine Haute-Couture-Abendrobe so alles ausmachten, dachte Savannah, die diese Verwandlung immer noch nicht so ganz glauben konnte. Und die Diamanten, die sie an ihren Ohrläppchen und Fingern trug, schadeten ihrem Aussehen auch nicht gerade.
    An ihrer Seite stand ein großer, auffällig attraktiver Mann — der Chief war es nicht, wie Savannah bemerkte. Er war blond, wahrscheinlich Ende Vierzig, und sah in seinem grauen, locker sitzenden Designeranzug wie ein Mann von Weitaus. Seine Frisur war mit Bedacht unordentlich, einer dieser »natürlichen« Schnitte, denen man seine beständige Aufmerksamkeit widmen mußte. Savannah nannte das im stillen immer »sorgfältig gepflegtes Chaos«.
    Er beugte sich nah zu Beverly herunter, wenn er mit ihr sprach, zu nah, um einfach nur ein Freund zu sein, aber nicht ganz so nah, um ihr Geliebter zu sein.
    Einen Augenblick lang blickte er in Savannahs

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