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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Autos befestigt war. Sehr hübsch.
    Der Fahrer kletterte auf den Vordersitz, betätigte ein paar Knöpfe auf dem polierten Armaturenbrett aus Holz und zündete den Motor. Er schnurrte, kaum hörbar, über die sanfte klassische Musik hinweg, die das Auto füllte.
    »Entspannen Sie sich einfach, Madame«, sagte er, »und genießen Sie die Fahrt .«
    »Oh, das werde ich«, antwortete sie, als sie tiefer in den Sitz hineinsank, die Augen schloß, ihre Gedanken schweifen ließ und die Eleganz und die ganze Umgebung genoß. Während der nächsten fünfzehn Minuten beabsichtigte sie, alles über Jonathan Winston, seinen Mörder und die bescheuerte Departmentpolitik zu vergessen. Sie zog ihre hochhackigen Schuhe aus und vergrub die Zehen in dem grauen Plüschteppich. »Ah ja, Mr. Gibson«, sagte sie, »das werde ich ganz sicher.«
    »Savannah! Sie sehen heute abend wundervoll aus. Wie haben Sie das nur wieder gemacht, Mademoiselle?« rief Antoine, als sie das Foyer des Restaurants betrat und zur Rezeption ging.
    Antoine war ein kleiner Mann, kaum größer als eins sechzig, mit verdächtig schwarzem Haar und schmalem Gesicht. Eindeutig kein besonders gutaussehender Mann, weder nach europäischen noch nach amerikanischen Maßstäben. Aber was ihm an Größe und gutem Aussehen fehlte, machte er durch seine Lebhaftigkeit wieder wett. Während der letzten Jahre, da sie sein Restaurant besuchte, hatten sie fast so etwas wie eine Beziehung zueinander aufgebaut, die auf gegenseitiger Bewunderung, harmloser Flirterei und einer gemeinsamen Liebe zu gutem Essen basierte.
    »Sie haben heute abend ein Rendezvous, nicht wahr?« : fragte er, während er seine Augen über ihr Kleid wandern ließ. Sie hatte genau dieses Seidenkleid gewählt, weil das Saphirblau ihre Augen betonte und das tiefe Dekollete ihre weichen, femininen Rundungen zur Geltung brachte. Sie hatte einfach tolle Titten, und sie scheute sich nicht, sie zu zeigen... sie waren schließlich einer der Vorteile, wenn man Übergewicht hatte.
    »Nein, Antoine«, sagte sie, »ich habe kein Rendezvous. Dieses Abendessen ist rein geschäftlich.«
    Er schüttelte seinen Kopf und schnalzte mit der Zunge. »Was für eine Schande! Was für eine schreckliche, schreckliche Verschwendung!« Das schelmische Glitzern in seinen Augen zeigte ihr, daß er ihr nicht glaubte. Vielleicht hatte ein entsprechendes Glitzern in ihren eigenen Augen sie verraten. Die Franzosen hatten für so etwas ein Gespür.
    Und wer ist der Glückliche, mit dem Sie heute >geschäftlich< zu Abend essen, Savannah ?« fragte er, als er ihr den Arm bot und sie in höfischer Manier in den Speisesaal begleitete.
    »Wer hat gesagt, daß es ein Mann ist?«
    »Sie würden ein solches Kleid nicht für eine andere Frau anziehen«, antwortete Antoine im Brustton der Überzeugung. »Ich habe doch recht, oder?«
    Sie lachte. »Sie haben recht, ja.« Sie hielt nach einem Mann Ausschau, den man als »prachtvoll« bezeichnen konnte, und spähte zwischen Palmen hindurch und um die Trennwände aus glitzerndem facettiertem Glas und Messing herum in die gemütlichen Nischen, die Intimität und Romantik förderten. »Tatsächlich«, sagte sie, »soll ich hier einen Mr. Ryan Stone treffen. Wahrscheinlich ist er schon da.«
    »Ah, Mr. Stone«, sagte Antoine und nickte mit einem wissenden Lächeln. »Natürlich. Er ist vor einer halben Stunde gekommen. Er sitzt dahinten, am Ende der Bar.«
    Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren, und Savannah konnte kaum Antoines Worte verstehen, als dieser erklärte, daß er ihren Lieblingstisch vorbereiten und sie gleich zu Tisch rufen würde. Auch den flüchtigen Kuß, den er auf ihren Handrücken hauchte, bevor er sich zurückzog, spürte sie nicht.
    Am hinteren Ende der auf Hochglanz polierten, mit Intarsien verzierten Bar aus Eichenholz saß der Mann, den Antoine ihr gezeigt hatte. Savannahs Blick richtete sich auf ihn, als blickte sie durch ein Teleskop. Die Welt reduzierte sich auf diese eine Person — diesen außerordentlich großen, dezent gebräunten und außergewöhnlich gutaussehenden Mann, der seinen Kopf in ihre Richtung wandte.
    Ihre Blicke trafen sich, stumm schienen sie sich einander vorzustellen, er erhob sich von seinem Stuhl und kam auf sie zu.
    Als er ihre Hand berührte, wurde Savannah eindeutig, absolut und vollständig von der Lust übermannt.

    »Woher wußten Sie, wo ich wohne ?« fragte sie. Jetzt, wo sie ihm gegenüberstand, war sie eher neugierig als entrüstet. Er hätte sogar

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