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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Wohnungen anbelangte, einen guten Geschmack. Sie war immer noch nicht bereit, ihre Vorurteile abzulegen.
    Als sie sich der Tür näherte, sah sie, daß ein weißliches Rechteck an den Türrahmen geheftet worden war. Es war ein Briefumschlag. Ein hübsches, elegantes Briefpapier... auf dem ihr Name stand.
    »Ms. Savannah Reid!« stand mit feiner, geschwungener Schrift auf der Vorderseite. Der kalligraphischen Qualität der Schrift nach zu urteilen, hatte der Betreffende einen alten Füllfederhalter benutzt.
    Ryan Stone, Bodyguard der Reichen und Schönen, hatte eindeutig Klasse, entschied sie, egal, womit er sein Geld verdiente.
    Sie klingelte, dann zog sie den Umschlag vom Türpfosten herunter. Wenn schon ihr Name darauf stand, dann war er wohl auch für sie. Während sie wartete, glaubte sie eigentlich nicht, daß jemand auf ihr Klingeln reagierte. Mr. Stone war nicht zu Hause. Oder, wenn er es war, dann beabsichtigte er nicht, zu erscheinen. Was immer dieser Umschlag enthielt, es war alles, was sie zum gegebenen Zeitpunkt bekommen würde.
    Vorsichtig und mit steigender Neugierde öffnete sie den Umschlag und blickte hinein. Es sah aus wie...ja es war... eine gedruckte Einladung.
    Die elegant geschwungenen Worte baten sie um das Vergnügen ihrer Gesellschaft zum Abendessen, und zwar am nächsten Abend im Chez Antoine, ihrem absoluten Lieblingsrestaurant.
    Ob er das wohl gewußt hatte? Oder hatte er nur geraten?
    Ihre Frage beantwortete sich von selbst, als ihre Augen den Rest der Karte lasen, die besagte, daß er Lachs-Mousse bestellt hatte, so, wie sie es liebte, und dazu eine Flasche ihres bevorzugten Beaujolais.
    Als Savannah bemerkte, daß sie nun schon einige Minuten mit offenem Mund dagestanden hatte, schob sie die Karte wieder in den Umschlag und rannte den Weg zu ihrem Auto zurück.
    Als sie davonfuhr, raste ihr Puls viel zu stark, um lediglich von dem Eilschritt herzurühren, in dem sie zu ihrem Auto zurückgekehrt war. Sie war ebenso geschmeichelt wie verblüfft. Erst heute nachmittag hatte sie herausgefunden, wo dieser Mann wohnte. Gestern abend hatte sie noch nicht einmal seinen Namen gekannt. Woher zum Teufel kannte er ihr Lieblingsrestaurant, ihre Lieblingsvorspeise und ihren Lieblingswein? Der Gedanke war aufregend, prickelnd... aber trotzdem beunruhigend.
    Was wußte Ryan Stone sonst noch von ihr?

Savannah setzte sich im Bett auf und knipste die Lampe an, die den Raum in ein romantisches, rosiges Licht tauchte. Vor langer Zeit hatte sie festgestellt, daß die Haut einer Frau am besten bei Kerzenlicht und am zweitbesten im Schein einer rosa Glühbirne aussah.
    Sie hob den Zettel auf, der neben dem Telefon lag, und ließ ihre Finger langsam über die Kanten gleiten. Es war »seine« Nummer. Sie hatte nicht früher angerufen, weil sie Mr. Stone mit ihrem Besuch hatte überraschen wollen. Und sie hatte ihn nicht angerufen, als sie nach Hause zurückgekehrt war, weil...
    Nun, sie wußte auch nicht so genau, warum.
    Einige Male hatte sie ein paar der Zahlen gewählt, dann hatte sie wieder aufgelegt, wie ein Teenager, zu schüchtern, um den Anruf eines Jungen zu erwidern.
    Das ist bescheuert, sagte sie sich. Oder genauer: du bist bescheuert. Er ist eine Spur in einem Mordfall, um Himmels Willen, und nicht deine Verabredung zum Abschlußball. Ruf ihn einfach an, nimm die Einladung an — und dann Schluß damit.
    Nachdem sie im Geiste noch einmal durchgegangen war, was sie jetzt sagen würde, und sich ein paar Mal geräuspert hatte, sprang sie ins kalte Wasser und wählte die Nummer.
    Nach dem vierten Klingeln hörte sie, wie am anderen Ende abgenommen wurde und eine tiefe, wunderbar erotische Stimme sagte: »Hi...«
    »Hi«, antwortete sie schnell und wirkungsvoll — mal abgesehen von dem verdammten Krächzen mitten im Wort. Diese verdammten Frösche erschienen immer dann in ihrer Kehle, wenn sie nervös war.
    Sie begann, ihm zu erzählen, wer sie war, aber sie wurde vom Rest seines Satzes unterbrochen: »...hier spricht Ryan Stone. Leider habe ich Ihren Anruf verpaßt, aber hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton, und ich rufe Sie zurück.«
    Verdammt. Ein blöder Anrufbeantworter.
    Sie saß hier in ihrem Bett mit feuchten Achselhöhlen, kalten Händen und einem trockenen Mund... wegen einer Maschine.
    Nachdem sie das abgewartet hatte, von dem sie vermutete, daß es der längste Pfeifton in der Geschichte der modernen Welt sein mußte, räusperte sie sich nochmals und sagte: »Ja, äh... hallo,

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