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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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unanständig Schönes handelte. Aus irgendeinem Grund dachte sie sofort an Ryan.
    Sie zog die Schachtel hervor, hob den Deckel und entdeckte einen beinahe nicht vorhandenen Stringtanga, der aus qualitativ hochwertiger schwarzer Spitze und Satin bestand, ebenso wie der dazu passende Strumpfhalter und die dazugehörigen Strümpfe. »Was zum...?« Ein hauchzartes Hemdchen aus weich fließendem Chiffon vervollständigte die Ausstattung. Fein, elegant und nuttig... und es gehörte nicht ihr!
    Das bedeutete...
    O Gott, sie wollte nicht darüber nachdenken, was das bedeutete.
    Sie hätte gut und gerne noch zwanzig Jahre darauf warten können, um zu erfahren, daß ihre süße, unschuldige kleine Schwester diese Tracht anzog. Wenn sie sie in Atlantas Koffer oder in einer der Schubladen zusammen mit ihrer eigenen Unterwäsche gesehen hätte, wäre sie nicht halb so besorgt gewesen.
    Das Zeug war versteckt worden. Und es lag in einer Geschenkbox. Und da einige der Pflegehinweise noch nicht entfernt worden waren, nahm sie an, daß es neu war.
    Soweit sie wußte, hatte Atlanta seit ihrer Ankunft nicht genug Geld, um sich etwas derartiges zu kaufen. Das bedeutete...
    Sie suchte in der Schachtel nach einer Nachricht... nach irgend etwas... und fand eine weiße Karte. Unter den geprägten Aufdruck des Geschäfts, in dem die Wäsche gekauft worden war, waren folgende Worte gekritzelt worden:

    Für Atlanta,
    eine seltene und außergewöhnliche Südstaatenschönheit, zum Beginn einer langen, erfüllenden Karriere.
    Für immer Dein
    Max

    »Savannah! Was tust du denn da?« Die schrille Stimme erschütterte ihre Nerven, und sie ließ die Schachtel fallen und verstreute ihren Inhalt über den ganzen Boden.
    Sie wirbelte herum — eine Bewegung, die sie teuer zu stehen kam — und sah Atlanta im Türrahmen stehen, ihr Gesicht war so finster wie ein Gewitter über dem Mississippi.
    »Du bist tatsächlich wie Mama!« schrie das Mädchen. »Keiner von euch beiden respektiert meine Privatsphäre!«
    Sie rannte in den Raum, klaubte die Unterwäsche vom Boden und stopfte sie wieder in die Schachtel. Sie preßte sie fest gegen ihre Brust und fing an zu weinen. »Du hattest kein Recht, meine Sachen zu durchsuchen! Das ist mein Zimmer und...«
    »Warte einen Augenblick!« Savannah hielt einen .Arm in die Höhe, eine Geste, die sie an ihre alten Tage als Verkehrspolizistin erinnerte. »Halt mal einen Augenblick lang die Klappe. Ich weise dich darauf hin, daß dies in erster Linie mein Haus ist. Jeder Quadratzentimeter. Ich habe es gekauft, ich bezahle es ab, und ich bin diejenige, die im nächsten Jahr ein neues Dach daraufsetzen läßt.«
    Sie schlug die Schublade mit ihrem Fuß zu. »Du«, fuhr sie fort, »bist Gast in meinem Haus. Mein Haus, mein Zimmer, mein Toilettentisch und meine Schublade. Kapiert?«
    Atlanta ließ sich auf das ungemachte Bett fallen und schob gereizt schmollend ihre Unterlippe vor.
    »Außerdem bist du minderjährig und stehst vorübergehend — wie ich hoffe — unter meiner Aufsicht. Und während ich durchaus dein Recht auf eine Privatsphäre respektiere, erwarte ich von dir, daß du dieses Recht nicht dadurch mißbrauchst, indem du Dinge vor mir versteckst. Privatsphäre ist in Ordnung, aber wir sprechen hier von Geheimnissen, und Menschen verstecken Dinge nur, derer sie sich schämen.«
    »Du irrst dich!« Atlanta schob die Schachtel unter die Decken. »Ich schäme mich für gar nichts. Ich weiß nur, daß du einen Komplex wegen einiger Dinge hast und daß du etwas dagegen hättest, wenn sich zwischen mir und einem älteren Mann eine Beziehung entwickelte. Deswegen mußte ich...«
    »Ein älterer Mann? Wie alt ist denn dieser Max, wenn das überhaupt sein richtiger Name ist? Und was zur Hölle macht ein Typ, der dir Ramsch wie diesen hier schenkt?«
    »Es handelt sich um teure Unterwäsche, nicht um Ramsch.«
    Savannah erinnerte sich an das Gefühl, als sie die schwere Seide durch die Finger hatte gleiten lassen. »Okay, es ist teurer Ramsch. Jetzt aber Klartext: Was ist das für ein Kerl?«
    »Ich werde nicht mit dir über ihn reden. Mit ihm verbindet mich etwas sehr Schönes, und wenn ich darüber mit dir rede, dann würde es nur in den Schmutz gezogen oder so.«
    »Etwas sehr Schönes?« Savannah hatte kein Verständnis für das Ausmaß an Naivität, das dieses Mädchen aufbrachte. Wie war es ihr gelungen, sechzehn Jahre lang zu leben, ohne etwas über die Welt und ihren Abschaum von Bewohnern zu lernen? »Ihr kennt

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