Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
Vom Netzwerk:
auch sehr gesund, weißt du.«
    Savannah verließen so langsam ihre Kräfte, wie eine Flüssigkeit, die aus ihrem Kopf in ihre Füße und dann auf den Boden zu sickern schien und sich dort ausbreitete. Wenn sie sich nicht bald hinlegte, dann würde sie Umfallen.
    »Atlanta, ich bin heute nacht angegriffen worden«, sagte sie und griff sich mit der Hand an den Hinterkopf, wo es sich anfühlte, als schlüge ein Straßenarbeiter mit dem Vorschlaghammer zu. »Und ich...«
    »Du bist angegriffen worden? Was meinst du damit?«
    »Ich meine, daß einer von den Bösen mir eins über den Schädel gezogen hat, und daß ich einige Stunden lang bewußtlos war.«
    »O mein Gott! Das ist ja schrecklich! Wie fühlst du dich?«
    Savannah spürte eine flüchtige Welle der Erleichterung, als sie sah, daß das Mädchen doch nicht ganz so egozentrisch war, um sich nicht mehr um das Unglück eines anderen zu kümmern. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung.
    »Kann ich irgend etwas für dich tun? Ich meine, möchtest du, daß ich dir eine Suppe warm mache oder dir etwas Eiscreme hole?«
    Savannah schmolz das Herz. Das war die Atlanta, an die sie sich so gerne erinnerte, das besorgte, liebende kleine Mädchen, das ihr den Nacken massiert und ihr Haar gebürstet hatte, als es noch klein war. Das war die Atlanta, die mit Einsetzen der Pubertät verschwunden zu sein schien, um von dem eiden, egozentrischen Hohlkopf ersetzt zu werden, mit dem sie während der letzten paar Tage zusammengelebt hatte.
    Savannah ging zu ihrer Schwester hinüber, setzte sich auf die Bettkante und legte die Arme um ihre Taille. Sie zog sie nah zu sich heran und sagte: »Danke, Liebes, aber mir geht es gut. Ich muß mich nur etwas hinlegen.«
    Sie rückte wieder etwas ab und blickte in die Augen ihrer Schwester, in denen Tränen standen. »Aber was ich mir mehr als alles wünsche«, fuhr sie fort, »ist, daß du sicher und glücklich bist. Ich liebe dich, ‘lanta. Und ich will nicht, daß du verletzt wirst. Und ob du es mir glaubst oder nicht, du stehst ziemlich kurz davor, verletzt zu werden. Einige der Fehler, die du gerade begehen willst, können einen ein Leben lang verfolgen.«
    Atlanta stieß sie fort und rollte sich zur anderen Seite des Bettes. »Du mußt mir mehr Vertrauen schenken, Savannah. Ich bin nicht dumm, weißt du. Ich kann für mich selbst sorgen, wenn du mich nur läßt.«
    »Halt dich von ihm fern, Atlanta, oder ich schwöre, ich lasse ihn hochgehen, weil er es mit einer Minderjährigen getrieben hat.« Savannah dachte daran, daß sie über keinerlei polizeiliche Befugnis mehr verfügte und daß ihre Drohung so leer war wie die Blase eines Rennpferdes, aber Atlanta hatte davon keine Ahnung. »Ich werde es tun, ganz bestimmt. Wenn ich Wind davon bekomme, daß du ihn wiedersiehst, sitzt er im Knast. Und du solltest mal erleben, was sie mit deinem »Seelenverwandtem im Gefängnis machen. Selbst die weniger erwünschten Mitglieder unserer Gesellschaft hassen Kinderschänder.«
    Diesmal hatte sie gesiegt; in Adán tas Augen stand Furcht, gepaart mit Zorn. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, würde es wirken.
    »Wenn du jemals so etwas tust...«, sagte Atlanta, und ihre Stimme zitterte vor Zorn, »wenn du jemals einen Freund von mir ins Gefängnis steckst, dann schwöre ich, werde ich dich mein Leben lang hassen .«
    Die Feindseligkeit ihrer Worte traf Savannah unvermittelt. Sie hatte geblufft, jetzt bluffte das Kind zurück. Oder vielleicht meinte sie es auch ernst. Egal, jetzt war jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt, um nachzugeben.
    Savannah hielt ihrem Blick stand und sagte: »Okay, wenn du so empfindest, dann kann ich damit leben.«
    Mit einstudierter Lässigkeit, die hundertprozentig gespielt war, erhob sich Savannah vom Bett und verließ den Raum. Erst als sie es sich in ihrem eigenen Bett bequem gemacht hatte, gestattete sie sich, die Maske fallenzulassen und zu weinen.

    »Mom, du mußt sie einfach zurückholen. Ich mache keine Witze, Mom! Wenn du glaubst, daß du zu Hause Probleme mit ihr hast, dann solltest du dir mal ansehen, in was für einen Schlamassel sie hier hineingerät! Ich meine es ernst, Mom. Mom, du solltest...«
    Piep! Klick. Freizeichen.
    Diesem verdammten Anrufbeantworter ihrer Mutter ging immer das Band aus, bevor sie Atem holen konnte. Wütend knallte sie den Hörer auf die Gabel, nahm erneut auf und drückte auf Wahlwiederholung.
    Tuut, tuut, tuut, tuut...
    »Ja, ja, ja, es ist besetzt, schon gut. Dieses blöde

Weitere Kostenlose Bücher