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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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kann, um Ihnen zu helfen. Wir haben diesen Samstag im Stadtpark ein Barbecue. Ich werde mal herumfragen, ob irgendjemand weiß, wo der Kerl ist. Ist das ein Wort?«
    »Das ist ein Wort.«
    Als sie die Garage verließ, hätte sie schwören können, daß er die alte »Dixie«-Melodie pfiff.
    Die alten Konföderierten sterben niemals aus, dachte sie. Aber die Käuze unter ihnen ziehen nach Kalifornien und restaurieren Studebaker.
    Es gab alles mögliche.

    Dirk hatte Savannah zum Abendessen eingeladen. Sie sollte soviel essen, wie sie konnte.
    Das bedeutete Happy Hour im Bench.
    Sie saß in der Ecke der Sportbar und beobachtete, wie er zum vierten Mal das Büfett plünderte. Als er an ihren Tisch zurückkehrte, trug er zwei dünne Pappteller, die mit Käse, Kräckern, Fleischbällchen, Rippchen und irgendwelchen panierten, frittierten Dingern, die einer näheren Überprüfung wohl kaum standgehalten hätten, überladen waren.
    »Hau rein, Mädel, ich will etwas haben fürs Geld«, sagte er und deutete mit dem Kopf in Richtung Büfett. Sie haben auch Mädchenfutter, weißt du.«
    Für Dirk zählte alles zum »Mädchenfutter«, was nicht noch vor kurzem »muh« gesagt hatte. Früchte und Gemüse fielen eindeutig in diese Kategorie, ebenso wie Nudeln und Vollkornprodukte.
    Nachdem sie bereits ihr Scherflein Sellerie und Karottenstifte in Ranchersauce verdrückt hatte, entschloß sie sich, einfach später zu essen. So viel zu einem Abendessen mit Dirk.
    Sie hob die eine Margarita, die sie als Aperitif zu diesem Festmahl bestellt hatte, und nippte daran. Dirk war auf der sicheren Seite; er wußte, daß sie nur eine trinken würde, wenn sie noch fahren mußte. Savannah entsprach voll und ganz Dirks Vorstellung von einer perfekten Verabredung: sie war preiswert.
    Während der folgenden halben Stunde gelang es ihm schließlich, ihr alles aus der Nase zu ziehen: die ganze traurige Geschichte des Dahinscheidens von Detective Sergeant Savannah Reid... sogar die Sache mit der Videocassette. Er war zornig.
    »Ich wußte, daß noch erheblich mehr dahintersteckte als das. Warum hast du mir nicht schon früher davon erzählt? Ich hätte eingreifen können und...«
    »Weil ich nicht wollte, daß du eingreifst. Du wärest nur ebenfalls gefeuert worden. Dann hätten wir beide keinen Job gehabt, und wir könnten es uns überhaupt nicht mehr leisten, in der Stadt essen zu gehen... so wie hier.«
    Sie machte eine Handbewegung, die die gesamte schäbige Bar umspannte, inklusive des großen Fernsehapparates, dessen Bilder alle paar Sekunden rotierte, und die ehemals eleganten Fenster aus buntem, bleigefaßten Glas zu beiden Seiten der Tür. Unglücklicherweise hatte ein übereifriger Rausschmeißer eines Abends versucht, einen Rowdy durch das eine hinauszuwerfen. Das zerbrochene Glas und das gedehnte Blei waren nach außen gebogen, und zwar ungefähr in der Form eines menschlichen Körpers. Savannah und Dirk waren hier schon seit Jahren Stammgäste, und solange sie zurückdenken konnte, rotierte das Fernsehbild, und das Glas war ausgebeult.
    »Stimmt«, sagte er, ohne ihren unterschwelligen Sarkasmus ganz zu verstehen, »aber zur Hölle, darum geht’s doch bei Partnern.«
    »Danke, Dirk, du bist ein Schatz.«
    »Psst...«, er warf einen verstohlenen Blick auf die Typen, die auf den Barhockern saßen, die die Wände des Lokals säumten, »so etwas darfst du an einem Ort wie diesem nicht sagen. Ein Mann muß schließlich auf seinen Ruf achten, weißt du.«
    »Tut mir leid, es hat mich einfach übermannt.«
    »Im Ernst, wie kann ich dir helfen? Sag es mir, und ich tue es. Wir werden dich irgendwie wieder in den Polizeidienst bringen. Das muß einfach gehen.«
    »Vermißt du mich?« fragte sie mit ihrer erotischsten Stimme.
    »Sicher tue ich das. Zur Hölle, ich bin gerade auf Azetonentzug.«
    Sie holte tief Atem und wappnete sich, weil sie wußte, daß er das, was sie jetzt sagen würde, nicht gern hörte.
    »Setz dich nicht für mich ein, Dirk. Im Augenblick möchte ich nicht mehr zurück zur Polizei. Ich vermisse dich auch, aber auf den Rest dieser Scheißtypen kann ich gut verzichten.«
    »Du machst Witze! Du willst liegenbleiben und den toten Mann spielen? Das sieht dir gar nicht ähnlich, Van.«
    »So sehe ich das gar nicht. Ich fange an zu glauben, daß sie mir einen Gefallen getan haben. Das hier ist gar nicht so übel, Dirk. Wirklich. Man hat mit Rückschlägen zu kämpfen, sicher. Aber insgesamt gesehen glaube ich, daß ich den

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