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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Sie zögerte. Deshalb antwortete er: „Nein, bisher noch nicht.“
    Er hoffte, Delmore würde sie zum Essen einladen oder vielleicht sogar auf einen Drink in sein Haus.
    „Lass uns heute Abend gemeinsam Essen gehen“, sagte Delmore.
    Bingo, dachte Jim – bevor ihm klar wurde, dass der Mann nur mit Emily sprach.
    „Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich Ihnen Ihre Schwester für einen Abend entführe, oder? Immerhin hatten Sie sie jetzt die ganze Woche für sich allein.“
    Zum ersten Mal seit Langem war Jim sprachlos. Er wusste ehrlich nicht, was er sagen sollte. Wenn er protestierte, würde er einen egoistischen, kleinlichen Eindruck machen. Welcher Bruder hätte schon etwas dagegen, dass seine Schwester mit einem Millionär ausging? Aber, verdammt noch mal, er wollte protestieren. Er wollte nicht, dass Emily allein mit Delmore fertigwerden musste. Er wollte nicht, dass Emily mit ihm ausging.
    Das Schweigen am Tisch dauerte bereits viel zu lange, also tat Jim das Einzige, was er tun konnte: Er trat den Ball an Emily ab. Als Gastgeberin ihres Bruders konnte sie problemlos ablehnen. „Ich schätze, das kann nur Emily entscheiden“, sagte er.
    „Wie sieht es aus?“, wandte Delmore sich an Emily. „Soll ich dich um sieben abholen?“
    Sag Nein, beschwor Jim sie schweigend mit den Augen.
    Komm schon, Emily, schlag seine Einladung aus.
    „Sieben Uhr klingt gut“, sagte sie schließlich und lächelte Delmore an.
    Was zum Teufel sollte das? Warum um alles in der Welt nahm sie die Einladung dieses Dreckskerls an? Warum tat sie etwas, das sie nicht tun wollte?
    Oder wollte sie etwa doch?
    Jim musterte Emily, wie sie da mit diesem Typen zusammensaß. Er hielt ihre Hand und hatte den anderen Arm leicht um ihre Schultern gelegt.
    „Bis später dann“, sagte Delmore und küsste Emily auf die Lippen. Jims Blutdruck stieg beträchtlich.
    Delmore stand auf und reichte Jim zum Abschied die Hand. „War nett, Sie kennenzulernen, Dan.“
    Jim bemühte sich, keine Miene zu verziehen und Delmore nicht sämtliche Finger zu brechen, als sie sich die Hände schüttelten.
    Dann war Alexander Delmore weg, zurück an seinem Tisch bei seinen Gästen.
    Jims Hand zitterte, als er nach dem Wasserglas griff und einen Schluck daraus trank. Emily warf ihm einen Blick zu. Er lächelte sie an, aber seine Augen wirkten eiskalt.
    „Warum hast du seine Einladung angenommen?“ Er sprach leise, aber seine Stimme klang rau vor Erregung. Immer noch lächelte er, als führten sie eine freundliche Unterhaltung.
    „Ich dachte, du wolltest das.“ War er wirklich wütend auf sie? Emily stand vor einem Rätsel. Jim hatte ihr mit Worten ganz klar die Entscheidung überlassen, ob sie mit Alex essen ging oder nicht. Aber seine Augen hatten ihr etwas ganz anderes zu verstehen gegeben. Sie war sich so sicher gewesen, er wolle, dass sie die Einladung annahm. Offensichtlich hatte sie sich geirrt.
    „Warum zum Teufel sollte ich das wollen?“, fauchte er sie an. „Ich kann dich nicht beschützen, wenn du dich irgendwo allein mit ihm herumtreibst.“
    Alex winkte den beiden noch einmal zu, dann verließen er und seine Kunden das Restaurant. Sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, erstarb Jims Lächeln.
    „Jetzt muss ich Salazar anrufen und dafür sorgen, dass du überwacht wirst“, stieß er verärgert hervor und funkelte sie wütend an. „Verdammt, ich weiß nicht einmal, wohin Delmore dich ausführen wird. Also muss ich dafür sorgen, dass ihr beschattet werdet, und …“
    Emily riss der Geduldsfaden. „Tut mir leid, dass ich dir Unannehmlichkeiten bereite, aber nächstes Mal könntest du mir vielleicht vorher sagen, was du von mir erwartest, statt einfach davon auszugehen, dass ich deine Gedanken lesen kann.“
    „Ich dachte, es wäre völlig klar, dass du Situationen vermeiden solltest, in denen du mit Delmore allein bist“, schoss er zurück. „Aber anscheinend empfindest du ihn nicht als eine solche Bedrohung, wie ich das tue. Mir ist schon klar, dass du etwas Besseres zu essen bekommst, wenn du mit ihm ausgehst, als wenn du zu Hause bei mir bleibst. Aber ich begreife einfach nicht, was du sonst davon hast.“
    Er starrte sie zornig an. Ihre Wangen waren gerötet, ob vor Wut oder vor Verlegenheit, konnte er nicht erkennen. Eigentlich hatte sie keine Veranlassung, verlegen zu sein. Es sei denn, er hatte sie durchschaut und den wahren Grund erkannt, warum sie Delmores Einladung zum Essen angenommen hatte. Vielleicht liebte sie den

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