Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
mit ausdruckloser Miene hinzu, „in diesem Neckholder darfst du niemals laufen. Wir sind hier in Florida. Hier leben jede Menge alter Männer. Die kriegen deinetwegen alle einen Herzinfarkt. Ich möchte dich nicht wegen Massenmord einlochen müssen.“
    Das entlockte ihr ein Lächeln. Es fiel ein wenig kläglichaus, aber immerhin: Es war ein Lächeln. „Du wärst als Komplize dran. Dass ich dieses Ding trage, war schließlich deine Idee.“
    „Stimmt auch wieder.“ Er ging rückwärts auf das Restaurant zu, um sie im Blick zu behalten. „Na komm, lass uns reingehen und Delmore bezirzen, eine Einladung zu einem Wochenendtörn auf seiner Yacht aus ihm rauskitzeln und ein großartiges Essen genießen. Einverstanden?“
    „Ich weiß nicht, ob ich überhaupt was runterkriegen werde“, gab Emily zu.
    „Natürlich wirst du.“ Jims Lächeln schwand. „Ich bin bei dir, Em. Die ganze Zeit. Du bist in Sicherheit. Hörst du?“
    Er meinte es absolut ernst, und Emily nickte zögernd.
    Sie war sicher vor Alex Delmore. Aber sie fühlte sich ganz und gar nicht sicher vor Jim Keegan. Denn trotz allem, trotz ihrer grässlichen Erfahrungen mit ihm, begann sie den Mann tatsächlich zu mögen.
    Emily lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und genoss schweigend die fantastische Aussicht auf das glitzernde Wasser des Golfs. Sie griff nach ihrem Glas Ginger Ale, nippte daran und schaute Jim an.
    „Hat er uns schon entdeckt?“, fragte sie leise.
    Alex Delmore saß leicht links hinter Emily. Er war in Begleitung zweier Männer in Geschäftsanzügen. Jim sah sich im Restaurant um, sorgfältig bemüht, nicht zu zeigen, dass er Delmore erkannte, als er seinen Blick kurz über dessen Tisch und seine Gäste schweifen ließ.
    Er lächelte Emily an. „Ja, könnte sein. Komm schon, lächeln. Denk dran, du gehst mit deinem Lieblingsbruder essen. Schau glücklich drein. Sonst glaubt Delmore noch, wir kämen aus einer kaputten Familie.“
    Emily lachte.
    Jim schlug die Speisekarte auf. „Was nimmst du?“
    „Einen Salat.“
    „Sonst nichts?“
    „Ich sagte es schon: Ich habe keinen Hunger.“
    „Hmm, ich schon. Kannst du mir sagen, was Muscheln Meunière sind?“
    „Schau, es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe“, begann Emily.
    Jim schaute von der Speisekarte auf. Seine Augen leuchteten im selben lebendigen Blau wie das Wasser des Ozeans hinter ihm. Er wirkte beinah überrascht.
    „Im Auto“, erläuterte sie. „Ich habe das nicht so gemeint. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass du nicht mehr wütend auf mich bist.“
    Langsam klappte er die Speisekarte zu und sah sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass Alex Delmore nicht ausgerechnet jetzt zu ihnen herüberkam. „Wir stehen beide im Moment unter gewaltigem Druck“, sagte er leise. In aller Ruhe nahm er sich ein Stück Brot aus dem Korb auf dem Tisch, bevor er sie wieder anschaute. „Und weißt du, so unrecht hast du ja gar nicht. Ich habe so etwas wie Stil nie wirklich kennengelernt und kenne mich nicht damit aus …“
    „Doch, das tust du.“
    Jim musterte sie angelegentlich. Sein sonst so lebendiges Gesicht wirkte ernster, als Emily es je gesehen hatte. „Du verteidigst mich? Allen Ernstes? Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber für mich hört sich das so an, als würdest du für mich eintreten.“
    „Ja, ich schätze, das tue ich.“
    Emily wusste, dass sie sich selbst ausmanövriert hatte. Jim konnte ihre Steilvorlage auf vielfältige Weise nutzen, mit Sticheleien oder sarkastischen Bemerkungen, aber das tat er nicht.
    „Ich finde das sehr nett.“ Mehr sagte er nicht dazu. Er lächelte sie an, beinah schüchtern, und Emily senkte verunsichert den Blick.
    „Kopf hoch“, mahnte Jim leise. „Delmore steht auf. Er kommt gleich zu uns.“
    Emily schloss kurz die Augen, ließ aber durch nichts sonst erkennen, wie nervös sie war.
    „Dan“, flüsterte Jim, „nicht Jim.“
    Sie lächelte. „Ich weiß.“
    „Emily! Welch Überraschung. Nein, nein, bleibt doch sitzen.“ Als Jim Delmores glatte, kultivierte Stimme vernahm, sträubten sich ihm die Nackenhaare. Verdammt, das Spiel hatte gerade erst begonnen, und schon hasste er den Kerl. Nein, das stimmte nicht. Jim hatte Alexander Delmore bereits gehasst, bevor er den Millionär zum ersten Mal gesehen hatte. Er hasste ihn, seitdem er sich vorgestellt hatte, wie Delmore mit Emily schlief.
    Der Mann war blond, wirkte jungenhaft und gut aussehend. So sahen typischerweise Absolventen von Elitehochschulen und

Weitere Kostenlose Bücher