Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante
»Einspruch, Euer Ehren. Wir haben Miss Murtados Aussage bereits gehört. In allen Einzelheiten.«
Spielte das eine Rolle? Hallo? Natürlich musste ich der Frau keine Fragen mehr stellen, sondern nur Zeit gewinnen, während Bart meine neuen Zeugen aufspürte.
Meine einzige Chance … Allerdings musste ich nach
dem Hausmädchen noch den Empfangschef und sogar den Hoteldiener in den Zeugenstand rufen. Immer noch kein Bart. Nachdem ich alle erdenklichen Fragen gestellt hatte und der Sicherheitschef weiterhin durch Abwesenheit glänzte, geriet ich in Verzweiflung. Gerade wollte ich meine Mutter auffordern, in Ohnmacht zu fallen oder irgendeine andere Szene zu machen, als Bart zurückkehrte, von drei Männern gefolgt.
Bei diesem Anblick schnappte Ridgely nach Luft, Vincent runzelte die Stirn, und ich lächelte. Dankbar winkte ich Bart zu, und er führte seine Begleiter auf die Galerie.
Zu Richter Melton gewandt, verkündete ich: »Euer Ehren, ich möchte Martin Pender noch einmal in den Zeugenstand rufen.«
Der Gerichtsdiener führte den Mann herein. Sobald der Zeuge Platz genommen hatte, fragte ich: »Mr. Pender, tragen Sie einen Doktortitel oder nicht?«
»Einfach lächerlich! Mein Name lautet Martin Pender. Mister Martin Pender.«
»Also sind Sie kein ›Doktor‹? Um das klarzustellen - ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie immer noch unter Eid stehen. Wenn Sie lügen, werden Sie im Gefängnis landen.«
Die Wangen vor Zorn dunkel gerötet, kräuselte er die Lippen.
»Nun, Mr. Pender?«, mischte sich der Richter ein.
Martin Pender sprang auf. »Also, das ist wirklich lachhaft!«, schrie er, einer Panik nahe. »Wie ich bereits erklärt habe, war ich Ridgely Ogdens Liebhaber.« Nur zu
gut verstand ich seine Aufregung. Immerhin war die Verwendung illegaler menschlicher Wachstumshormone zur Steigerung von sportlichen Leistungen oder für Anti-Age-Therapien eine kriminelle Handlung.
»Beruhigen Sie sich, Mr. Pender!«, befahl Melton.
Zögernd sank Pender auf den Stuhl zurück. Seine Kinnmuskeln zuckten.
»Also, kommen wir zum Sex«, attackierte ich ihn unbarmherzig.
Durch die Galerie rann ein atemloses (teilweise entzücktes) Raunen.
Wie ein gehetztes Tier in einem Käfig schaute sich Pender um. »Was ist damit?«
»Sie sagten, Sie hätten wilden Sex mit meiner Mutter praktiziert.« Nicht mit meiner Klientin. Nicht mit Mrs. Ogden. Sondern mit meiner Mutter. Dadurch nahm die Befragung persönliche Züge an.
»Ja!«
»Wirklich?«
»Ja …« Diesmal nicht im Brustton der Überzeugung.
»Sind Sie sicher, dass wir über heißen wilden Sex im Lazy 6 Motel reden, jeden Mittwoch?«
Die Galerie kicherte, meine Mutter drohte in Ohnmacht zu fallen, und Vincent sah aus, als wollte er jemanden ermorden. Nämlich mich. Bei jedem tickenden Geräusch, das die Uhr an der Wand des Gerichtssaals von sich gab, schaute Jack unbehaglicher drein. Sehr gut. Pender verzog den Mund.
»Nun, Mr. Pender«, drängte ich, »würden Sie wiederholen, was Sie über diesen Sex gesagt haben?«
»Daran erinnere ich mich nicht genau.«
»Tatsächlich nicht? Oder haben Sie gelogen?«
»Nein, ich habe nicht gelogen! Ich sage nur, ich würde mich nicht mehr auf den genauen Wortlaut besinnen können!«
»Dann lassen Sie sich helfen.« Ich wandte mich zur Protokollführerin. »Würden Sie bitte die Aussage des Zeugen vorlesen, Ma’am?«
»Einspruch, Euer Ehren!«, stöhnte Jack. »Wohin soll das führen? Ich finde, das Gericht muss keine weitere Diskussion über diesen unglückseligen Sex ertragen.«
»Euer Ehren«, begann ich in schmeichelndem Ton. Sorry, aber ich amüsierte mich allmählich. »Eine kleine Unterhaltung über Sex wird niemandem schaden.« Zu Jack gewandt, fügte ich hinzu: »Ich glaube sogar, ein Gespräch danach ist sehr nützlich. Das hilft den Menschen, zu verstehen, was geschehen ist, warum es geschehen ist. Und noch wichtiger - wohin es führen wird.«
Jacks Miene gefror, der Richter blinzelte verwirrt, meine Mutter schüttelte ungeduldig den Kopf. Und Racine erweckte den Eindruck, sie würde am liebsten über die Balustrade der Galerie springen und mich zu Boden werfen.
»Machen Sie weiter, Miss Cushing, und beeilen Sie sich«, verlangte Melton.
»Ja, natürlich, Euer Ehren.«
Inzwischen hatte die Protokollführerin den speziellen Teil der Aussage gefunden, und ich nickte ihr zu. Mit ihrer trockenen, monotonen Stimme las sie vor: »›Jeden Mittwoch hatten wir lasterhaften, wilden Sex, Ridgely
Ogden war
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