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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Sinnen, war ich vor der verschlossenen Tür des Prüfungsraums geflohen, aus dem Universitätsgebäude gerannt und über eine Ritze im Gehsteig gestolpert. Weil ich die Arme voller Bücher hatte, war ich nicht schnell genug gewesen, um den Sturz abzubremsen. Unsanft prallte meine Schulter gegen das Pflaster, die Bluse, die ich an meinem letzten langen Abend mit Jack getragen hatte, wurde zerfetzt, ebenso wie meine Haut. Niemand hatte die Spuren der Wunde je gesehen. Nicht einmal Phillip in Boston.
    »Nein, ich will es sehen …« Jack schob meine Hand beiseite und küsste die Narbe so zärtlich, dass ich erschauerte, nicht nur vor Verlangen.

    Danach vergaß ich den Sturz, die Narbe - und dass Jack ziemlich viel von meiner Haut sah. Wie ein Neandertaler (und sehr erotisch) riss er mir die Strumpfhose vom Leib, hob mich hoch und drückte mich gegen die Wand. Während er mich hungrig küsste, schlang er meine Beine um seine Hüften und umfasste, wie ich zugeben muss, sehr viel nackte Haut. Ich bebte und stöhnte und wünschte mir, was auf eher würdelose Art geschehen würde.
    »So eine schlechte Idee«, murmelte er an meinem Hals. Dann hob er mich noch etwas höher, ich glitt auf ihn hinab, und wir schrien beide.
    Es war einer jener berühmten Momente im Leben, wo die Zeit stillzustehen scheint. Als würde außerhalb der kleinen Kabine nichts existieren. Wir bewegten uns, berührten einander, küssten uns, hauchten sinnlose Worte, und die Welt blieb draußen. Bei der Erfüllung spürte ich, wie sich Jacks Rückenmuskeln verkrampften. Schließlich entspannten sie sich.
    Immer noch vereint, lehnten wir an der Metallwand. Jacks Herz pochte kraftvoll. An meinem Hals fühlte ich seine Atemzüge, die sich allmählich verlangsamten. »Deine Mutter ist stolz auf dich«, flüsterte er heiser, »und du solltest sie nicht verdammen.«
    Wohl kaum das Gesprächsthema, das man nach einem Liebesakt erwartet. Schon gar nicht, wenn es ein Anwalt anschneidet, der in ein paar Minuten wieder auf der anderen Seite des Mittelgangs im Gerichtssaal sitzen wird …
    Ich schob ihn ein wenig von mir, um in sein Gesicht zu schauen. Nach ein paar Sekunden ließen wir einander
los, und Jack räusperte sich. »Du wolltest wissen, warum ich dich damals nicht gesucht habe.«
    »Ja …«, bestätigte ich zögernd. »Du hast gesagt, es hätte dir nicht in den Kram gepasst, mich zu finden.«
    »Das stimmt. Aber das ist nicht alles. Ich habe dich gesucht.«
    An meinem Rücken spürte ich kaltes Metall.
    »Als du nicht zurückgekommen bist und auch nicht in deinem Haus warst, bin ich zu deiner Mutter gegangen und habe sie gefragt, wo du dich verkriechen würdest. Aber das hat sie mir nicht verraten.«
    »Was? Das wollte sie dir nicht sagen?« Ungeheuerlich! Vor lauter Zorn bekam ich kaum Luft.
    »Beruhige dich.«
    »Oh, ich bin ganz ruhig.« Oder auch nicht. Kurz nach meiner Ankunft in Boston war mir klar geworden, dass ich übertrieben reagiert hatte. Ich telefonierte mit meiner Mutter, vertraute ihr an, was ich empfand, und ausnahmsweise bat ich sie um einen Rat - den sie mir nicht gab. Wochenlang klammerte ich mich an die verrückte Überzeugung, Jack würde mir folgen. Darauf hatte ich vergeblich gehofft. »Also hat sie’s dir verschwiegen. Unfassbar!«
    »Genau genommen erklärte sie mir, du seist die erste Wainwright, die etwas mehr tun würde, als ihre Schönheit und ihren Reichtum zu kultivieren. Du würdest ›fabelhafte‹ Leistungen vollbringen. Dafür seist du geschaffen, und ich würde dich von deiner Karriere ablenken.«
    »Das hat sie gesagt?«, fragte ich erstaunt. »Über mich?«
Dann schüttelte ich den Kopf. »Aber es war meine Entscheidung. Nicht ihre.«
    »Glaub mir, sie ist stolz auf dich. Wenn wir in den Gerichtssaal zurückgehen - verdirb dir nicht alles, nur weil du dir eine andere Mutter wünschst.«
    Wow, ich brauche eine Couch, eine Packung Kleenex … »Das verstehe ich nicht. Erst springst du mir an die Gurgel - und jetzt willst du mir helfen, den Prozess zu gewinnen?«
    »Bilde dir bloß nichts ein, Carlisle.« Er glättete sein Hemd, rückte seine Krawatte zurecht und verwandelte sich in den Killeranwalt zurück. »Natürlich bin ich fest entschlossen, dich zu besiegen. Aber es würde mich stören, wenn mir das nur gelingen würde, weil du das Handtuch wirfst.«
    Jemand klopfte an die Außentür der Herrentoilette. Laut. Dann noch lauter. »Machen Sie auf!«
    Entweder musste jemand dringend pinkeln, oder das

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