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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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war unser Kadett ein geschickter Junge, der zwar auf Morgan landete, sich aber mit einem Ellbogen abstützte, um sie nicht zu erdrücken. Und lassen Sie mich eins betonen: Als sich ihre Blicke trafen, spürte man das Beben auf der ganzen Welt. Okay, in diesem Zimmer. Und Morgans Mutter schaute zu!
    Morgan errötete, Derek ebenfalls. Hastig standen sie auf.
    »Das nächste Paar!«, sagte ich.
    Und so kamen alle an die Reihe. Schließlich konnten sie einigermaßen Walzer tanzen, ohne einander auf die Füße zu treten.
    »Vor dem Ball müsst ihr auch auf eigene Faust üben«, betonte ich.
    Morgan schaute Derek an.
    »Wie wär’s mit heute Abend?«, fragte er.

    »Klar«, hauchte sie.
    »Großartig!«, jubelte Janice und mimte einen Enthusiasmus, den sie nicht empfand. »Heute Abend, hier. Sagen wir, um sieben. Sind alle damit einverstanden?«
    Morgan warf ihrer Mutter einen vernichtenden Blick zu. In Abwesenheit eines Publikums hätte sie vermutlich »Mutter!« gerufen, im typischen verächtlichen Ton eines Teenagers.
    Wie sich herausstellte, hatten die anderen Paare an diesem Abend keine Zeit.
    »Dann sind wir nur zu dritt«, klagte Janice.
    »Wunderbar«, stöhnte Morgan.
    Janice legte einen Arm um den Jungen in seiner gestärkten Khakiuniform und führte ihn davon, aber wir hörten, wie sie ihn ins Gebet nahm.
    »Zuerst sagen Sie mir, was halten Sie von Dentisten?«
    »Dentisten?«, wiederholte er.
    »Und von Tieren. Haben Sie jemals das Bedürfnis empfunden, kleine Tiere zu schlagen, zu verletzen oder zu töten?«
    Wie mir seine Körpersprache verriet, fürchtete er, sie könnte ihn schlagen, verletzen oder töten.
    »Und Ihre Eltern? Waren die schon mal im Gefängnis?«, fügte sie hinzu und öffnete die Küchentür. »Lupe? Gibt’s Limonade für diesen Jungen?«
    Morgan und ich wechselten einen Blick von der Sorte: Ist sie durchgedreht? Aber Morgan ist schließlich nicht meine Tochter, also ging mich das alles nichts an. Wenn ihr noch kein Date gestattet wurde ( Hallo, Janice, sie ist achtzehn ), konnte ich nichts dagegen einwenden. Au
ßerdem, was wusste ich schon über das Alter, in dem ein Mädchen anfangen durfte, Jungs zu treffen? Und da Morgan von all diesen Schulen geflogen war, hatte ihre Mutter vielleicht gute Gründe, um sie an die Leine zu legen.
    »O Gott!« India eilte zu Morgan und mir. »Wenn ich so eine Mutter hätte, würde ich sterben.« In aufrichtigem Mitleid musterte sie meine Nichte. »Das war dir sicher furchtbar peinlich.«
    Morgan sah nicht so aus, als wüsste sie, was sie denken sollte.
    »Dem Himmel sei Dank - mein Dad würde mich niemals so blamieren«, fügte India hinzu und ging zur Tür. »Hallo, Mädchen!«, rief sie ihrem Gefolge zu. »Verschwinden wir!«

17
    Am nächsten Tag erwachte ich im weißen Baldachinbett meiner Kindheit mit einem Gefühl der schlimmen Regression/Re-gres-si-on/Subst. (1597). 1.: Rückkehr zu früheren Verhaltensweisen, 2.: Übergang zu einer weniger perfekten Seinsebene, 3.: atemloses Erwachen aus einem Albtraum, in dem ich eine Integralrechnungsprüfung versäumte, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, im Hauptkorridor der Highschool zu stehen. Nackt. Und lassen Sie mich klarstellen - meine Familie tut eine ganze Menge. Aber niemals nackt.

    Ich sagte mir immer wieder, ich sei keine sechzehn mehr und noch nie in einem Korridor ertappt worden, zumindest nicht nackt. Doch das befreite mich nicht von der Angst, ich würde mich langsam zu der kleinen Carlisle Cushing aus Willow Creek, Texas, zurückentwickeln, zur Tochter der wahnsinnig fabelhaften Ridgely Wainwright.
    Bis spät in die Nacht hatte ich gearbeitet, um den Ball und die Scheidung meiner Mutter vorzubereiten. Außerdem hatte ich in den letzten Tagen einige E-Mails aus der Bostoner Kanzlei beantwortet und mehrmals mit Phillip telefoniert, um Mortons Scheidung voranzutreiben. Becky Mumps erwies sich als ideale Spionin und beschaffte Morton alle schmutzigen Einzelheiten, die er als Beweise für die Untreue seiner Frau brauchte.
    Wenn ich die Augen schloss, konnte ich mir beinahe vorstellen, ich wäre wieder in Boston und Phillip würde meine Hand halten. Oder wir würden miteinander lachen, während wir das Abendessen kochten und über unsere neuesten Fälle diskutierten.
    Immer noch verschlafen, drehte ich mich im Bett auf die andere Seite und griff zum Telefon. Ohne nachzudenken, wählte ich Phillips Büronummer.
    Obwohl es noch früh am Morgen war, saß er bereits an seinem

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