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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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blickte prüfend den Flur entlang, um sich zu vergewissern, dass die Luft rein war, dann hob sie das flache Päckchen vom Boden auf und benutzte ihre Hüfte, um die Tür wieder ins Schloß zu drücken. Eine Sekunde später kletterte sie wieder ins Bett, knipste die Nachttischlampe an, zog sich die Bettdecke über die Brust und klemmte sie unter den Achseln fest.
    Dann saß sie einen Moment lang einfach nur da und schwelgte in den zahllosen Möglichkeiten, die ein eingepacktes Geschenk darstellt. Sie schöpfte eine Hand voll der mit dicker Schokolade überzogenen Macadamia-Nüsse, die Coops gestriges Geschenk gewesen waren, aus der Schale auf ihrem Nachttisch und verspeiste sie genüsslich, während sie das schlichte braune Papier betrachtete, in das er sein neuestes Geschenk eingewickelt hatte. Die militärisch exakten Ecken und Kniffe der Verpackung entlockten ihr ein kleines Lächeln. Sie waren so typisch ... Coop. Dann drehte sie das Päckchen herum, schob einen Finger unter den Rand des Papiers und zog die drei Stückchen Klebestreifen ab, die es zusammenhielten. Sie faltete das Papier auseinander, nahm das Geschenk heraus und drehte es auf die richtige Seite.
    »Oh.« Es war eines der Fotos, die sie an dem Abend aufgenommen hatte, als Lizzy und Dessa sich mit Crystals Sachen verkleidet hatten. Coop hatte den Schnappschuss mit einem Passepartout versehen, das von dem gleichen Königsblau war wie Lizzys Kleid. Und wo Veronica von ihm erwartet hätte, dass er einen schlichten, schmucklosen Rahmen wählen würde, hatte er einen aus Zinn ausgesucht, der kunstvoll verziert war und etwas ausgesprochen Feminines hatte. Er war mit seinen Gedanken offensichtlich bei ihr gewesen, als er diesen Rahmen ausgesucht hatte.
    Und das machte das Geschenk zu etwas ganz Besonderem.
    Verdammt. Sie hatte es so satt, ständig gegen ihr Verlangen nach ihm anzukämpfen, und ihr Drang, aufzustehen und in sein Zimmer hinaufzugehen, war fast unerträglich. Die Stärke ihrer Sehnsucht veranlasste sie, die Beweggründe ihrer Mutter in einem völlig neuen Licht zu betrachten.
    Hatte Mama vielleicht etwas für Daddy empfunden, das Ähnlichkeit mit diesem brennenden Bedürfnis hatte, das sie, Veronica, nach Coop verspürte? Es war schwierig, sich seine Eltern als sexuelle Wesen vorzustellen, aber vielleicht hatte ihre Mutter die Trägheit ihres Vaters all diese vielen Jahre lang ja deshalb so klaglos hingenommen, weil er sie dafür entschädigt hatte ... auf anderen Gebieten.
    Veronica schob diesen Gedanken beiseite; so genau wollte sie es nun auch wieder nicht wissen. Doch ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem leisen Lächeln. »Das ist und bleibt deine Privatangelegenheit, Mama«, murmelte sie. Trotzdem war es irgendwie schön zu denken, dass ihre Mutter für all die Jahre der Selbstaufopferung vielleicht wenigstens etwas zurückbekommen hatte.
    Veronica stellte das Foto auf ihren Nachttisch und knipste die Lampe aus. Dann lag sie in der Dunkelheit und versuchte, den Schlaf herbeizulocken, indem sie sich vorstellte, wie es sein würde, ihr gewohntes Leben in Seattle wieder aufzunehmen, sobald hier erst einmal alles geregelt war. Doch ganz gleich, welche Tricks sie anwandte, um sich zu entspannen, sie konnte anscheinend keine bequeme Haltung für ihren ruhelosen Körper finden. Sie wälzte sich wieder und wieder von einer Seite auf die andere, dann trat sie schließlich die Decke weg und erhob sich aus dem Bett.
    Sie hielt es einfach nicht mehr länger aus. Es gab nur eine Methode, die ihr helfen würde, in dieser Nacht noch ein klein wenig Schlaf zu bekommen.
    Einen Augenblick später blieb sie vor der Tür zum Dachboden stehen und fragte sich, ob sie nun völlig den Verstand verloren hatte. Dann straffte sie energisch die Schultern. Sie würde sich Cooper Blackstock ein für allemal von der Seele schaffen. Vielleicht war sie ja dann endlich im Stande, sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, wie sie ihr Leben wieder in den Griff kriegen könnte.
    Sie würde jedoch klüger sein als Mama. Sie würde diese Sache so anpacken, wie es ein Mann tun würde. Sie und Coop würden einander benutzen, um dieses heftige Verlangen zu stillen, das zwischen ihnen vibrierte, aber sie würde strikt darauf achten, dass ihr Herz unversehrt blieb.
    Leise öffnete sie die Tür und schlich auf Zehenspitzen die Treppe hinauf.
    Mattes, diffuses Mondlicht sickerte durch das mit Eisblumen bedeckte Fenster, und sie konnte die Umrisse von Coops großem Körper unter

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