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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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weißt doch, wie zuverlässig sie in dieser Beziehung ist.«
    Lizzy schien über seine Antwort alles andere als begeistert zu sein. Unzufriedenheit war kein Ausdruck, den Coop auf ihrem Gesicht zu sehen gewohnt war, und die Beobachtung, wie sich ihr weicher Mund in den Winkeln nach unten verzog, löste einen plötzlichen Anflug von Panik in seinem Inneren aus. Er musste sich energisch daran erinnern, dass er dafür ausgebildet war, alle Arten von Notfällen und Krisensituationen zu meistern - also, da konnte es doch wohl nicht so schwierig sein, ein kleines Mädchen von seinem Kummer abzulenken, oder? Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf Lizzy und wies mit einer Kinnbewegung auf ihre Kleidung. »Interessantes Outfit, das du da anhast.«
    Sein Versuch, Lizzy auf andere Gedanken zu bringen, war sogar noch erfolgreicher, als er zu hoffen gewagt hatte. Sie blickte an sich herab, dann lächelte sie ihn so breit und aus vollem Herzen an, wie Coop sie bisher nur auf den Fotos von ihr und Eddie hatte lächeln sehen. Die Art und Weise, wie ihm plötzlich warm ums Herz wurde und wie ihn reine, unvermischte Freude durchströmte angesichts der Erkenntnis, dass er derjenige war, der dieses Lächeln auf ihrem Gesicht hervorgezaubert hatte, traf ihn vollkommen unvorbereitet. Ach, Gott, Kind, ich glaube, ich bin verliebt.
    »Das ist mein Arbeitskittel.« Lizzy klemmte sich Boo unter den Arm, um eine der voluminösen Falten ihres Hemds zu ergreifen und sie auszubreiten, als ob sie drauf und dran wäre, in einen Hofknicks zu versinken. »Tante Ronnie und ich wollen nämlich mein Zimmer neu streichen. Und danach werden wir so Muster mit Schablonen aufmalen.«
    »Da klingt ja ziemlich cool.«
    Sie nickte nachdrücklich. »Echt cool.«
    »Und in welcher Farbe werdet ihr das Zimmer streichen?«
    »Rosa.«
    »Ah ja. Ist das vielleicht zufällig Ich-freu-mich-wie-ein-Schneekönig-Rosa?«, fragte Coop neckend. Wenn es eine Farbe dieses Namens gäbe, dachte er, dann wäre sie in diesem Fall genau richtig, da Lizzy offensichtlich ganz aus dem Häuschen war vor Freude.
    Lizzy kicherte. »Nee, Quatsch. Himbeerrosa.«
    »Darauf hätte ich als Nächstes getippt. Hast du diese Farbe selbst ausgewählt, oder hat deine Tante sie ausgesucht?«
    »Ich hab’ sie ganz allein ausgesucht. Tante Ronnie hat gesagt, wir würden, äh ... wir würden ... ich hab’ das Wort vergessen.« Sie runzelte vor lauter Konzentration die Stirn. Dann glättete sich ihre Stirn plötzlich wieder. »Arbeitsteilung ! Das war das Wort! Sie hat gesagt, wir würden Arbeitsteilung machen - dass mein Teil der Arbeit darin bestehen würde, die Farbe auszusuchen, und ihr Teil darin, die Farbe zu bezahlen. Und dass wir dann zusammen mein Zimmer streichen würden.« Der Ausdruck auf ihrem Gesicht verriet, dass sie sich nichts Aufregenderes vorstellen konnte. »Es wird ganz toll werden - wenn du möchtest, kannst du ja mal raufkommen und es dir ansehen, wenn wir fertig sind.«
    »Das würde ich sehr gerne. Du magst also Rosa, wie?« Coop dachte an Lizzys Zimmer im Haus seines Bruders zurück und an die rosa-weiß gemusterte Tagesdecke, die auf ihrem Bett gelegen hatte.
    »Ja. Rosa ist meine Lieblingsfarbe.« Lizzy schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. »Es ist eine Mädchen- Farbe.«
    »Dann ist das genau die passende Farbe für dich, denn du bist bestimmt durch und durch ein Mädchen.«
    Lizzys Lächeln war jetzt geradezu strahlend, und sie blickte Coop mit glänzenden Augen an, als ob er gerade die geistreichsten Worte geäußert hätte, die sie je gehört hatte. »Das sagt mein Daddy auch immer!«
    Dann ging die Hintertür auf, begleitet von einem plötzlichen kalten Luftzug, und Coop brauchte sich nicht erst umzudrehen, um zu wissen, wer da hereinkam.
    Es war ein Gebot der Logik, dass nur eine einzige Person ins Haus hereinkommen würde, ohne vorher anzuklopfen, doch Coops Wahrnehmung funktionierte nicht nach den Gesetzen der Logik. Er hätte stocktaub und blind zugleich sein können und trotzdem auf Anhieb gewusst, wer da gerade eben zur Tür hereingekommen war. Sein Körper schien einen tierhaften Instinkt zu besitzen, der Veronica in dem Moment, in dem sie in seine Nähe kam, regelrecht wittern konnte. Man konnte es nennen, wie man wollte - ob nun biologische Lockstoffe oder Moschusgeruch oder wie auch immer -, aber die Realität war absolut ursprünglich. Er brauchte nur einen bloßen Hauch von ihr zu schnuppern, und schon reagierte er wie ein Rüde auf eine läufige

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