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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wahrscheinlich Marissas Nichte und Neffe waren, doch er konnte nicht so recht daran glanben. Der Junge sah Marissa nicht nur so enorm ähnlich, dass er praktisch eine männliche Ausgabe von ihr war, sondern auf dem Foto von dem kleinen Mädchen war auch eine Widmung in kindlicher Handschrift zu lesen. Für Mommy, stand dort geschrieben.
    Mist, verdammter.
    Nun war es ja nicht so, dass er, Kody, Kinder nicht leiden konnte; ganz im Gegenteil, er mochte sie sogar recht gern. Aber er hatte nun einmal starke Vorbehalte, wenn es um Kinder ging. Oder genauer gesagt, wenn es um die Beziehung zu einer Frau ging, die Kinder hatte. Und die würde wohl jeder Mann haben, der jemals beobachtet hatte, wie seine Schwester von einem Partner zum anderen flatterte, und den Kummer seines kleinen Neffen miterlebt hatte, wenn er Zuneigung zu den Männern gefasst hatte, die im Haus seiner Mama ein-und ausgingen und sich gegenseitig die Klinke in die Hand gaben. Immer dann, wenn sein Neffe Jacob sich gerade an die Anwesenheit eines neuen Mannes in seinem jungen Leben gewöhnt hatte und ihm Vertrauen entgegenzubringen begann, verschwand dieser Typ unweigerlich wieder aus seinem Leben. Und wenn Kody auch nicht das Geringste tun konnte, um etwas an der flatterhaften, unbeständigen Art seiner Schwester zu ändern, so hatte er sich doch geschworen, jenen Schmerz und jene Enttäuschung niemals einem anderen Kind zuzumuten, die er nur zu oft auf Jacobs Gesicht gesehen hatte.
    Daher neigte er dazu, lieber mit Frauen zu gehen, die ohne Anhang waren. Und die wenigen Male, die er mit Frauen ausgegangen war, die Kinder hatten, hatte er sorgsam darauf geachtet, sie nur zu Veranstaltungen auszuführen, bei denen ihre Kinder nicht dabei sein konnten, weil er sich ausgerechnet hatte - und zu Recht, wie sich später herausstellte -, dass die Beziehung vielleicht nicht von Dauer sein könnte. Indem er seinen Umgang mit ihrer Nachkommenschaft auf ein bloßes Minimum beschränkte, vermied er es zumindest, sich hinterher vorwerfen zu müssen, dass er in einer Kinderseele die irrige Hoffnung erweckt hatte, dass dieser neueste männliche Einfluss auf sein Leben sich als etwas Bleibendes erweisen würde.
    Kein Kind würde jemals mit ansehen müssen, wie er mit dem Herz des armen Wurms in der Hand zur Tür hinausmarschierte, um nie wieder zurückzukehren.
    Kody strich Marissa behutsam das Haar aus dem Gesicht und beugte den Kopf, um sie eingehend zu mustern. Zärtlich strich er mit seiner Fingerspitze an ihrer Nase entlang und betrachtete die dünnen blauen Äderchen auf ihren Augenlidern, die kleine Falte in ihrer Wange, bei deren Anblick jeder Idiot erkennen konnte, dass sie sich in dem Augenblick, in dem sie lächelte, sofort in eines ihrer umwerfend süßen kleinen Killergrübchen verwandeln würde.
    Verdammt. Er wollte Marissa nicht aufgeben. Er wollte diese erstaunliche Chemie zwischen ihnen voll und ganz erforschen und bis zur Neige auskosten. Etwas so leicht Entflammbares wie die Leidenschaft, die sie zueinander hinzog, würde sich früher oder später unter Garantie erschöpfen, aber er hasste die Vorstellung, Marissa zu verlassen, bevor es so weit war.
    Dennoch sollte er genau das tun, sollte besser schleunigst einen Schlussstrich unter diese Sache ziehen und gehen. Denn ganz gleich, wie einmalig und einzigartig sich diese Beziehung zwischen ihnen anfühlen mochte, er hatte nicht die Absicht, seinem einzigen wahren, unerschütterlichen Prinzip untreu zu werden. Er hatte bereits gegen eine der Regeln verstoßen, die zu diesem Grundsatz dazugehörten - nämlich niemals im Bett einer Frau zu schlafen, wenn ihre Kinder im Haus waren. Letzte Nacht war es pure Wollust gewesen, die sein Tun beherrscht hatte, doch soviel er wusste, schliefen Marissas Kinder in diesem Moment in dem Zimmer gleich nebenan.
    Er schob Marissa vorsichtig von seiner Brust herunter und glitt aus dem Bett.
    Er war gerade in seine Jeans gestiegen und hatte sie über die Hüften hochgezogen, den Reißverschluss aber noch nicht geschlossen, als er Marissa hinter sich rascheln hörte.
    »Wie spät ist es?«, fragte sie mit rauer, krächzender Stimme, und Kody drehte sich unwillkürlich zu ihr herum.
    Scheiße, Mann. Das war ein Fehler gewesen, ein Riesenfehler. Ihr Gesicht war rosig überhaucht vom Schlaf, sie stützte sich auf einen Ellenbogen, das Laken bis unter die Achselhöhlen hochgezogen und straff um diese herrlichen, vollen Brüste gespannt. Ihre Augen waren verschlafen, und ihr

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