Nicht schon wieder Liebe
Hündin. Schon erwachte sein Fortpflanzungstrieb, und er war bereit, loszulegen und sich zu vermehren.
Bereit, die Erde mit Miniatur-Ronnies zu bevölkern.
Großer Gott! Coop setzte sich mit einem Ruck auf seinem Stuhl auf. Er hatte keine Ahnung, wo dieser Schwachsinn herkam, aber wenn das nicht die verrückteste und sonderbarste Vorstellung war, die ihm jemals durch den Kopf gegangen war, dann wusste er es auch nicht. Er war schon vor langer Zeit zu dem Schluss gekommen, dass die Ehe nichts für ihn war, und er hatte es quasi zu seiner Lebensaufgabe gemacht, Vorsicht walten zu lassen, eben um die Welt nicht mit unbedacht gezeugten kleinen Blackstocks zu bevölkern. Er hatte keinen ungeschützten Sex mehr gehabt, seit er Blut und Wasser geschwitzt hatte, nachdem Amy Sue Miller ihm auf einer leicht angeschimmelten Badematte im Pool-Haus ihres Vaters seine erste Kostprobe vom Himmel auf Erden verschafft hatte, als er fünfzehn gewesen war.
Lizzy riss ihn aus dem lähmenden Entsetzen, das ihn gepackt und einen Augenblick lang wie erstarrt hatte dasitzen lassen, als sie bibbernd vor Ungeduld zu wissen verlangte: »Wo bist du denn bloß gewesen, Tante Ronnie? Ich warte schon seit einer Ewigkeit auf dich.«
»Tut mir Leid, Liebes. Wir hatten nur eine von diesen flachen Schalen, in die man die Farbe füllt, und da bin ich eben zu Mrs. M gegangen, um zu fragen, ob sie vielleicht eine hat, die sie uns leihen kann, damit wir jeder unsere eigene haben. Dann kommen wir schneller und einfacher voran.«
Coop hatte Veronica nicht mehr gesehen, seit sie am vergangenen Abend unter alles andere als freundschaftlichen Bedingungen auseinander gegangen waren, und jetzt wartete er gespannt, um zu sehen, wie sie auf ihn reagieren würde. Vollkommen von ihr ignoriert zu werden gehörte allerdings nicht zu den Möglichkeiten, die ihm in den Sinn gekommen waren, denn obwohl sie zwar neugierig die Bücher beäugte, die vor ihm auf dem Tisch lagen, tat sie so, als ob Coop selbst völlig unsichtbar wäre.
In Anbetracht der Tatsache, dass sie lediglich den Raum betreten musste, um bei ihm eine Erektion auszulösen, die wahrhaftig nicht von Pappe war, war er jedoch nicht gewillt, ihr dieses Benehmen durchgehen zu lassen. Er schob seinen Stuhl zurück, drauf und dran, aufzustehen, besann sich dann jedoch eines Besseren. Lizzy war bei weitem zu jung für die Art von Anatomielektion, die sein Anblick ihr bieten würde. Und so trommelte er nur in einem raschen Takt mit seinem Stift auf seinen Notizblock und musterte Veronica ausführlich von oben bis unten. »Ich muss mit dir sprechen.«
Sie weigerte sich noch immer, ihn anzusehen. »Das wird vorläufig noch warten müssen«, informierte sie kühl seine Nachschlagewerke. »Lizzy und ich haben ein heißes Date mit ihrem Schlafzimmer.«
»Ach ja? Ich bin gut im Schlafzimmer.« Vorstellungen, die nicht das Geringste mit dem Streichen von Wänden zu tun hatten, drängten sich ihm auf, und er räusperte sich vernehmlich. Trotzdem klang seine Stimme rau und kehlig, als er sagte: »Ich stehe dir zur Verfügung. In jeglicher Beziehung.«
Damit hatte er endlich ihre Aufmerksamkeit gewonnen -sie riss die Augen auf, während sich ihre Wangen mit einer heißen Röte überzogen. »Was?«
»Als Arbeitskraft, meine ich. Ich kann ziemlich gut mit einem Pinsel umgehen, also gib mir irgendein altes Hemd wie das, das du Lizzy gegeben hast, und ich helfe dir beim Streichen von Lizzys Zimmer.«
Lizzy kicherte. »Du bist viel zu groß, du Blödmann. Tante Ronnies Hemden würden dir nicht passen.«
»Da muss ich dir allerdings Recht geben.« Er machte Anstalten, sein offenes Flanellhemd von den Schultern zu streifen. »Aber ich schätze, stattdessen könnte ich mein Hemd einfach ausziehen, damit es keine Farbspritzer abbekommt.«
»Wie ungeheuer aufmerksam von dir, aber behalte dein Hemd lieber an«, erwiderte Veronica höflich, doch der Ausdruck in ihren Augen war alles andere als freundlich, als sich ihre Blicke trafen und sie ihn durchbohrend anstarrte. »Denn obwohl mir zwar die Worte fehlen, um dir klipp und klar zu sagen, was ich von deinem großzügigen Angebot halte, müssen Lizzy und ich leider ablehnen. Wir hatten dies als ein besonderes Nachmittagsvergnügen geplant, nur für uns Mädchen.«
»Du kannst aber gerne raufkommen und dir mein Zimmer ansehen, wenn alles fertig ist«, fügte Lizzy hinzu. Sie griff nach Veronicas Hand und unterbrach damit erfolgreich das Blickduell, das ihre Tante mit Coop
Weitere Kostenlose Bücher