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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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völlig zerzaustes Haar hing auf ihre molligen Schultern und über ihren Rücken herab - bis auf eine lange, seidige Strähne, die über ihrem linken Auge baumelte.
    Kody konnte einfach nicht anders: Er ging zum Bett zurück und beugte sich über sie, um ihr die verirrte Locke aus dem Gesicht zu streichen. »Es ist schon nach neun. Ich muss jetzt los.«
    »Jetzt schon?« Marissa streckte eine manikürte Fingerspitze aus und zeichnete den offenen Schlitz seiner Jeans nach, ließ ihren Fingernagel auf der einen Seite des Reißverschlusses zart über seine nackte Haut hinabgleiten und an der anderen Seite wieder hinauf. Sie blickte mit glutvollen, lockenden Augen zu ihm auf. »Könntest du nicht noch - äh, sagen wir mal - zwanzig Minuten erübrigen? Riley und Dessa sind nicht vor heute Mittag wieder zu Hause.«
    Und so ertappte Kody sich dabei wie er sich die Jeans, die er gerade eben erst angezogen hatte, wieder vom Leib riss und zu Marissa ins Bett stieg. Aber als er sie in seine Arme zog und sich mit ihr herumrollte, schwor er sich, dass er - ganz gleich, wie aufregend der Sex mit ihr war, ganz gleich, wie viele Dinge sie einander zu sagen hatten - diese Sache langsam und mit Vorsicht angehen würde.
    Und das bedeutete, dass er sich nur mit ihr allein treffen würde und dass ihre Kinder außen vor bleiben mussten.

11
    E in böiger Wind wehte um das Haus und rüttelte an Türen und Fenstern, als Coop an diesem Nachmittag am Küchentisch saß, mit dem gemütlich schlafenden Kater auf den Knien und einem Glas kalter Milch in bequemer Reichweite. Auf einer Papierserviette neben dem Glas lag ein Cornedbeef-Sandwich, dick mit Mayonnaise und Senf bestrichen, überquellend von nachlässig darauf geklatschten Salatblättern und Tomatenscheiben. Coop hatte den gelben Schreibblock, der neben seiner rechten Hand lag, durch eine Mittellinie unterteilt, und während er abwechselnd von seinem Sandwich abbiss und einen Schluck Milch trank, notierte er sich Einzelheiten aus einem dicken Wälzer mit dem Titel Sicherheitsmaßnahmen des CIA, der aufgeschlagen auf der linken Seite des Tisches lag. Hin und wieder griff er auch nach dem naturwissenschaftlichen Lehrbuch für Schüler in der Mitte des Tisches, um abzuklären, wie gewisse Dinge funktionierten, und machte sich dann auf der rechten Seite des Blocks eine Notiz darüber.
    Zu dem Zeitpunkt, als ihn das plötzliche Poltern von Füßen, die die Hintertreppe hinunterliefen, aus seiner Konzentration riss, war er mit seiner Forschungsarbeit schon ein gutes Stück vorangekommen und war der Idee, eine Pause einzulegen, durchaus nicht abgeneigt. Er blickte von seinen Notizen auf und beobachtete, wie Lizzy in die Küche stürmte, nur um gleich darauf abrupt stehen zu bleiben, als sie ihn am Tisch sitzen sah. Ihr glänzendes braunes Haar war zu zwei ordentlichen Zöpfen geflochten, und sie trug verwaschene rosa Leggings und ein weißes Button-down-Hemd im Stil eines Männeroberhemds, das ihr viel zu groß war. Der Hemdschoß hing bis über ihre Knie hinab, und die langen Ärmel bildeten dicke Wülste an der Stelle, wo sie mehrfach über ihren schmalen kleinen Handgelenken hochgekrempelt worden waren.
    »Hi«, sagte sie und senkte den Kopf, um Coop unter ihren Ponyfransen hervor anzusehen. Sie schenkte ihm eines ihres schüchternen Lächeln. »Hast du meine Tante Ronnie oder mein Kätzchen gesehen?«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich deine Tante hier irgendwo gesehen hätte«, antwortete Coop aufrichtig, während er den Kater unauffällig von seinem Schoß auf den Boden setzte und ihn dann mit seiner Fußspitze unter dem Tisch hervorschob. Empört darüber, dass er so unsanft aus dem Schlaf gerissen worden war, tat Boo sein Missfallen mit einem vernehmlichen Miauen kund, und Lizzys Miene hellte sich augenblicklich auf.
    »Oh, sieh mal, da ist Boo ja! Er muss auf einem der Stühle geschlafen haben.« Sie hob den kleinen Kater vom Fußboden hoch, hielt ihn dicht vor ihr Gesicht, sodass sich ihre Nasen fast berührten, und zwinkerte ihm zu. Boo schaute einen Moment lang interessiert zu, bevor er nach den flatternden Wimpern tatzte und sie mit seiner weichen Pfote festzuhalten versuchte.
    Lizzy blickte Coop mit ihrem anderen, ungehinderten Auge an. »Was meinst du, wo Tante Ronnie sein könnte? Sie sollte eigentlich hier sein.«
    »Ich weiß es nicht, Spätzchen; sie ist wahrscheinlich nur mal eben für einen Moment hinausgegangen. Aber sie wird bestimmt gleich wieder zurück sein; du

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