Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht so stuermisch Hannah

Nicht so stuermisch Hannah

Titel: Nicht so stuermisch Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Clayton
Vom Netzwerk:
nicht fähig, richtige Entscheidungen zu treffen. Was, wenn?"
    Panik ergriff sie, während sie an all die Probleme und Komplikationen dachte, die solch eine Verbindung mit sich bringen konnte.
    „Wir können nicht erlauben, dass das so weiter geht."
    Adam lehnte sich gegen die Rücklehne der Bank und stützte nachdenklich das Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen. Die Gedanken kreisten in seinem Kopf.
    „Versuchst du, mir zu sagen", fragte er, „dass zwei menschliche Wesen, die leider ein wenig geistig behindert sind, es nicht verdienen, die Liebe kennen zu lernen?"
    Eine höchst problematische Frage, die Hannah nicht zu diskutieren beabsichtigte. Ihr einziges Bestreben war es, das zu tun, was ihr für Tammy das Beste schien.
    „Dieses Problem", begann sie, „ist viel komplizierter als ..."
    „Oder könnte es vielleicht sein", fuhr Adam fort, indem er Hannah einfach unterbrach,
    „deine Abneigung gegen Tammys
    romantische Beziehung mit Brian hat weniger mit dem geistigen Status deiner Schwester zu tun, als mit der Tatsache, dass deine Schwester einen Mann in ihrem Leben gefunden hat?"
    „Wovon sprichst du überhaupt?", fuhr Hannah ihn an und richtete sich empört auf.
    „Du mit deinem so wichtigen Job da oben im Norden", höhnte Adam. „Du bist eine unabhängige Frau und hegst einen Groll gegenüber allen weiblichen Wesen, die gern von einem Mann abhängig sein wollen."
    „Das ist ja lächerlich."
    Aber dann ging Hannah plötzlich in sich. Was er gesagt hatte, klang nicht ganz abwegig. Warum soll ich mir die Wahrheit nicht eingestehen, überlegte sie. Er ist aber auf jeden Fall auf dem Holzweg, wenn er meint, ich ärgere mich über diese Frauen.
    Sie war allerdings immer stolz auf sich gewesen, weil sie eine unabhängige Frau war, und da war es doch sicher richtig, wenn sie sich dasselbe auch für ihre Schwester wünschte. Nur, warum empörte seine Bemerkung sie so? Und warum ließ sie sich überhaupt dadurch provozieren?
    Weil es Adam gelungen war, Hannahs Prinzipien lächerlich zu machen, obwohl er diese eigentlich teilte. Als wäre etwas falsch an ihrer Lebensauffassung.
    Sie sprang von der Bank auf. „Ich werde hier nicht länger sitzen und zusehen, wie du dich wie ein Psychologe verhältst. Du bist der Letzte, dem ich Einlass in meine Gefühlswelt gestatte."
    Hannah fühlte die weichen Tannennadeln unter ihren Füßen, als sie sich zum Gehen wandte. Aber sie drehte sich noch einmal um. „Wann zum Teufel kommst du und streichst mein Haus?", fragte sie. „Du hast versprochen, Anfang der Woche damit zu beginnen. Jetzt haben wir bereits Donnerstag. Wo ich herkomme, liegt Donnerstag am Ende der Woche."
    Adam blickte sie eiskalt an. Als Hannah seinen Blick erwiderte, fand sie, es tat ihr gut, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er sein Wort gebrochen und sie im Stich gelassen hatte.
    „Mrs. Blakes Garten ist der letzte Job auf meiner Liste", erklärte Adam scharf. „Ich kann morgen zu dir kommen."
    „Gut. Ich warte dann gleich morgen früh auf dich."
    „Der Vormittag ist besetzt", informierte Adam sie gelassen. „Ich komme am, Nachmittag."
    Hannah hätte am liebsten erneut protestiert, drehte sich allerdings nur auf dem Absatz um und ging zu ihrem Wagen.
    Seit dem letzten Gespräch mit Adam, waren Nervosität und Besorgnis Hannahs ständige Begleiter. Hat er Recht, überlegte sie. War irgendetwas falsch an ihrem Streben nach Unabhängigkeit?
    Nein, wiederholte sie sich jedes Mal. Selbstverständlich war daran nichts falsch.
    Tammy und Brian saßen am Küchentisch und unterhielten sich. Hannah arbeitete an der Wand der vorderen Veranda, von wo aus sie den jungen Mann durch das Fenster sehen konnte. Jetzt, nachdem sie über Tammys Freund informiert war, hielt es ihre Schwester nicht mehr für erforderlich, ihre Zusammenkünfte mit Brian zu verheimlichen.
    Obgleich Hannah sich wünschte, den Freund ihrer Schwester nicht zu mögen, musste sie zugeben, dass sie Brian für einen gut erzogenen, wenn auch ein wenig schüchternen jungen Mann hielt. Und er ging erstaunlich sanft mit Tammy um.
    Hannah hatte die letzte halbe Stunde damit verbracht, Farbreste von dem Verandaboden aufzuwischen und die beiden jungen Leute dabei heimlich zu beobachten. Sie war erstaunt von der tiefen Zuneigung, die sie inzwischen für Tammy empfand.
    Sie war nach Little Haven gekommen, um für eine Schwester, die sie nicht kannte, das Bestmögliche zu tun. Und nun ent wickelte sie neue, komplizierte Gefühle, die man schon beinahe

Weitere Kostenlose Bücher