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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Ziegelstein. Und links befand sich eine lang gestreckte Baustelle mit verschlossenem Tor, darüber der überdimensionale Entwurf des geplanten Komplexes mit schicken Wohnungen und Geschäften:
     
    LAINE WEST
    MEHR ALS EIN BAUPROJEKT
    EIN URBANER UND UMWELTFREUNDLICHER LEBENSSTIL!
     
    Cleo hatte einen Parkplatz gefunden und setzte gerade rückwärts hinein. Freude über Freude!
    Ihr Verfolger konzentrierte sich auf ihre Bremslichter. Es schien, als würden sie heller, sie glühten rot, rot für Gefahr, für Glück, für Sex! Er liebte Bremslichter; er konnte sie betrachten wie andere Menschen ein flackerndes Kaminfeuer. Und er wusste alles über die Bremslichter an Cleo Moreys Wagen. Die Größe der Birne, die Stärke, wie man sie wechselte, wie sie mit dem Kabelbaum verbunden war, wie man sie einschaltete. Er wusste einfach alles über diesen Wagen. Er hatte die ganze Nacht damit verbracht, das Handbuch zu studieren, und sich zudem im Internet informiert. Das war ja das Tolle am Internet. Dort konnte man zu jeder Tageszeit einen bedauernswerten Freak finden, der einem mehr über den Türmechanismus eines MGTF 160 Baujahr 2005 verraten konnte als der Hersteller des Wagens selbst.
    Sie war ausgestiegen! Sie trug eine 7/8-Jeans, rosa Stoffturnschuhe und ein weißes T-Shirt. Jetzt hievte sie drei Supermarkttüten aus dem Kofferraum und hängte sich zusätzlich ihre Leinentasche über die Schulter.
    Er fuhr an ihr vorbei und bog am Ende der Straße rechts ab. Noch einmal rechts. Dann wieder rechts, und schon befand er sich erneut vor ihrem Haus. Er sah, wie sie am Tor mit den Einkaufstüten balancierte und die Nummer in die Tastatur eintippte. Dann ging sie hinein und ließ das Tor klirrend hinter sich ins Schloss fallen.
    Hoffentlich würde sie heute Abend zu Hause bleiben. Das Risiko musste er eingehen. Doch Gott würde ihm ganz sicher beistehen.
    Er fuhr vorsichtshalber noch einmal um den Block. Denkbar, dass sie etwas im Auto vergessen hatte und zurückkäme, um es zu holen.
    Nach zehn Minuten entschied er, dass die Luft rein war. Er parkte den Prius in zweiter Reihe neben einem staubigen Volvo, der mit Vogelkacke bedeckt war und nicht aussah, als würde er in nächster Zeit irgendwohin fahren. Dann schloss er den MG auf, fuhr ihn auf die Straße, stellte ihn in zweiter Reihe ab und fuhr den Prius in die freie Parklücke.
    Erledigt.
    Jedenfalls der erste Teil.
    Zu schade, dass er nicht das Verdeck öffnen konnte, dachte er, als er zu seiner Garage fuhr. Ohne Hardtop hätte er die Fahrt noch mehr genossen.
    98
     
    NACH DER B ESPRECHUNG UM HALB SIEBEN schnappte Grace sich sofort die Schlüssel des Wagens, den Tony Case ihm besorgt hatte, und eilte mit Glenn Branson im Schlepptau in die Tiefgarage unter dem Gebäude.
    »Lass mich fahren, Mann!«
    »Du weißt doch, dass ich Angst habe, wenn du am Steuer sitzt. Nein, lass es mich anders formulieren. Ich sterbe dabei tausend Tode.«
    »Ach ja? Das musst ausgerechnet du sagen, so beschissen wie du fährst. Wie ein Mädchen. Nein, besser gesagt, du fährst wie ein alter Knacker. Bist du ja auch!«
    »Und du bist erst kürzlich durch die Fahrprüfung für Fortgeschrittene gefallen!«
    »Der Prüfer war total bescheuert. Mein Fahrlehrer hat gesagt, ich hätte eine natürliche Begabung für Verfolgungsjagden bei Höchstgeschwindigkeit. Ich bin ein cooler Fahrer!«
    »Du bist eine Verkehrsgefährdung.«
    »Wichser!«
    Grace warf ihm die Schlüssel zu, als sie sich dem Ford Mondeo näherten. »Und versuch bloß nicht, mich zu beeindrucken.«
    »Hast du mal The Fast and the Furious mit Vin Diesel gesehen?«
    »Das ist so ziemlich der blödeste Name, den ich je gehört habe.«
    »Tatsächlich? Na ja, deinen fände er sicher auch nicht so prickelnd.«
    Grace fragte sich, ob er seinem Kollegen in einem Anfall von geistiger Verwirrung die Schlüssel gegeben hatte. Vielleicht hoffte er, dass Glenn ihm, wenn er sich aufs Fahren konzentrieren musste, wenigstens einen weiteren endlosen Monolog über seine Eheprobleme ersparte. Nachdem sie am vergangenen Abend von der Vernehmung zurückgekommen waren, hatte er drei Stunden seelische Selbstzerfleischung über sich ergehen lassen müssen. Die Flasche Glenfiddich, die sie dabei geleert hatten, war nur ein unzureichendes Betäubungsmittel. Am Morgen hatte er sich dann beim Rasieren, Anziehen und Frühstücken erneut Glenns Tiraden anhören müssen, verschlimmert durch einen leichten Kater.
    Zu seiner Erleichterung fuhr Branson vernünftig,

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