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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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blickten sehr wach und aufmerksam. Dem konnte man nichts vormachen, dachte er spontan. Vor ihm auf dem Tisch lag ein Schlüsselanhänger mit Ferrari-Emblem, daneben stand ein hohes Cocktailglas mit einem Zweig Minze.
    »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, meine Herren. Bitte setzen Sie sich. Was möchten Sie trinken? Ich kann die Mojitos empfehlen, die sind hier ausgezeichnet.« Er winkte einen Kellner herbei.
    »Ich nehme eine Cola light, ich muss noch fahren«, sagte Branson.
    »Das Gleiche für mich«, sagte Grace, obwohl er angesichts der Vorstellung, mit Branson nach Hause zu fahren, auch etwas Stärkeres hätte vertragen können. »Wir bezahlen die Getränke selbst, Sir. Vielen Dank auch, dass Sie sich so kurzfristig mit uns treffen konnten.«
    »Kein Problem. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Dürfte ich fragen, wie lange Sie Brian Bishop kennen?« Branson legte seinen Notizblock auf den Tisch.
    Grace beobachtete derweil Taylors Augen.
    »Etwa sechs Jahre, das kommt ziemlich genau hin.«
    Branson schrieb mit.
    »Ist das ein Verhör?«, fragte Phil Taylor nicht ganz scherzhaft.
    »Nein«, erwiderte Branson. »Wir möchten nur einige Informationen mit Ihnen abgleichen.«
    »Das habe ich doch gestern schon mit einem Ihrer Kollegen erledigt. Worin genau besteht das Problem? Hat Brian Schwierigkeiten?«
    »Dazu können wir im Augenblick leider nichts sagen.«
    »Wie haben Sie sich kennengelernt?«
    »Bei einem PI-Treffen.« »PI?«
    »Das ist ein Club für Autofans, der von dem Rennfahrer Damon Hill geleitet wird. Man bezahlt einen Jahresbeitrag und kann dafür verschiedene Sportwagen fahren. Wir haben uns bei einer Cocktailparty des Clubs getroffen.«
    Glenn Branson fragte mit Blick auf den Schlüsselanhänger: »Ist das Ihr Ferrari, der um die Ecke in der Arlington Street parkt?«
    »Der 430? Ja, der gehört mir.«
    »Schöner Wagen.«
    »Ohne Ihre ganzen verdammten Radarfallen wäre er noch viel schöner!«
    »Könnten Sie uns bitte etwas über sich selbst erzählen, Mr. Taylor?«, fragte Grace, ohne auf die Bemerkung einzugehen.
    »Über mich? Ich habe eine Ausbildung als Buchprüfer gemacht, danach war ich fünfzehn Jahre lang beim Finanzamt, Abteilung Sonderermittlungen. Dabei habe ich erfahren, wie viel Geld unabhängige Finanzberater verdienen. Ich habe umgesattelt und die Firma Taylor Financial Planning gegründet. Das habe ich nie bereut. Kurz danach habe ich Brian kennengelernt, er wurde einer meiner ersten Klienten.«
    »Wie würden Sie Mr. Bishop beschreiben?«
    »Wie ich ihn beschreiben würde? Ein Topunternehmer, einer der Besten.« Er überlegte kurz. »Absolut integer, clever, zuverlässig, effizient.«
    »Haben Sie ihn jemals beim Abschluss einer Lebensversicherung beraten?«
    »Da nähern wir uns allmählich der Schweigepflicht, meine Herren.«
    »Verstehe«, sagte Grace. »Ich würde Ihnen gern eine weitere Frage stellen, aber wenn Sie nicht darauf antworten wollen, ist das auch in Ordnung. Haben Sie jemals eine Lebensversicherung auf Brian Bishops Frau abgeschlossen?«
    »Diese Frage kann ich eindeutig mit Nein beantworten.«
    »Vielen Dank. Ist es richtig, Mr. Taylor, dass Sie und Mr. Bishop am Donnerstag, dem 3. August, in diesem Restaurant zu Abend gegessen haben?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Kommen Sie regelmäßig her?«, erkundigte sich Branson.
    »Ja, ich treffe mich hier gern mit Klienten.«
    »Können Sie sich erinnern, um welche Zeit Sie das Restaurant verlassen haben?«
    »Nicht nur das«, sagte Phil Taylor selbstzufrieden und holte aus seinem Sakko, das neben ihm auf der Sitzbank lag, eine Kreditkartenquittung.
    Grace überflog sie. Bishop hatte tatsächlich nicht gelogen, die Männer hatten genau das getrunken, was er bei der Vernehmung angegeben hatte. Zwei Mojitos. Zwei Flaschen Wein. Vier Brandys. »Sieht aus, als hätten Sie einen netten Abend gehabt.« Nebenbei bemerkte er, dass die Preise nicht höher waren als in jedem anständigen Restaurant in Brighton. Er könnte also durchaus einmal mit Cleo herkommen, das würde ihr sicher gefallen.
    »Ja, hatten wir.«
    Grace überlegte, dass, wenn beide Männer in etwa das Gleiche getrunken hatten, Bishop die zulässige Promillegrenze deutlich überschritten hatte. War es denkbar, dass der Alkohol seinen Zorn über die Untreue seiner Frau angefacht und ihn dazu gebracht hatte, betrunken nach Brighton zu fahren?
    Er las die Quittung noch einmal gründlich durch und entdeckte oben rechts die Uhrzeit. 22.54 Uhr.
    »Welchen Eindruck hatten Sie

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