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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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linkes Handgelenk. Die Schlampe hatte zugebissen.
    Er holte mit der rechten Hand aus, traf sie, holte wieder aus, wollte ihren Arm verzweifelt aus der Umklammerung ihrer Zähne befreien. Schlug erneut zu.
    Roy!, dachte sie verzweifelt und biss immer fester zu. Bitte komm doch, Roy! Mein Gott, hätten wir doch nur eine Sekunde länger telefoniert. Nur eine Sekunde –
    Ein Schlag traf sie an der linken Brust. Der nächste ins Gesicht. Jetzt riss er an ihrem Ohr, drehte es herum. Der Schmerz war unerträglich.
    Sie schrie auf, ließ seinen Arm los, rollte sich weg, griff nach dem Hammer.
    Seine Hand umfasste ihren Knöchel wie ein Schraubstock. Er riss sie zurück, dass sie hinfiel und ihr Gesicht über den Boden schrammte. Sie drehte sich um, sah den Schatten vor ihrem Gesicht, hörte ein grauenhaftes Knirschen und fiel auf den Rücken. Die Deckenlampen verschwammen vor ihren Augen.
    Er hatte den Hammer wieder, stemmte sich mühsam hoch. Dieser Wahnsinnige würde sie nicht fertig machen, sie würde nicht sterben, nicht hier in ihrem eigenen Haus, sie würde sich nicht von einem Verrückten mit einem Hammer töten lassen. Nicht jetzt, wo ihr Leben endlich wieder Gestalt annahm, wo sie so verliebt war –
    Eine Waffe.
    Irgendwo musste eine Waffe sein.
    Die Weinflasche, neben dem Sofa auf dem Boden. Zu weit weg.
    Er war aufgestanden.
    Da, das Bücherregal. Sie riss ein gebundenes Buch heraus und warf es nach ihm. Daneben. Dann einen dicken Sammelband von Conan Doyle, sie holte aus und schleuderte ihn mit aller Gewalt. Das Buch traf ihn an der Brust, und er taumelte zurück, hielt den Hammer aber weiter fest umklammert. Kam näher.
    Cleo schaute sich verzweifelt um und entdeckte das leere Goldfischglas auf dem Tisch. Sie hob es hoch, es war verdammt schwer. Mit letzter Kraft schüttete sie ihm den gesamten Inhalt samt griechischem Tempel ins Gesicht und warf das Glas hinterher. Es traf ihn am Knie, dass er hintenüber fiel, und zersplitterte auf dem Boden.
    Doch er kam schon wieder auf die Füße. Den Hammer in der Hand. Cleo sah sich panisch um. In der Küche gab es Messer. Aber dazu musste sie erst an ihm vorbei.
    Oben, dachte sie. Sie hatte einen
     kleinen Vorsprung. Wenn sie es bis nach oben ins Schlafzimmer schaffte und die Tür abschloss, konnte sie ans Telefon!
     
    *
     
    Er rappelte sich hoch, ohne auf den entsetzlichen Schmerz zu achten. Sein Atem schien von den Wänden widerzuhallen, und er sah hasserfüllt, wie ihre nackten Füße auf der Treppe nach oben verschwanden.
    Lust überkam ihn.
    Da oben ist nichts, Süße!
    Er kannte dieses Haus in- und auswendig. In seiner Hosentasche hatte er die Schlüssel zur Terrassentür und allen dreifach verglasten Fenstern. Ihr Handy lag auf dem Sofa neben einem aufgeschlagenen Aktenordner.
    Er war erregt. Sie hatte sich tapfer gewehrt, genau wie Sophie Harrington, das machte ihn geil. Er lächelte bei der Erinnerung an die Nächte, die er mit Sophie Harrington verbracht hatte, während sie ihn für Brian Bishop hielt.
    Aber das hier war am Geilsten. Zu wissen, dass er es in wenigen Minuten der Geliebten von Detective Superintendent Grace besorgen würde.
    Böse Kreatur.
    Du wirst es dir demnächst zweimal überlegen, bevor du jemanden eine BÖSE KREATUR nennst, Detective Superintendent Grace.
    Er hinkte los, obwohl sein linkes Schienbein höllisch wehtat, kniete sich und zog den Stecker der Ladestation des Telefons heraus. Beim Aufstehen entdeckte er einen gezackten, blutigen Riss in seinem linken Bein. Egal. Behutsam setzte er den Fuß auf die erste Stufe, was gar nicht so einfach war, da er durch die Gasmaske den Raum vor seinen Füßen nicht erkennen konnte.
    Außerdem hatte er in letzter Zeit Probleme mit dem Gleichgewicht. Das Fieber war noch da, und seine Hand schien trotz der Medikamente nicht richtig zu heilen. Er hatte die Maske mit voller Absicht aufgesetzt, um der Schlampe Angst einzujagen. Vor allem aber gefiel ihm die Vorstellung, dass Detective Superintendent Grace wie ein Idiot dastehen würde, wenn man ein drittes Opfer mit Gasmaske fand. Denn Grace hatte den falschen Mann eingesperrt.
    Oh, ja, die Vorstellung gefiel ihm richtig gut.
    Die Gasmaske war ein echter Geniestreich! Dafür musste er sich bei Brian bedanken, denn er hatte sie zufällig in einem Schrank neben dessen Bett gefunden, als er nach Spielzeugen suchte, mit denen er Katie unterhalten konnte.
    Das war das Einzige, wofür er seinem Bruder jemals dankbar gewesen war.
     
    *
     
    Cleo knallte

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