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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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sein Bericht hörte sich an, als sagte er vor Gericht als Zeuge aus. »Sie haben mich angewiesen, alle Überwachungskameras in der Gegend zu überprüfen. Ich habe außerdem sämtliche polizeilichen Meldungen von Donnerstagnacht überprüft und dabei festgestellt, dass ein am Donnerstag in Lewes als gestohlen gemeldeter Lieferwagen, der einem Klempner gehört, gestern am frühen Morgen in der Nähe einer BP-Tankstelle aufgefunden wurde. Sie befindet sich an der A27 in westlicher Richtung, zwei Meilen östlich von Lewes.«
    Er blätterte in seinem Notizbuch. »Ich habe beschlossen, dem nachzugehen, weil es mir seltsam erschien –«
    »Wieso?«, unterbrach ihn Bella Moy. Grace wusste, dass sie Potting nicht ausstehen konnte.
    »Nun ja, ich habe mir gedacht, dass ein Lieferwagen voller Klempnerwerkzeuge wohl kaum das ideale Auto für junge Leute ist, die eine Spritztour unternehmen wollen.«
    »Es könnte auch ein krimineller Klempner dahinter stecken«, erwiderte Bella mit versteinerter Miene.
    »Nicht bei dem, was Klempner verdienen – die fahren alle Rolls Royce.«
    Diesmal erntete er lautes Gelächter. Grace hob die Hand. »Könnten wir bitte bei der Sache bleiben? Wir haben es hier mit einem sehr ernsten Fall zu tun.«
    Potting fuhr fort. »Die Sache kam mir einfach nicht koscher vor. Ein verlassener Lieferwagen, und zwar etwa zu der Zeit, zu der Mrs. Bishop getötet wurde. Ich weiß nicht genau, warum ich da eine Verbindung gesehen habe, muss wohl Instinkt gewesen sein.«
    Er schaute Grace an, der zustimmend nickte. Er wusste, was Potting meinte. Die besten Polizisten besaßen Instinkt. Intuition. Die Fähigkeit, zu wittern, wenn etwas nicht in Ordnung war, und das aus Gründen, die sie niemals im Leben logisch erklären konnten.
    Bella warf Norman einen kindisch beleidigten Blick zu, und Grace nahm sich vor, nachher mit ihr darüber zu sprechen.
    »Heute Morgen bin ich also zu dieser Tankstelle gefahren und habe um die Erlaubnis gebeten, die Aufnahmen der vergangenen Nacht anzusehen. Die Mitarbeiter waren sehr hilfsbereit, was wohl zum Teil daran lag, dass zwei Kunden verschwunden waren, ohne zu bezahlen.« Potting schaute Bella ins Gesicht und grinste selbstzufrieden. »Die Kameraperspektive wechselt alle dreißig Sekunden. Ich habe mir die Bilder angesehen und dabei ein BMW Cabrio entdeckt, das kurz vor Mitternacht die Tankstelle angefahren hat. Später habe ich festgestellt, dass es der Wagen von Mrs. Bishop war. Außerdem konnte ich die Frau, die den Kassenraum betreten hat, als Mrs. Bishop identifizieren.«
    »Das könnte wichtig sein«, warf Grace ein.
    »Es wird noch besser.« Der altgediente Ermittler strahlte vor Freude. »Ich bin später zum Haus der Bishops gefahren, habe den Innenraum des Wagens durchsucht und dabei einen Parkschein gefunden, der am Donnerstagnachmittag um 17 Uhr an einem Automaten in der Southover Road in Lewes ausgedruckt wurde. Der Lieferwagen wurde von einem Parkplatz an der Cliffe High Street entwendet, der nur etwa fünf Minuten von der Southover Road entfernt ist.«
    Potting verstummte, und Grace fragte auffordernd: »Und?«
    »Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, Roy. Aber ich habe das Gefühl, dass es da eine Verbindung gibt.«
    Grace schaute ihn eindringlich an. Trotz seines katastrophalen Privatlebens und der fehlenden politischen Korrektheit, mit der Potting die Hälfte der Vereinten Nationen gegen sich aufgebracht hätte, hatte der Ermittler schon öfter eindrucksvolle Ergebnisse geliefert. »Bleiben Sie dran«, sagte Grace und wandte sich DC Zafferone zu.
    Alfonso Zafferone hatte die wichtige, aber mühselige Aufgabe übernommen, den zeitlichen Ablauf zu überprüfen. Während er lässig Kaugummi kaute, berichtete er von der Arbeit mit dem HOLMES-Team und rekapitulierte die Ereignisse vor und nach der Entdeckung von Katie Bishops Leiche.
    Der junge Beamte berichtete, dass Katie Bishop am Tag ihres Todes zunächst eine Stunde mit ihrem persönlichen Fitnesstrainer verbracht hatte. Grace nahm sich vor, diesen ebenfalls zu befragen.
    Anschließend hatte sie einen Schönheitssalon in Brighton aufgesucht, um sich die Nägel maniküren zu lassen. Auch das Personal dort musste befragt werden. Danach hatte sie mit Caroline Ash vom örtlichen Kinderschutzbund im Havana Restaurant zu Mittag gegessen, um ein Wohltätigkeitsfest zu planen, das im September stattfinden sollte.
    Die nächste anstrengende Verpflichtung dieses Tages war ein Friseurbesuch um 15 Uhr, wie

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