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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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um einen potenziellen Kunden in Houston zu treffen. Dann habe ich mit einem Freund und seiner Frau gegessen, bei ihnen zu Hause.«
    »Die beiden können das also bezeugen?«
    »Herrgott noch mal, ja!«
    »Sie haben einen Verband an der Hand.«
    »Die Frau meines Freundes ist Krankenschwester. Sie war der Meinung, die Wunde sollte besser abgedeckt werden.« Er schüttelte den Kopf. »Was soll das eigentlich? Ist das hier die Inquisition?«
    Branson hob die Hände. »Wir wollen nur Ihr Bestes, Sir. Menschen, die einen schweren Verlust erlitten haben, neigen dazu, das eine oder andere zu übersehen. Das ist alles.«
    Grace hätte Bishop nur zu gern erzählt, dass sich der Taxifahrer, an dessen Wagen er sich die Hand angeblich verletzt hatte, überhaupt nicht an den Vorfall erinnerte. Andererseits wollte er sein Pulver nicht zu schnell verschießen. »Nur noch wenige Fragen, Mr. Bishop, dann machen wir für heute Schluss.« Er lächelte, doch Bishop starrte ihn ausdruckslos an.
    »Was sagt Ihnen der Name Sophie Harrington?«
    »Sophie Harrington?«
    »Eine junge Dame, die in Brighton wohnt und in London für eine Filmgesellschaft arbeitet.«
    »Der Name sagt mir gar nichts«, antwortete Bishop entschieden.
    »Sie haben noch nie von ihr gehört?«, hakte Grace nach.
    Er und sein Kollege spürten das Zögern.
    »Nein, habe ich nicht. Sollte ich sie denn kennen?«
    Der Mann log, eindeutig.
    »Nicht unbedingt, es war nur eine Frage. Das letzte Thema, das ich heute Abend ansprechen möchte, ist die Lebensversicherung, die Sie auf Ihre Frau abgeschlossen haben.«
    Bishop schüttelte mit ehrlicher Verwunderung den Kopf. Oder spielte es ausgezeichnet.
    »Vor sechs Monaten, Sir, haben Sie bei der HSBC-Bank eine Lebensversicherung auf Ihre Frau abgeschlossen. Die Versicherungssumme beläuft sich auf drei Millionen Pfund.«
    Bishop grinste verständnislos und schüttelte heftig den Kopf. »Nie im Leben, ich halte überhaupt nichts von solchen Versicherungen. So etwas hätte ich niemals getan!«
    Grace betrachtete ihn aufmerksam. »Dürfte ich das klarstellen, Sir? Sie wollen mir also sagen, dass Sie keine Lebensversicherung auf Mrs. Bishop abgeschlossen haben?«
    »Definitiv nicht!«
    »Sie existiert aber. Ich schlage vor, Sie werfen einmal einen Blick auf Ihre Kontoauszüge. Der Beitrag wird jeden Monat abgebucht.«
    Bishop schien fassungslos. Und diesmal verrieten seine Augen, dass er nicht log.
    »Ich glaube, ich sage jetzt besser nichts mehr. Jedenfalls nicht ohne meinen Anwalt.«
    »Eine gute Idee, Sir.«
    68
     
    WENIGE M INUTEN SPÄTER standen Roy Grace und Glenn Branson vor dem Gebäude der Polizei und sahen die Rücklichter von Bishops dunkelrotem Bentley hinter dem gewaltigen Lagerhaus von British Bookstores verschwinden.
    »Was meinst du, Oldtimer?«
    »Ich glaube, ich brauche was zu trinken.«
    Sie fuhren zum Black Lion in Patcham und stellten sich an die Theke. Grace orderte für Glenn ein Pint Guinness und für sich selbst einen großen Glenfiddich on the rocks. Dann setzten sie sich mit ihren Gläsern in eine Nische.
    »Ich werde einfach nicht schlau aus ihm«, sagte Grace. »Er ist smart. Und hat etwas sehr Kaltes an sich. Außerdem kommt es mir vor, als habe er Sophie Harrington gekannt.«
    »Die Augen?«
    »Ist dir das auch aufgefallen?«, fragte Grace erfreut.
    »Ja, er hat sie definitiv gekannt.«
    Grace trank von seinem Whiskey und sehnte sich plötzlich nach einer Zigarette. Verdammt. Nur noch wenige Monate, dann durfte man im Pub gar nicht mehr rauchen. Am besten, er nutzte die Zeit, solange es noch ging. Also zog er ein Päckchen Silk Cut, riss das Zellophan ab, nahm eine Zigarette heraus und holte sich bei der jungen Barkeeperin Streichhölzer. Er atmete tief ein und genoss das Gefühl, den Rauch in der Lunge zu spüren.
    »Du solltest wirklich damit aufhören. Die Dinger tun dir nicht gut.«
    »Das ganze Leben tut einem nicht gut. Irgendwann bringt es uns alle um.«
    Branson blickte düster vor sich hin. »Das kannst du laut sagen. Diese Kugel. Ein paar Zentimeter weiter rechts, und sie hätte die Wirbelsäule erwischt. Dann hätte ich für immer im Rollstuhl gesessen.« Er schüttelte den Kopf und trank einen großen Schluck Bier. »Zuerst die ganze verdammte Reha. Dann komme ich endlich nach Hause und was erwartet mich statt einer liebenden, besorgten Ehefrau? Nur Scheiße!«
    Er beugte sich vor und stützte das Gesicht in die Hände.
    »Ich dachte, du müsstest ihr einfach nur ein Pferd kaufen«, sagte

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