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Nicht von dieser Welt

Nicht von dieser Welt

Titel: Nicht von dieser Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Mansini
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vorsichtig.
    „Axel!“
    „Na ja, weil … Ich helfe dir, du hilfst mir!“
    „Ich habe keine tausend Euro!“
    „Klar hast du tausend Euro! Ihr habt ’ne fette Wohnung gekauft!“
    „Eben deswegen habe ich keine tausend Euro!“, sage ich ziemlich gereizt. „Punkt! Aus!“
    Ich stehe ruckartig auf und deute an, dass ich gehen will. Nicht mitbekommen hatte ich, dass Ben endlich an eine Pommes auf dem Tisch gekommen ist, die ihm nun durch mein hektisches Manöver auf den Boden fällt. Ben beginnt zu weinen. Axel wirkt betroffen, will Ben reflexartig die Pommes vom Boden geben. Ich hau sie Axel ebenso reflexartig aus der Hand und zische ihn mit letalem Blick an: „Lass uns in Ruhe!“
    Wow! Wusste gar nicht, dass das in mir steckt. Ich muss wie Lara Croft geklungen haben. Er ist sichtlich beeindruckt. Ich will gehen. Denke schon, dem habe ich’s gezeigt. Da höre ich:
    „Ich hab am Samstag mit Kumpels ’n Tisch bei Konstantin reserviert!“
    Ich zögere. Gehe zurück zu ihm. Gerade noch vorlaut, wirkt er plötzlich wieder ziemlich ängstlich.
    „Du willst mich erpressen? Deine eigene Cousine?“
    „Nein, Mann! Ich … Ich zahl dir das Geld zurück!“
    „Erstens: Du wirst es nie zurückzahlen! Zweitens: Es ist so oder so eine Erpressung! Aber ich sag dir eins: Ich lass mich nicht erpressen. Sag Konstantin, was du willst! Das juckt mich nicht!“
    „Ach ja? Und wieso kommst du dann zu diesem ‚völlig schwachsinnigen Treffpunkt‘? Mh?“
    Ich fixiere ihn. Lara Croft. Ich weiß, dass er früher unendlich auf die gestanden hat. Aber: Er hält dem Blick stand. Entweder braucht er das Geld wirklich dringend oder er ist selbstbewusster geworden. So oder so: Mein Stresslevel steigt. Ben heult immer lauter, sagt mit dieser verzweifelten Kieksstimme immer wieder „Pommes haben“ und deutet auf Axels Hand. Mir reicht es. Ich ziehe den aufheulenden Ben wortlos davon, gar nicht mehr so siegessicher und höre im Weggehen noch: „Samstag bin ich im Restaurant!“
    Tja, so sieht es nun aus. Axel ist ein Feigling, aber viel hat er nicht zu verlieren, wenn er Konstantin steckt, dass ich ihn angelogen habe. Natürlich könnte ich das Ganze abfedern, indem ich selbst vorher mit Konstantin rede. Aber was soll ich ihm sagen? Die Wahrheit? Ein Außerirdischer besucht mich, um sich von mir die Welt erklären zu lassen. Das soll er glauben? Ist das überhaupt die ganze Wahrheit?

Der Anruf
    Veröffentlicht am Samstag, 3. September 2011 – 12:14
    Ich habe Malo angerufen. Komisches Gefühl. Unweigerlich schoss mir „nach Hause telefonieren“ durch den Kopf. Es klingelt einmal, er geht dran. Er meldet sich mit „Hallo Vanessa!“.
    Hat er die ganze Zeit auf meinen Anruf gewartet? Oder kann er vielleicht mit einem Augenzwinkern Telefonate annehmen? Und: Ich habe ihm meine Nummer nicht gegeben – hat er das Handy nur für mich? Was macht er überhaupt die ganze Zeit, wenn wir uns nicht treffen? Komischerweise waren das meine Gedanken, während ich ihm erkläre, dass mein dämlicher Cousin versucht, mich um tausend Euro zu erpressen. Und dass ich nicht weiterweiß. Ich muss ziemlich durcheinander geklungen haben.
    „Du klingst nicht gut, Vanessa“, sagt er in dieser einfühlenden Art, die einen sofort entspannt. Die mich sofort entspannt.
    „Können wir uns treffen?“, fragt er.
    Eigentlich wollte ich ja erst Mittag machen und Ben hinlegen, aber ich halte das jetzt nicht mehr aus. Habe ich vielleicht schon zu lange getrödelt? Schließlich will Axel heute Abend zu Konstantin ins Restaurant. Ach ja, er hat heute Morgen eine SMS geschickt. Axel, nicht Konstantin. Er „freut“ sich auf heute Abend. Deswegen warte ich nun auf Malo, der auf dem Weg zu mir ist. Er klang so, als ob er weiß, wie das Problem zu lösen ist. … Oh. Schon? Es hat geklingelt …

Geld
    Veröffentlicht am Sonntag, 4. September 2011 – 16:49
    Entweder gibt es dort, wo Malo herkommt, keine Erpressungen oder ich bin naiv. Folgendes ist gestern passiert, nachdem ich Malo angerufen habe:
    Er kommt zu mir. Beruhigt erst einmal Ben, den meine Nervosität ganz aufgewühlt hat. Beruhigt dann mich. Er lässt mich noch einmal die ganze Problematik mit meinem Cousin Axel erklären, wobei ich damit schließe, dass Axels Erpressung einen entscheidenden Fehler beinhaltet: Nämlich dass Axel davon ausgeht, dass ich mit dem „anderen Mann“ eine Affäre habe. Aber da dies ja nicht der Fall ist, bin ich in den letzten Tagen mehr und mehr zu der Überzeugung

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