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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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tun?
    Während er über eine Vielzahl an Möglichkeiten enormen und tiefgreifenden Ausmaßes nachdachte, die sich Shaeb nicht einmal im Entferntesten vorstellen konnte, ging Shyvil Theodakris jede davon mit einer beunruhigenden Mischung aus offener Panik und ungezügelter Vorfreude durch.
     
    Da er außer seinen Sorgen nichts einzupacken hatte und - was für ihn äußerst ungewöhnlich war - an diesem seltsamen Ort nicht schlafen konnte, wanderte Flinx allein außerhalb des Hauptgebäudes des landwirtschaftlichen Betriebes herum. Über seinem Kopf zog Pip träge Kreise in der Luft zwischen ihm und dem Licht der Monde von Visaria.
    Es war ihm gelungen, sich einige Stunden lang auszuruhen, nur um dann kurz nach Mitternacht durch das Leuchtfeuer des Albtraums eines anderen aufzuwachen. In einer Stadt, umgeben von mehreren Tausend projizierenden Bewohnern, glich das gewaltige Meer aus emotionalen Höhen und Tiefen im Allgemeinen einem gefühlsmäßigen Hintergrundgeräusch, als würde er einem Orchester mit mehreren zehntausend Musikern zuhören. In diesem Fall konnte er individuelle Emotionen nur empfangen, indem er sein Talent bewusst auf einen einzigen, isolierten Geist oder bestenfalls eine kleine Gruppe fokussierte. Wenn er das nicht tat, verschmolzen die Gefühle einer größeren Menge ineinander und erzeugten eine Art weißes Rauschen in seinem Kopf. In der Abgeschiedenheit jedenfalls wurden individuelle Empfindungen isoliert, wodurch er sie leichter identifizieren und schwerer ignorieren konnte. Was dazu führte, dass er wieder Kopfschmerzen bekam.
    Er wollte die Empfindungen anschreien, damit sie ihn in Ruhe ließen.
    Die albtraumartigen Emotionen waren mit weiblichen Zwischentönen versehen gewesen - das konnte er schon seit langer Zeit unterscheiden. Dann war es also Zezulas böser Traum, oder Missis. Falls das Gefühl von Zezula ausgegangen war, dann konnte er wenigstens seinen Spaziergang fortsetzen, ohne befürchten zu müssen, von dem Mädchen angemacht zu werden, dachte er und wanderte weiter auf den betonierten, befestigen Wegen, die vom Haupthaus ausgingen. Er überlegte, ob er in ihrem schlimmen Traum vorgekommen war (falls es sich denn um ihren gehandelt hatte). Es gab keinen Weg, das herauszufinden. Er konnte nur die Emotionen anderer lesen, nicht ihre Gedanken und erst recht nicht ihre Träume.
    Seine momentane Umgebung irritierte ihn. Trotz seiner weiten Reisen hatte er noch nicht sehr viel Zeit in der Umgebung landwirtschaftlicher Anlagen verbracht. Meist war er damit beschäftigt, gewaltige öde Gegenden oder große Metropolen zu erkunden. Doch sein jetziger Aufenthaltsort strahlte eine Friedlichkeit aus, die ihn faszinierte. Das war eine Perspektive, an die er bisher noch gar nicht gedacht hatte. Wer weiß? Vielleicht würde er sich eines Tages auch entscheiden, ebenso wie Sallow Behduls hilfsbereiter Cousin Tracken Behdulvlad an irgendeinem Ort das Land zu bestellen.
    Ja, er würde Farmer werden. Direkt nachdem er die wandernde Tar-Aiym-Waffenplattform in der Größe eines Gasriesen davon überzeugt hatte, die ungeheure, unbekannte und unbegreifliche Erscheinung des wahrhaftigen Bösen in eine andere Richtung zu lenken, die auch in diesem Moment dabei war, auf direktem Weg und ungehindert auf die Milchstraße zuzurasen.
    Konzentrier dich auf Karrotiniten, entschloss er sich. Die gelb-orangen speerförmigen Früchte, die von uralten terranischen Nahrungsmitteln abstammten, erfüllten das durch Polymere geschützte Feld vor ihm mit Büscheln aus gedämpftem Grün. Er kniete sich hin, um das ihm am nächsten stehende Gewächs im Licht von Visarias Vollmond und dessen zu einem Viertel erhellten Gefährten zu begutachten. War es ausgewachsen und konnte abgeerntet werden? Konnte man dieses seltsame Ding einfach so essen, wenn man es aus dem Boden zog?
    Das Licht der beiden Monde schimmerte durch Pips membranartige Flügel, wann immer sie zwischen ihm und einem von Visarias Satelliten dahinsauste. Der Minidrache war auf der Jagd nach nachtaktiven fliegenden Wesen. Dabei interessierte es Pip herzlich wenig, dass diese von Visaria und nicht von ihrer Heimatwelt Alaspin abstammten. Proteine waren Proteine, das konnte man so ziemlich über jedes Beutetier sagen. Er wusste aus Erfahrung, dass ihr äußerst reaktiver Verdauungstrakt in dem Fall, dass sie etwas Organisches fraß, das ihr nicht bekam, dieses einfach ausstoßen würde, bevor es irgendwelchen Schaden anrichten konnte. Daher richtete er seine

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