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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Erinnerungen an ein Leben, in dem er oft genug weggelaufen war, sich versteckt oder zugeschlagen hatte, in seinem Geist auf. Er gab sich Mühe, sie ermutigend anzulächeln.
    »Das kam schon hin und wieder vor«, erwiderte er. Dann war er auch schon aus der Tür und rannte den Gang entlang.
    Er wollte sich nicht innerhalb des Gebäudes erwischen lassen. Subar und seine Freunde waren zwar schlecht ausgerüstet, doch sie hatten auf der Straße schon eine ganze Menge gelernt. Auch ohne die entsprechenden Waffen wussten sie, wie sie sich verbergen und schützen konnten. Wenn sie den Angreifern nur lange genug aus dem Weg gehen konnten …
    Lange genug für was?, fragte er sich, als er durch den Haupteingang stürmte und zur Rückseite des Gebäudekomplexes rannte. Dass er alle Angreifer einen nach dem anderen ausschalten konnte? Selbst wenn er etwas unternehmen konnte, warum sollte er sich die Mühe machen? Warum sollte er sich nicht einfach durch den sich mehr und mehr schließenden Kreis der näher kommenden Angreifer stehlen und sich auf schnellstem Weg zur Stadt und zum Raumhafen begeben? Diese Straßenkinder aus Malandere bedeuteten ihm nichts. Sie waren nichts als in Bedrängnis geratene Urbane Jugendliche aus der Gosse mit so gut wie keinen Qualitäten, einer ungewissen Zukunft und einer zweifelhaften Moral.
    Genauso wie ein anderer hartgesottener Junge, den er einst sehr gut gekannt hatte. Wie das unterprivilegierte Kind, das er früher gewesen war. Er glaubte, Subar und seine Freunde durchschaut zu haben, aber konnte er das auch mit Gewissheit sagen? Vielleicht befand sich ja doch ein zweiter Flinx unter ihnen.
    Nein, das war nicht möglich. Er war einmalig, wenn man seine umherziehende, durchgeknallte Halbschwester mal außer Acht ließ. Warum identifizierte er sich dann derart stark mit ihnen? Warum fühlte er sich ihnen allen so nah? Warum konnte er sich nicht um seine eigenen Angelegenheiten kümmern und sie alle sterben lassen?
    Vielleicht lag es genau daran, dass es ihn nur einmal gab, überlegte er, und trotz all der anderen Dinge, die ihn auszeichneten, der Schrecken, Wunder und Gegensätze, gehörte eiskalte Gleichgültigkeit nicht zu seinen Eigenschaften.
    Er blieb stehen. Ein dunkler Umriss näherte sich - von hinten. Weder geriet er in Panik, noch zog er eines der Geräte, die an seinem Gürtel angebracht waren. Er wusste, dass die sich schnell bewegende Gestalt keine Gefahr für ihn darstellte, weil er mit ihrem emotionalen Ausstoß jetzt schon weitaus vertrauter war, als er es überhaupt sein wollte.
    Subar holte tief Luft, als er neben den größeren jungen Mann trat. Sein gequältes Lächeln war in dem gedämpften Licht leicht zu erkennen. Das Mondlicht spiegelte sich in dem Industrieschneider wider, den er in einer Hand hielt.
    »Tracken sagt, die Schneide würde sogar durch Knochen gehen.« Mit dem Daumen auf dem Steuerungsknopf aktivierte er das Gerät kurz, sodass es einen kurzen, schmalen Strahl aus intensivem grünen Licht abgab.
    Das Lächeln wurde zu einem herausfordernden Grinsen. »Du hast doch gesagt, wir sollen uns trennen, oder nicht? Dass wir uns ein sicheres Versteck suchen sollen? Ich dachte mir, dass sicherste Versteck für mich ist im Schatten deines Hintern.«
    Flinx wollte ihn gerade zurechtweisen, musste dann aber doch schmunzeln. Auch wenn Subar kein zweiter Flinx war, so gab es doch starke Ähnlichkeiten zu ihm in jüngeren Jahren, die nicht zu leugnen waren.
    »Okay. Bleib dicht hinter mir, sei still, und gib Acht, wo du mit dem Ding hinzeigst.«
    Mit geweiteten Augen nickte Subar. »Was hast du vor?«, flüsterte er erwartungsvoll.
    Die Bewegungen unter den wogenden, vom Mondlicht beschienenen Wellen aus Polymer eher sehend als spürend, hockte sich Flinx auf einmal auf den Boden.
    »Empathisieren«, murmelte er nachdrücklich.

16
    Ein oder zwei Augenblicke vergingen, bis der scharfäugige Subar die methodisch vorrückenden Gestalten ebenfalls erblickte. Es waren mehrere, und sie hatten sich auf dem hinteren Feld verteilt, wo sie in mehreren Reihen zwischen der polymergeschützten Vegetation vorrückten. Etwas an der Art, wie sie sich bewegten, erinnerte ihn an eine frühere Begegnung. Es dauerte einige Sekunden, bis die Erkenntnis einsetzte, als würde sie ihm mit einem Finger heftig in den Bauch pieksen.
    »Die da«, flüsterte er Flinx zu, der neben ihm an die Mauer des Gebäudes gedrückt dahockte, »die gehen komisch.«
    »Ich weiß«, erwiderte Flinx. Er hatte die

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