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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vorbei, ließ seine Bilder aufleuchten und posaunte seine Werbebotschaft hinaus. Diese Fahrzeuge verschwanden aber rasch, wenn die automatisierten Plads näher kamen. Wenn man sich lange genug draußen aufhielt und die Straßen beobachtete, konnte man meist mit ansehen, wie ein städtisches Plad eine oder mehrere der illegalen luftigen Werbeplattformen einholte und zerstörte. Diejenigen, die die Flads losgeschickt hatten, bezogen die Kosten der Zerstörung bereits in ihre Geschäftskalkulationen mit ein.
    Stimuliert vom Essen und den Getränken sog Subar die vertraute Atmosphäre der Straße und das Geplapper seiner Freunde in sich auf. Die Gespräche drehten sich größtenteils um Belanglosigkeiten. Missi war zwar kleiner und gedrungener als Zezula, sah es aber nicht ein, deswegen zurückzustecken. Dirran machte den Mund gar nicht mehr zu, wohingegen Sallow Behdul einfach nur still da saß und zuhörte. Subar warf etwas ein, wenn er etwas beizutragen hatte. Er war zwar ebenso streitsüchtig wie die anderen, gab sich allerdings Mühe, Chaloni nie direkt zu widersprechen. Subar wusste, dass er klüger und fast ebenso groß wie der Ganganführer war, doch der andere Junge hatte bereits Dinge erlebt, von denen er bisher keine Ahnung hatte.
    Daher wartete er lieber den richtigen Augenblick ab und nahm Chalonis großzügige Gabe gerne an. Peinlich war ihm das überhaupt nicht. Wenn man nichts hat, dann nimmt man, was einem angeboten wird, und achtet nicht darauf, von wem es kommt. Ein Aufstand ließ sich mit leerem Magen nun mal schwer planen.
    »Wer hat diese Woche Kohle?« Der Ganganführer setzte sich auf, und der Stuhl unter ihm stieß ein leises Zischen aus. Dirran reichte ihm augenblicklich seine Kredkarte. Während sie den Finger auf das Identifikationsfeld ihrer jeweiligen Karten legten, berührte Chaloni mit seiner Karte die des anderen Jungen, wodurch die Transaktion durchgeführt wurde. Der Ganganführer wiederholte den Vorgang mit Zezula, Missi und Sallow Behdul, machte sich aber gar nicht erst die Mühe, auch das jüngste Mitglied der Gruppe zu fragen. Ohne Chalonis Freigebigkeit und einen seiner seltenen Momente, in denen er Mitgefühl zeigte, hätte Subar noch nicht einmal eine eigene Kredkarte besessen. Jedenfalls ging deren Guthaben auch so meist gegen Null.
    Indem er mit einer Kartenecke einen Empfänger an seiner Scannerbrille berührte, überprüfte Chaloni seinen neuen, höheren Kontostand. Zufrieden bestellte er sodann eine weitere Flasche Dizzle, dieses Mal jedoch eine mit einem anderen Lied.
    Als die Flüssigkeit in die bereitstehenden, sich selbst kühlenden Gläser floss, wagte es Missi, leise zu protestieren. »Das geht jetzt seit drei Wochen so, Chal. Ich bin blank. Meine Mutter kriegt einen Morion, wenn sie das herausfindet.«
    Chaloni zuckte mit den Achseln und grinste. »Hast du dein Konto nicht gesichert?«
    Das mollige Mädchen blickte zur Seite. »Doch, klar, aber manchmal will sie den Transfer sehen, damit sie weiß, dass alles in Ordnung ist. Das kann ich ihr nicht ewig abschlagen.« Sie sah besorgt aus. »Eines Tages wird sie mich fragen, wo meine ganze Kohle hin ist.«
    Chaloni nickte, als hätte er schon lange damit gerechnet, dass Missi so etwas sagen würde. »Ich weiß, dass ich in letzter Zeit bei euch ganz schön was abgreife. Aber das wird sich ändern. Übermorgen früh werden eure Konten alle einen höheren Stand aufweisen als ein Zeal auf einem Weihnachts- Shrake.«
    Dirran war sofort ganz Ohr. »Was hast du vor, Chal? Rauben wir noch einen weiteren Quicore aus?« Er erinnerte sich noch gut an das letzte Mal, als sie einige teure Player gestohlen hatten.
    Vor langer Zeit, dachte Subar, war alles viel einfacher gewesen. Die Leute hatten mit kleinen Gold- oder Silberscheiben bezahlt oder mit Papierstücken, die das Äquivalent zu Kredits darstellten. Außer auf einigen komplett abgeschieden gelegenen hinterweltlerischen Planeten existierten derartige Zahlungsmittel seit Hunderten von Jahren nicht mehr. Es war schwer, sich als Dieb durchzuschlagen, wenn alles über den Austausch einiger Elektronen bezahlt wurde. Schwer, aber nicht unmöglich. Physikalische Objekte besaßen noch immer einen Wert. Eine Waffe ließ sich beispielsweise auch heute noch gut gegen Kredits eintauschen.
    »Ich bin bereit.« Zezulas Antwort war eine Mischung aus Süße und Abscheu und konnte auf verschiedene Weise gedeutet werden. Subar nahm diese in sich auf und musste feststellen, dass sich seine

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