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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fast so, als könne sie instinktiv zwischen Harmlosigkeit und einer echten Bedrohung unterscheiden. Doch er nahm sich jetzt nicht die Zeit, um genauer darüber nachzudenken.
    »So, tsa, Mr. Flinx - wo kommst du her?«
    Flinx stand auf und machte einige Schritte auf den Schrank zu. Subar verspannte sich, aber sein Besucher steuerte nur das Seitenfenster mit dem Blick über die Dächerfront an.
    »Nur Flinx. Ich komme von einem anderen Planeten.«
    »Tsai, das hab ich mir schon gedacht«, schnaubte Subar herablassend.
    »Meine Heimatwelt wird Moth genannt.« In Flinx’ Stimme lag eine Sehnsucht, die selbst jemandem wie Subar nicht entgehen konnte.
    »Nie davon gehört. Ich kenne Terra, Hivehom und einige der anderen großen Welten, aber von einem Ort namens Moth hat mir noch niemand erzählt.«
    Flinx’ Blick wanderte über die Dächer. Die Stadt war wach, aber aus irgendeinem Grund drang die Sintflut der Emotionen ihrer verrückten Bewohner nun weniger intensiv auf ihn ein wie noch am Tag zuvor. Es war fast, als hätte sich sein Körper langsam akklimatisiert. Seinem Wissen und seiner Erfahrung nach war dies jedoch völlig unmöglich. Doch die Erlebnisse des vorangegangenen Tages schienen ihn irgendwie abgehärtet zu haben.
    »Moth ist eine kleine Welt, aber ziemlich hübsch. Ich war erst neulich wieder zu einem Kurzbesuch da, bin aber nicht lange geblieben.« Er drehte sich um, sah Subar an, und für einen kurzen Moment hatte der Junge das Gefühl, sein Besucher würde einfach durch ihn hindurchsehen. »Ich komme gern herum.«
    Weil du es willst - oder weil du es musst?, fragte sich Subar und fixierte seinen Gast mit dem scharfen Blick eines Überlebenden. Möglicherweise war er in seiner Beurteilung dieses Mannes doch etwas voreilig gewesen. Vielleicht hatten sie ja mehr gemeinsam, als er ursprünglich angenommen hatte. Trotz der Zurückhaltung seines Besuchers gab es Wege, so etwas herauszubekommen.
    Unabsichtlich half ihm Flinx sogar dabei. »Ich habe dir von mir erzählt, jetzt bist du an der Reihe. Was machst du?«
    »Tschu, ich bin jedenfalls kein Student!«
    »Ja, das ist mir klar.« Flinx’ Tonfall und sein neutraler Gesichtsausdruck ließen Subar nicht erkennen, ob diese kurze Antwort als Zustimmung oder als Beleidigung zu verstehen war.
    »Ich schlage mich so durch«, fuhr der Jugendliche stolz fort. »Vielen anderen gelingt das nicht. Malandere und insbesondere der Alewev-Bezirk, in dem wir uns gerade aufhalten, zieht sie runter. Sie landen bettelnd auf der Straße, kommen ins Gefängnis oder enden als Kandidaten für die selektive Gedächtnisauslöschung.«
    »Aber du nicht«, murmelte Flinx anerkennend. »Du tust, was du tun musst, um zu überleben.«
    Subar blinzelte. Das war nicht die Art von Antwort, die er von einem Außenweltler erwartet hätte. Obgleich dieser Flinx, trotz seines seltsamen Glanzes in den Augen, gar nicht so viel älter war als er selbst, überlegte er, während er seinen Gast in einem neuen Licht sah. Unterschied er sich vielleicht auch sonst gar nicht so sehr von ihm? Oder hatte der große Fremde damit etwas ganz anderes andeuten wollen?
    »Du solltest dich lieber nicht über mich lustig machen«, murmelte er warnend.
    Flinx lächelte. »Das würde ich nie wagen.« Er ging auf die Tür zu, doch Subar lief ihm hinterher.
    »Warte! Ich … Ich würde gern noch länger mit dir reden.« Er zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. »Ich werde ja nicht jeden Tag von einem Außenweltler vor der Polizei gerettet.«
    Während Pip herbeisauste und auf seiner Schulter landete, drehte sich Flinx zu seinem Gastgeber um. »Es mag schon sein, dass du reden willst. Aber was du wirklich willst, ist, herauszufinden, wie du an meinen Gürtel kommen und damit in der nächstgelegenen Gasse verschwinden kannst.«
    Das Lächeln blieb auf Subars Gesicht, doch sein Herz pochte heftig. »Das ist doch verrückt! Du hast mich vor diesen Thranx gerettet, und vor der Polizei. Warum sollte ich so etwas tun?«
    »Um dich ›durchzuschlagen‹. Hey, mach doch nicht so ein entrüstetes Gesicht. Als ich in deinem Alter war, tat ich Dinge, um zu überleben, auf die ich heute wirklich nicht stolz bin.«
    Einen Moment lang überlegte Subar, ob er bei seinem Leugnen bleiben sollte. Ihm war klar, dass es ihm nicht viel bringen würde. Sein Gast war viel zu - was? Aufmerksam? Oder war es noch etwas anderes? »Was hast du gemacht - meine Gedanken gelesen?«
    Der große Außenweltler kicherte. »Nein, nicht mal deine

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