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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ging zur Tür.
    Subar blieb noch einen Moment stehen. An dem jetzt reglosen Wachmann kam ihm etwas merkwürdig vor, aber er konnte nicht genau sagen, was es war. Etwas an der Art, wie er mit dem Bein um sich getreten hatte, an den Muskeln an Stellen, wo eigentlich gar keine sein sollten, und dem Fehlen ebendieser an Körperteilen, wo man sie eigentlich sehen musste. Und daran, wie die rechte Seite des Kopfes durch Dirrans Schlag mit dem Stuhl teilweise eingedrückt worden war, ohne dass man das Knacken von Knochen hören konnte. Aufgrund seiner ihm angeborenen Neugier wollte er den Körper noch weiter untersuchen.
    Aber Dirran hatte recht. Wenn er hierblieb und sich den bewusstlosen Wachmann genauer ansah, würde er die Chance verpassen, sich selbst einige nette Souvenirs einzustecken. Und so sehr interessierte ihn der Kerl nun auch wieder nicht. Daher drehte er sich um und rannte Dirran hinterher. Wie bei seinen Gefährten wurde auch Subars Neugier stets unterdrückt, wenn es um Kredits ging.
    Flinx, der eine bessere Meinung von Subar gehabt hatte, hätte es ebenso erhellend wie deprimierend gefunden, dass Subar genau wie seine Freunde dachte.
    Ohne seine wachsamen Wächter glich das Lagerhaus einem riesigen Süßwarengeschäft. Eine gewöhnliche Gruppe Jugendlicher wäre schon fasziniert gewesen, hätte das Überangebot an Waren allerdings auch überwältigend und verwirrend gefunden. Doch Chaloni und seiner Gang ging es anders. Da sie schon vor der Planung des Überfalls die wertvollsten Objekte kannten, wussten sie ziemlich genau, was sie ignorieren konnten und was sie in den von Dirran und Missi mitgebrachten Transporter laden mussten.
    Größere terranische Objekte wie die Statue aus dem Römischen Reich wurden ignoriert. Sie besaßen zwar einen unermesslichen Wert, waren aber viel zu auffällig, wenn man sie durch Malandere schleppen musste. »Nehmt nichts, was größer ist, als ihr tragen könnt«, lautete Chalonis Anweisung.
    In den Transporter kam ein Teller aus der Song-Dynastie, aus blau-weißer irdener Keramik und vor den Elementen durch ein durchsichtiges Gehäuse geschützt. Selbst Subar, der von solchen Dingen keine Ahnung hatte, fand ihn schön. Chaloni musste dem neugierigen Sallow Behdul erklären, dass der Schutz notwendig war, weil der Teller leicht zerbrechen konnte. Behdul nahm diese Information ungläubig in sich auf. Da seine Familie sehr arm war, hatte er noch nie ein Geschirrteil gesehen oder auch nur davon gehört, das weder biologisch abbaubar noch unempfindlich gegenüber Beschädigung war.
    Missi fand eine kleine, vakuumversiegelte Flasche voller Blumensamen. Blumen von der Erde! Da dies ein organischer Import war, musste man ihn als doppelt illegal ansehen. Das wäre einem reichen Sammler jedoch völlig egal, der jeden Preis dafür zahlen würde. Die Flasche hatte den Vorteil, dass sie sehr klein, unauffällig und leicht zu verstecken war. Weitere bemerkenswerte Antiquitäten existierten nur als Fragmente der Dinge, die sie einst gewesen waren: eine halbe russische Goldmünze, ein Flaschenöffner mit den Insignien einer lange vergessenen terranischen Brauerei, die immer noch auf dem Griff erkennbar waren, ein gedrucktes zweidimensionales Poster einer unbekannten Schauspielerin aus der fernen Vergangenheit, ein halbes Dutzend bunt bedruckter Trinkbecher aus einem frühen und seltenen künstlichen Material, das man Styropor nannte, ein echtes Buch mit Seiten aus Baumpapier, geschrieben von einem lange vergessenen Autoren namens Aram Fotep, und noch sehr viel mehr.
    Während sie sich vorarbeiteten, zeichneten elektronische Sensoren ihre Bewegungen auf. Diese waren mit der Sicherheitszentrale verbunden und lösten einen Alarm nach dem anderen aus. Die lachenden, sich amüsierenden jungen Eindringlinge konnten die visuellen Geräte nicht sehen, die hörbaren ignorierten sie. Ihr Treiben war wild, aber kontrolliert; sie zerschnitten Kartons, öffneten Behälter und rissen Verpackungen auf.
    Obwohl der ursprüngliche Plan vorgesehen hatte, dass sie alles an einem Ort sammelten und dann gerecht aufteilten, siegte der jugendliche Egoismus rasch über den Gedanken an die gemeinsame Absicht. Eine Anzahl kleinerer Gegenstände wanderte in diverse Taschen und Schuhe. Subar gelang es, einen abgenutzten Löffel aus einem billigen Metall an sich zu bringen, auf dessen Griff ein Bild von etwas namens THE GATEWAY ARCH prangte, sowie ein kleines, quadratisches Pfefferpäckchen, auf das der Name eines

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