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Nichts für Anfänger - Roman

Nichts für Anfänger - Roman

Titel: Nichts für Anfänger - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Maher
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aussieht und sie selbst noch mehr wie drei aufgeregte Billardkugeln, die einander fröhlich über den Tisch dotzen. Sie tun lustige Dinge, die schwule Männer so tun, zum Beispiel bestellen sie einen riesigen Pitcher Margaritas und klatschen aufgeregt, als er an ihren Tisch gebracht wird, und machen Witze über die Chimichanga, indem sie sich gegenseitig fragen, ob sie auf dicke heiße Fleischrollen stehen. Sie amüsieren sich prächtig, und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass sie noch lauter und schwuler sind als sonst. Roger beispielsweise schnappt sich einen von den Mexikanerhüten von der Wanddeko neben sich und liefert eine Riesenshow ab und tut so, als wäre er ein Mexikaner. Nur dass er damit nicht nur seine Jungs unterhält, sondern auch alle anderen Tische, und definitiv O’Culigeen.
    Ich bin immer noch ein ziemlicher Zombie und habe noch nicht verdaut, dass meine Heilkünste unter aller Sau sind, obwohl ich ein helles, glühendes Licht in mir habe. Ich vertue mich mit jeder Menge Bestellungen. Ich bringe einen einsamen Teller Enchiladas zu einer sechsköpfigen Familie, obwohl das die Vorspeise für zwei Mädchen nahe der Bar ist, die sie sich teilen wollten. Dann bringe ich fröhlich Hauptspeisen zu einem von Billys Tischen, wo die Leute noch bei den Nachos sind und gerade auf ihre erste Runde Getränke warten. Und ich lasse eine andere Familie, die auf dem Weg ins Theater ist, zum zweiten Mal Kaffee bestellen und vergesse, es Billy zu sagen. Die machen einen ziemlichen Aufstand, und der Dad sagt beim Rausgehen, wenn sie wegen meinem vergessenen Kaffee zu spät zu Les Misérables kommen, dann kommen sie zurück, um sich von Trevor höchstpersönlich das Geld für die Tickets zurückzuholen.
    In Zeiten wie diesen muss man wirklich stark sein, um nicht anzufangen loszuheulen, und wenn Billy und alle anderen mir nicht sagen würden, dass die Kunden Spastis sind und ich einen guten Job mache, wäre bei mir schon längst Land unter. Was mir aber wirklich den letzten Nerv raubt, sind diese zwei Typen in hässlichen irischen Pullis und grauen Bügelfaltenjeans, die reinkommen und sich an die Bar setzen, aber direkt neben die Tische, die Billy bedient. Sie starren mich während der ganzen Wir-müssen-ins-Theater-Geschichte an und rühren auch ihr Essen kaum an. Jedes Mal, wenn ich an ihnen vorbeihetze, schnappe ich Gesprächsfetzen von ihnen auf, und weil sie sich trotzdem so anhören, als hätten sie einen vollen Mund, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie aus Dem Norden kommen, vermutlich aus Belfast.
    Ich nehme meinen Mut zusammen und stelle mich der Wahr heit und beschließe, dass es vermutlich zwei IRA -Killer sind, die Taighdhg Donohue mir aus Der Bewegung auf den Hals gehetzt hat, um mich umzulegen, und der bloße Gedanke daran beschert mir einen plötzlichen Anfall von Flitzekacke. Ich renne aufs Klo und sitze in der Kabine, und in meinem Kopf dreht sich alles, während ich versuche, mich an diesen Witz zu erinnern, den Mam über Flitzekacke erzählt hat, wo irgendwie der Arzt sagt, Sie haben also Durchfall, wann haben Sie das gemerkt, und der Patient sagt, als mir mein Stift runtergefallen ist.
    Erst nach einer halben Stunde komme ich wieder in den Gastbereich, und plötzlich ist alles anders. Die IRA -Typen sind immer noch da, aber ich fresse einen Besen, wenn das nicht O’Culigeen ist, der bei Roger und den anderen am Schwulentisch sitzt. Alle scharen sich um O’Culigeen und haben ihm sogar eine Weihnachtsmütze auf den Kopf gesetzt und kippen sein Glas randvoll mit Margarita und klopfen ihm auf die Schulter und lachen sich über die lustigen Geschichten schlapp, die ihm in Papua-Neuguinea passiert sind, als er da in der Missionarsstation war. Als ich mich dem Tisch nähere, erzählt er gerade, wie er mal vor den Wilden aus Spaß so getan hat, als würde er ihren Kopfschmuck mit einem exotischen Fruchtcocktail verwechseln, und alle lachen sich über so ein Land kaputt und wie plemplem die da alle sind. Ich versuche, mich an ihnen vorbeizuducken, doch O’Culigeens Arm schnellt schon hervor, und im Suff packt er mich und zieht mich zum Tisch. Er befiehlt mir, einen neuen Pitcher Margaritas für seine neuen besten Freunde zu bringen, und versucht, alle mit der Tatsache zu überraschen, dass wir alte Bekannte sind. Von früher, lallt er und macht anschließend ein absichtlich schiefes Kreuzzeichen in die Luft. Die Jungs lachen schon wieder und scheinen sich für unsere Geschichte

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