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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Und ihre Visionen waren keine Träume oder Halluzinationen. Sie waren Szenen aus einer Vergangenheit, die genauso real war wie die Gegenwart.
    An diesen Gedanken würde sie sich erst noch gewöhnen müssen. Haven war sich ziemlich sicher, dass noch nie jemand in ihrer Gegenwart über Reinkarnation gesprochen hatte – weder ihr Vater noch irgendjemand anders. Natürlich war ihr der Begriff schon in Büchern begegnet, und sie wusste, dass der Glaube daran in vielen Religionen eine Rolle spielte. Genauso wie sie wusste, dass ihre eigene nicht dazugehörte. Trotzdem musste sie zugeben, dass ihr die Vorstellung, sie sei wiedergeboren worden, wesentlich angenehmer erschien als die Alternativen. Tief in ihrem Herzen hatte Haven sich immer Sorgen gemacht, sie könnte wirklich geisteskrank sein oder von einem Dämon besessen. Darum war sie nun regelrecht erleichtert, dass es plötzlich noch eine dritte Möglichkeit zu geben schien.
    Während Haven dem Chor der Grillen und Frösche vor ihrem Fenster lauschte, kam ihr ein Gedanke. Wenn die Visionen ihr reale Ereignisse zeigten – dann musste auch Ethan real sein. Haven kramte wieder in den Notizen ihres Vaters, bis sie den Brief fand.
    Das Erste, was sie mir bei dieser Gelegenheit erzählte, war, dass sie diesen Jungen namens Ethan unbedingt finden müsse. Als ich sie fragte, wo er denn ihrer Meinung nach sein könnte, erklärte sie mir voller Überzeugung, er sei in New York. Sie sagte, er warte dort auf sie.
    Die Erkenntnis ließ Haven abrupt aufspringen. Wenn Constance gestorben und als jemand anderes auf die Erde zurückgekehrt war, dann musste Ethan auch zurückgekommen sein. Und Haven musste ihn finden. Wie elektrisiert stand sie mitten im Zimmer, ihr Herz klopfte wild und ihre Hände zitterten. Sie dachte an den Jungen, den sie, nur wenige Augenblicke bevor sie in Ohnmacht gefallen war, im Fernsehen gesehen hatte. Konnte es Iain Morrow sein, den sie finden musste? Sie konnte nicht leugnen, dass etwas in seinem Lächeln sie an Ethans leicht schiefes Grinsen erinnert hatte. Und schließlich lebte er auch in New York …
    Und doch konnte Haven es nicht glauben. Die Vorstellung war einfach zu verrückt, als dass man sie hätte ernst nehmen können. Der Ethan, den Constance geliebt hatte, wäre doch niemals als millionenschwerer Mordverdächtiger auf die Erde zurückgekehrt. Haven ließ sich auf die Matratze sinken und kniff die Augen zu, in der Hoffnung, auf diese Weise eine Vision heraufzubeschwören. Vielleicht würde sie bei einem weiteren Besuch in Constances Leben einen Hinweis finden, der sie zum heutigen Ethan führte. Aber es wollte sich keine Vision herbeizwingen lassen. Haven vergoss ein paar Tränen des Frusts und schlief schließlich neben dem Karton mit den Notizen ihres Vaters ein.
    Früh am nächsten Morgen roch sie Rauch. Keuchend und würgend versuchte sie die Augen aufzumachen, doch sie spürte, wie sie immer weiter und weiter in die Dunkelheit hinabgezogen wurde, bis sie auf der anderen Seite wieder ins Licht trat.
    Wieder befand sie sich in dem vertrauten Zimmer. Die Flammen kamen immer näher, und sie konnte riechen, wie sie ihr die Haare versengten. Sie stolperte durch den Raum, stieß dabei Möbel um und tastete sich durch den Qualm. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine winzige Bewegung wahr. Es dauerte einen Moment, bis sie in dem blonden Mädchen mit dem rußgeschwärzten Gesicht ihr eigenes Spiegelbild über der Frisierkommode erkannte.
    »Ethan!«, hörte sie sich schreien. Dann überwältigte sie die Panik. Sie bekam keine Luft mehr. »Ethan!«
    Sie spürte seine Arme um sich, als von irgendwo über ihnen ein furchtbares Krachen ertönte. Irgendetwas fiel auf sie. Dann war es vorbei.

KAPITEL 12
    A ch herrje, du siehst ja schrecklich aus«, informierte Morgan Murphy sie. »Du wirst doch nicht etwa krank?«
    Haven hatte die ganze Zeit, während Beau Morgans Abschlussballkleid absteckte, an die Wand des Hauswirtschaftslehre-Raums gestarrt. Morgan musste von ihrem letzten Ohnmachtsanfall gehört haben, dachte Haven, kein bisschen überrascht. Die wenigsten Geheimnisse schafften es an der Gerüchteküche von Snope City vorbei, und Imogene tratschte nun mal für ihr Leben gern.
    »Halt still, Morgan«, herrschte Beau sie an. »Es sei denn, du bist scharf auf ein paar Stecknadeln in deinem hübschen kleinen Hintern.«
    »Alles in Ordnung«, erwiderte Haven, die sich alle Mühe gab, die mittlerweile acht Jahre währende Abneigung nicht an die

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