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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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offensichtlich mehrere Abteilungen und Zuständigkeitsbereiche für die Sicherheit zu geben. Eine Privatarmee , für die gröberen Arbeiten. Eine EINAI-Security , für die leichteren Belange und ein Sheriffs Office für den formalen Kram.
       Demnach bin ich nur ein bürokratisches Problem!? Gott sei Dank.
      
    Vor den drei Fahrzeugen parkt eine weiße Limousine. Einer dieser europäischen Maibach’s oder 'Hitlers Dienstfahrzeug', wie ich den Fahrzeugtyp gerne mit Missachtung belege. Die Scheiben sind Mattschwarz, so dass man nicht hineinschauen kann. Der offenbar standardmäßig integrierte Chauffeur öffnet schnell, geradewegs als er uns kommen sieht, die Hintertür des bulligen Wagens. Ich nehme jedenfalls an, dass es sich bei ihm um den Chauffeur handelt, da seine Kleidung - ein weißer, schnörkelloser Anzug - perfekt zur strahlenden Luxuskarosse passt. Barkley deutet auf die offene Tür.
        „Nehmen Sie Platz, Brian.“
       Während er selbst um den Wagen herumläuft, mache ich es mir auf der breiten Rückbank gemütlich. Schon fällt die Tür nahezu geräuschlos ins Schloss. Während Barkley seine Tür selber öffnen muss und neben mir mit einem kräftigen Gestöhne Platz nimmt, bemerke ich, dass die Fenster offensichtlich nicht nur vor neugierigen Blicken von außen schützen, sondern entgegengesetzt ebenso. Sehr ungewöhnlich, oder nicht? Nur die Frontscheibe, hinter welcher der Chauffeur nun routiniert seinen Platz einnimmt, gewährt den totalen Durchblick. Als er den Wagen startet, fährt geräuschlos eine schwarze Trennscheibe hoch und teilt den vorderen vom hinteren Insassenraum.
       Toll, denke ich. Schon wieder Gefängnis.
       „Was haben Sie zu verbergen?“, wende ich mich an Barkley,
       „Oh…, die Scheiben?“, antwortet er verdutzt.
       „Merk ich schon gar nicht mehr. Mit der Zeit gewöhnt man sich dran…“ 
       „Das war nicht meine Frage!“, bleib ich am Ball.
       „Nichts! Wir haben nichts zu verbergen. Nicht das geringste. Sie werden es noch feststellen, keine Sorge.“
       Ich glaube ihm kein Wort, begreife aber, dass er mir nicht weiterhelfen wird – oder kann. So wende ich meinen Blick zum Seitenfenster und versuche angestrengt, trotz des perfekten Sichtschutzes, irgendetwas zu erkennen.
       Nachdem der Wagen einige Meter rückwärts gestoßen ist, treten wir unsere Reise an. Leichte Schatten huschen an den Scheiben vorbei, ob Häuser oder Bäume, vermag ich nicht so recht zu erkennen . Ab und zu wird der Wagen langsamer, kommt beinahe zum Stehen um dann ohne anzuhalten weiterzufahren. Ich vermute, wir überqueren Kreuzungen. Nun frage ich mich zum ersten Mal, ob ich tatsächlich zurück in EINAI-City oder nicht doch eher in diesem mysteriösen Sperrgebiet bin. Die ganze Zeit bin ich automatisch davon ausgegangen, dass man mich an den Ursprungsort meiner Exkursion zurück gebracht hätte.
       Was, wenn nicht?
       Versuche mich zu erinnern, wie lange gestern Nacht – oder besser heute früh – die Fahrt in Handschellen gedauert haben mag. Verwerfe diesen Gedanken wieder, da ich mich in unmittelbarer Nähe der Pyramide aufgehalten hatte. Also wäre die Fahrtzeit, so oder so, in etwa gleich gewesen.
       In diesem Moment, es mögen höchstens fünf Minuten vergangen sein, fahren wir bergab. Steil bergab. Überqueren dabei sehr behutsam immer wieder größere Bodenwellen. Der Wagen schaukelt trotz bester Federung enorm. Nun fahren wir langsamer, beinahe Schritttempo, aber weiterhin abwärts.
       Ist schon komisch, wie einem die verbleibenden Sinne die Augen ersetzen können.
       Rechts rum! Weiter nach unten. Barkley scheint meine gespannte Aufmerksamkeit mitzubekommen. Er lehnt sich leicht vor und drückt dann einen der vielen Knöpfe an der mit hellem Edelholz bekleideten Mittelkonsole. Dadurch setzt sich die Trennscheibe erneut in Bewegung. Diesmal jedoch nach unten und gibt damit den Blick frei. Den Blick auf den Chauffeur, aber vor allem - auf das vor uns liegende Geschehen.
       „Fühlen Sie sich jetzt besser?“
       Du Scherzbold. Jetzt sag nur noch, ich hätte bloß was zu sagen brauchen!
      
    Wir fahren durch eine Tiefgarage! Es ist dunkel und nur das Scheinwerferlicht des Wagens erlaubt trübe Sicht. Ein schmaler Tunnel! Rechts und links werden immer wieder massive Betonpfeiler sichtbar, um dann im Nichts ebenso schnell wieder zu verschwinden. Dahinter, kann es nicht wirklich erkennen, so etwas wie… nein. Nichts. Parallel,

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