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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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vorbeidonnert, wie die Druckwelle einer gigantischen Explosion. Weiße, gelbe, rote Wolkenfelder, die ineinander verschmelzen und sich dabei drehen und winden, pulsieren und dampfen.
       Dazwischen immer wieder züngelndes Leuchten, welches allmählich, ganz gelassen aber umso bestimmter, die Oberhand gewinnt und diesen seltsamen Nebel für immer durchbricht. Ein glühend pochender, pulsierender Feuerball, ein Stern, der von Millionen gleißend vibrierender Fäden umspielt und am Leben gehalten wird. Und dann…
     

     

     
    Das ist es! Ich höre eine Symphonie vollendeter Klänge.
       Ich fühle es genau!
       Erneut trifft mich dieser brachiale Blitz.
       Zip!
     
    „Okay! Alles okay Leute.“, glaube ich Stimmen zu träumen.
       „Nehmt Ihm die Kappe ab…, vorsichtig!“
       Langsam komme ich zurück. Kann meine Gedanken wieder sortieren und mich erinnern. Vorsichtig öffne ich die Augen und erkenne Kyobpa, wie er mich beseelt anstrahlt und sich dabei seiner Mütze entledigt. Bin erschöpft.
       „Wie spät ist es?“, frage ich.
       Ryan Veve, der nun wieder an meiner Seite steht und versucht, mich zu erlösen, verrät es mir.
       „Kurz nach sieben!“
       „Was!?“, fahre ich hoch.
       „Halt, halt, halt junger Mann!“, versucht er mich zu bändigen. „Sie sollten noch ein paar Minuten ruhig sitzen bleiben und erst mal runterkommen…“
       „Na, Brian, wie war’s?“, mischt Barkley sich ungeduldig ein. „Haben Sie was entdecken können?“
       „Der Mann braucht Ruhe oder wollen Sie, dass er uns umkippt?“, faucht Ryan und drängt seinen Chef bestimmt zurück. Hätte ich ihm nicht zugetraut… „Schauen Sie ihn sich an! Er ist Leichenblass.“
       Kaum hat er dies erwähnt, fühle ich leichten Schwindel und fasse mir an den Kopf.
       „Wieso ist hier drin so ein seltsames Licht?“, frage ich.
       „Was meinen Sie?“, wundert sich Ryan, während er meine Kappe vorsichtig zurück auf den Tisch legt und sich dabei prüfend umsieht.
       Ich zucke mit den Schultern. Bin mir selbst nicht sicher. Bevor ich eine Antwort geben kann, unterbricht Kyobpa die schleppende Konversation.
       „Ich wusste es!“, strahlt er mich an.
       Wieso sieht der Mann nur so frisch aus?
       „Was?“, wusstest Du?
       Ich erkenne, wie Kyobpa seine Lippen zu einer Antwort formt, kann ihn allerdings nichts sagen hören. Je näher er kommt, umso mehr verschwimmen seine Umrisse. Das Licht flackert noch immer. Ich reibe mir die brennenden Augen, was die Sache im Ergebnis nicht besser macht. Als ob sich meine Sehstärke irgendwie verändert. Kneife sie zusammen. Jetzt erkenne ich den Mönch etwas besser. Zumindest seine auffällige Kutte, die nun zu vibrieren, irgendwie zu schmelzen scheint - wie eine lebendige Eisskulptur, die zu dicht am Glutofen steht. Das Licht flackert bläulich, dann grün. Kyobpa lächelt. Erste Tropfen bilden sich und rinnen an ihm herab. Immer mehr Tropfen vereinigen sich, bevor die ganze Figur wie ein Wasserfall in sich zusammenbricht und auf den harten Boden aufschlägt.
       Vor lauter Schreck springe ich aus meinem Stuhl, so abrupt, dass dieser dabei in einem hohen Bogen durch die Luft fliegt.
       „Junge!“, stürmt Johansson besorgt auf mich zu, geradewegs durch die Pfütze hindurch.
       „Was ist los?“
       Er packt mich an den Armen und schaut mir tief in die Augen. Auch die anderen sind betroffen, unsicher, wie oder ob sie mir helfen können. Auch Barkley ist schnell zur Stelle.
       „Was…, was zum Teufel ist mit Kyobpa passiert?!“, deute ich auf die Pfütze.
       Die Männer schauen sich um und scheinen benebelt.
       „Mit wem?“, fängt sich Johansson als erster.
       „Mit Kyobpa!“
       „Wer zur Hölle ist Kyobpa?“, schaut er mir tief in die Augen. Dann dreht er sich zu diesem Ryan und fiept: „Wir brauchen den Arzt! Schnell!“

Di. 16. August 2016  08:47 Uhr
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    Minus 002 Tage : 07 Stunden : 13 Minuten : 01 Sekunden
     
     
     
     
    A lles klar?“, flüstert Robert vorsichtig durch den Spalt.
       Als er erkennt, dass die Luft wieder rein ist öffnet er die Badezimmertür vollständig und kommt zu mir ans Bett.
       „Ich hab mich lieber verzogen, als dich die Sanitäter reingetragen haben. Was ist passiert? Geht’s dir gut?“, fragt er betroffen. „Sie haben was von Nervenzusammenbruch und posttraumatischer Belastung gefaselt…“
       Vorsichtig richte ich mich auf.

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