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Nick Adams Stories

Nick Adams Stories

Titel: Nick Adams Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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sein, wie sie sich anstellen. Das war vielleicht bloß, weil sie getrunken hatten.»
    Unterdessen hatte Nick das Bündel zusammengeschnürt und die Tragriemen festgezogen. Er setzte sich und zog seine Mokassins an. Dann legte er den Arm um seine Schwester. «Bist du ganz sicher, daß du wirklich mitkommen willst?»
    «Ich muß, Nickie. Du darfst jetzt nicht weich werden. Ich hab doch den Zettel dagelassen.»
    «Na schön», sagte Nick. «Dann woll’n wir mal. Du kannst das Gewehr tragen, bis es dir zu schwer wird.»
    «Ich bin fertig», sagte seine Schwester. «Komm, ich helf dir mit den Tragriemen.»
    «Ist dir eigentlich klar, daß du keine Minute Schlaf gehabt hast und daß wir uns beeilen müssen?»
    «Ich weiß. Aber das, womit der Schnarcher am Tisch geprahlt hat, das hab ich wirklich.»
    «Vielleicht hat er’s früher auch mal gehabt», meinte Nick. «Vor allen Dingen darfst du dir keine Blasen laufen. Drücken deine Mokassins?»
    «Nein. Und ich bin den ganzen Sommer barfuß gelaufen. Ich hab Hornhaut.»
    «Ich auch», sagte Nick. «Also los; brechen wir auf.»
    Sie machten sich auf den Weg. Der nadelbedeckte Boden war weich, und zwischen den hohen Stämmen wuchs kein Unterholz. Sie stiegen bergauf, Mondlicht fiel durch das Geäst auf Nick mit dem riesigen Bündel auf dem Rücken und auf seine Schwester, die das Gewehr trug. Als sie die Hügelkuppe erreicht hatten, sahen sie zurück. Der See lag im Mondlicht; die Nacht war klar, und sie konnten die Halbinsel erkennen und die Hügel am jenseitigen Ufer.
    «Wir könnten eigentlich auf Wiedersehen sagen», meinte Nick Adams.
    «Auf Wiedersehen, See», sagte Littless. «Ich hab dich auch lieb.»
    Sie gingen bergab, quer über den langen Acker und durch den Obstgarten, kletterten über den Zaun und erreichten ein Stoppelfeld. Als sie über das Stoppelfeld gingen, sahen sie zu ihrer Rechten das Schlachthaus und die große Scheune in der Senke liegen, und auf dem höher gelegenen Terrain, von dem aus man wieder den See überschaute, das alte hölzerne Farmhaus. Die lange Pappelallee zum See hinunter lag im Licht des Mondes.
    «Tun dir die Füße weh, Littless?» erkundigte sich Nick.
    «Nein», antwortete seine Schwester.
    «Ich bin wegen der Hunde hier herum gegangen», sagte Nick. «Sie würden zwar aufhören zu bellen, sobald sie uns erkannt hätten; aber vorher könnte sie jemand hören.»
    «Ich weiß», sagte sie; «und wenn sie dann plötzlich still sind, dann wüßte er, daß wir es sind.»
    Vor ihnen waren schon die dunklen Umrisse der Hügelkette zu erkennen, die sich jenseits der Straße erhob. Sie erreichten das Ende eines Kornfeldes, das schon geschnitten war, und sprangen über den kleinen, tief eingeschnittenen Bach, der zum Brunnenhaus hinunterfloß. Sie stiegen ein weiteres, steil ansteigendes Stoppelfeld hinauf und kamen an einen weiteren Zaun. Dahinter war die sandige Straße, jenseits zur Straße das dichte Unterholz.
    «Wart, bis ich drüben bin», sagte Nick, «dann helf ich dir. Aber erst will ich mal einen Blick auf die Straße werfen.»
    Vom Zaun herab überschaute er das wellige Land. Er sah die dunkle Waldung bei dem elterlichen Haus und den See, der hell im Mondlicht lag. Dann betrachtete er die Straße.
    «So, wie wir gegangen sind, werden sie unsere Spuren nicht verfolgen können», sagte er zu seiner Schwester. «Und ich kann mir nicht denken, daß sie in dem tiefen Sand da Spuren bemerken würden. Aber wir können uns ja an die Wegränder halten, wenn da nicht zuviel Dornengestrüpp ist.»
    «Offen gesagt, Nickie, ich glaube nicht, daß sie überhaupt intelligent genug sind, um einer Spur zu folgen. Guck mal – allein wie sie warten wollten, bis du heimkommst, und dann waren sie schon vor dem Abendessen praktisch betrunken. Und nach Tisch haben sie weitergemacht.»
    «Immerhin sind sie zum Anlegesteg runter», sagte Nick. «Genau dahin, wo ich war. Wenn du mich nicht gewarnt hättest, dann hätten sie mich geschnappt.»
    «Nachdem die Mutter ihnen auf die Nase gebunden hatte, daß du Angeln gegangen sein könntest, gehörte da nicht mehr viel Intelligenz dazu. War doch naheliegend, daß du am Bach bist. Nachdem ich weggelaufen war, müssen sie rausgefunden haben, daß keins von den Booten fehlt. Da mußten sie doch darauf kommen, daß du am Bach angelst. Alle Leute wissen, daß du gewöhnlich unterhalb der Schrotmühle und der Kelteranlage angelst. Sie haben einfach zu lange gebraucht, um das rauszukriegen.»
    «Na ja», sagte

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