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Nick aus der Flasche 3

Nick aus der Flasche 3

Titel: Nick aus der Flasche 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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mitleidiger Julie ihn ansah, desto schlimmer schienen seine Beschwerden zu werden.
    Auch wenn Emma für immer einen Platz in seinem Herzen haben würde, hatte Julie es geschafft, den Rest zu erobern. Er liebte sie, wie er Emma geliebt hatte, und jetzt durfte er auch mit ihr nichts davon genießen. Das Leben war ungerecht.
    »Diese Ginger hat doch erzählt, du wärst ein Absorber. Kannst du mal ausprobieren, ob du Nick helfen kannst?« Flehentlich schaute sie ihren Bruder an und hockte sich neben Nick auf die Lehne.
    Connor zuckte mit den Schultern. »Ich würde ja, nur weiß ich nicht, wie? Ginger hat einen Zauberspruch gemurmelt, den ich wohl automatisch neutralisiert habe, aber Nicks Kräfte stecken ja in ihm.«
    »Genau, daher musst du sie rausziehen. Vielleicht klappt es, wenn du die Hand auf seine Brust legst und es dir vorstellst. Vorstellungskraft scheint beim Zaubern eine große Rolle zu spielen, bei Nick ist das auch so.«
    Nick beobachtete die beiden, hörte ihnen zu und gab brummend seine Zustimmung. Ihm war alles recht, solange es gegen die Schmerzen half. Doch was, wenn es klappte und Connor ihn wandeln konnte? Er riss die Augen auf. »Dein letzter Wunsch!«
    »Nick, ich wünsche mir nichts anderes, als dass du ein ganz normaler junger Mann sein darfst. Alles andere ist mir im Moment so was von egal.« Sie wischte sich eine Träne weg und wisperte: »Ich liebe dich.«
    Eine neue Welle der Pein raste durch ihn, doch er ignorierte den Schmerz so gut er konnte, und umarmte Julie. Sie war das Beste, was ihm passieren konnte.
    Er sah aus den Augenwinkeln, wie Connor sich am Kopf kratzte. »Soll ich es jetzt probieren?«
    Nick löste sich von Julie und ließ sich wieder auf die Couch zurücksinken. Entschlossen nickte er. »Ich bin bereit.« Für Julie würde er sein Leben als Flaschengeist aufgeben, auf seine Fähigkeiten verzichten und allen Schmerz auf sich nehmen, um normal zu sein.
    »Okay.« Connor drückte die Handfläche auf seine Brust. Selbst durch das T-Shirt fühlte Nick, wie kalt seine Finger waren.
    »Merkst du schon was?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Okay«, murmelte Connor und schloss die Lider.
    Plötzlich spürte Nick, wie sich Connors Hand erwärmte. Der Schwindel und die pochenden Kopfschmerzen nahmen zu, und es fühlte sich an, als würde Connor mit einem Messer in seiner Brust herumschneiden. So lange er konnte, hielt er den Schmerz aus, immer den Wunsch vor Augen, ein Mensch zu werden, doch die Qualen wurden übermächtig.
    »Hör auf!« Keuchend sackte Nick zurück, wobei ihm ein Schweißtropfen ins Auge lief und sich mit seinen Tränen vermischte. »Das ist mir zu heftig.«
    Connor seufzte. »Du brauchst professionelle Hilfe. Vielleicht sollte ich doch Ginger anrufen.«
    Sanft strich ihm Julie eine Strähne aus der feuchten Stirn. Sie sah sehr unglücklich aus und weinte beinahe. »Er hat recht. Womöglich können sie dir helfen.«
    »Nein! Lieber geh ich in die Flasche!«
    Plötzlich krachte es im hinteren Teil des Hauses, als ob die Tür, die in den Garten führte, aufgeflogen wäre. Keine Sekunde später stand ein großer schlanker Mann im Wohnzimmer. Er trug eine knielange weiße Hose, helle Stoffschuhe und ein T-Shirt; in sein blondes Haar hatte er eine Sonnenbrille geschoben. Als er lächelte, blitzten seine Zähne in dem gebräunten Gesicht auf. Es wäre attraktiv gewesen, wenn dieses diabolische Grinsen nicht gewesen wäre.
    Nick blieb beinahe das Herz stehen.
    Connor sprang von der Couch auf und stellte sich vor Julie, die wie erstarrt neben Nick auf der Lehne hockte. »Sie kenne ich doch! Was suchen Sie hier?«
    Der Fremde richtete den Zeigefinger auf Connor und murmelte Worte in einer Sprache, die Nick das Blut in den Adern gefrieren ließ, so sehr erinnerten sie ihn an Solomon. Am meisten schockierte ihn das Wort »mortuus – tot«. Sofort schoss ein Blitz aus der Fingerspitze des Fremden und traf Connor an der Brust.
    Mit aufgerissenen Augen drehte er sich zu Julie, dann starrte er auf seinen Oberkörper, schnappte nach Luft und presste die Hände darauf. Auf dem T-Shirt hatte sich ein rauchender Brandfleck gebildet.
    »Con!«, schrie sie und streckte die Hand nach ihm aus, doch er sackte auf die Knie und fiel schließlich um. Reglos blieb er auf dem Bauch liegen.
    »Connor!« Schluchzend fiel sie neben ihm auf den Boden und versuchte, ihn herumzudrehen. Er hatte die Lider geschlossen und reagierte nicht auf Julies Rufe.
    Oh Gott, was hatte der Magier getan? Und …

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