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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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auf.«
    »Tate ist zäh. Und er liebt dich. Das wird schon wieder.«
    Das waren jetzt nicht unbedingt die Worte, die sie hören wollte. Für Josh war das allerdings mehr, als er in ihrer Gegenwart bisher Schönes hervorgebracht hatte. Und sie fühlte sich ein klein bisschen besser.
    »Soll ich dich nach Hause bringen?«
    »Gerne.« Sie war mit Martin hergekommen, der Nicks Auto während seiner Abwesenheit fuhr und sie auch jeden Morgen zur Schule abgeholt hatte. Julie konnte den Wagen nicht vor ihrem Haus stehen sehen. Es fiel ihr schon schwer genug, darin zu sitzen. Und Martin und Evan nutzten den Dodge ausreichend. Julies Eltern wussten, dass Nick ihr den Wagen geliehen hatte, da er ihn in New Nork nicht brauchte, und verstanden gleich dreimal nicht, warum er sich nie meldete.
    Nachdem Julie den beiden Bescheid gesagt hatte, dass sie mit Josh heimfuhr, brachte er sie nach Hause. Während der Fahrt schwiegen sie und hörten Musik, bis er sein Cabrio vor ihrem Haus parkte.
    »Danke fürs Zuhören und Heimfahren«, sagte sie und legte die Hand auf den Türgriff. »Kehrst du zurück auf die Party?«
    »Ja, ich hoffe, noch einen netten Abend mit Holly verbringen zu können.«
    »Seid ihr zusammen?« Das würde Julie wundern, denn die blasse, kleine Holly passte gar nicht in sein Beuteschema. Julie kannte das Mädchen aus dem Kunst-Kurs. Es war ein stiller Typ, gehörte eher zu den Streberinnen und war auch keine Cheerleaderin.
    Er grinste vielsagend. »Noch nicht, doch was nicht ist, kann ja noch werden.«
    War da eine Spur Verliebtheit in seinem Gesicht zu erkennen? Josh wurde tatsächlich rot, sofern das fahle Licht der Straßenlaterne ihr keinen Streich spielte. »Wie habt ihr euch kennengelernt?«
    »Sie hat mir in den letzten Wochen Englischnachhilfe gegeben, aber ich habe erst am Schluss bemerkt, was für ein tolles Mädchen sie ist.«
    Hört, hört, der Sonnyboy wurde erwachsen. »Bleib anständig. Holly ist eine ganz Liebe und keine schnelle Nummer.«
    Er kratzte sich am Kopf und senkte den Blick. »Die Zeiten sind vorbei.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Sie umarmten sich und Josh wünschte ihr viel Glück und alles Gute, bevor Julie ausstieg.
    Beides konnte sie gebrauchen.
    *
    »Wie war’s?«, fragte Mom sofort, als sie das Haus betrat.
    »Ganz nett.«
Und bitte lass mich in Ruhe.
    Ihre Mutter versuchte einen Blick durch die geöffnete Tür auf das wegfahrende Auto zu erhaschen. »War das Josh, der dich heimgebracht hat?«
    Typisch Mom, sie hatte bestimmt auf sie gewartet und aus dem Fenster gestarrt. »Ja«, erwiderte sie knapp.
    »Seid ihr wieder zusammen?«
    Bitte, hör doch auf zu fragen!
»Nein, und jetzt gute Nacht. Ich bin hundemüde.« Sie ging an ihrer Mutter vorbei die Treppen nach oben in ihr Zimmer und warf sich im Dunkeln aufs Bett.
    Jede Nacht hoffte sie, ein leises Klopfen an ihrem Fenster zu hören oder dass das Licht im Puppenhaus anging und Nick ihr daraus winkte. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, die Villa aus ihrem Zimmer zu verbannen.
    Julie schnappte sich ein Kissen und kniete sich darauf vor das kleine Haus. Dann öffnete sie die Vorderwand, steckte den Trafo ein und machte in Nicks Schlafzimmer Licht. Es war noch alles so, wie er es eingerichtet hatte. Nach seiner Umwandlung hatte sich nichts verändert, all seine Zauber waren bestehen geblieben.
    Sie nahm das Medaillon ab und öffnete es, um im schwachen Licht das verblasste Foto zu betrachten, das Emma von ihm aufbewahrt hatte. Es war das einzige Bild, das Julie von ihm besaß. Sie hätte zwar zu Nick nach Hause fahren können und sich Mrs. Warrens Fotoalben anschauen, in denen sich mehrere Bilder von ihm befanden, aber sie wollte ihn nicht mit einer anderen Frau glücklich zusammen sehen. Das würde sie nur noch mehr frustrieren, auch wenn es Mrs. Warren … Emma … war.
    »Bitte, Emma, kannst du Nick nicht helfen?«, fragte sie das Foto der jungen Mrs. Warren, wie schon so oft in den letzten Tagen, bevor sie das Medaillon zuklappte.
    Seufzend griff sie ins Haus, holte das Mini-Kissen aus dem Puppenbett und drückte es an ihre Nase. Julie glaubte, schwach Nicks Duft wahrzunehmen. Damit legte sie sich in ihr Bett, schaltete den iPod an und rollte sich zusammen. Als sie die Musik hörte, die sie Nick auf den Player gespielt hatte, kehrte aller Schmerz mit voller Wucht wieder.
    Ihr Herz verkrampfte sich, während sie leise weinte und wisperte: »Bitte, Nick, komm zu mir zurück.«

Kapitel 18 – Wiedersehen in

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