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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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»Wir benutzen die Gegenmittel der verwendeten Zutaten in genau derselben Dosierung und Reihenfolge.« Sie ging zu dem Wägelchen und strich sich eine lange Strähne hinters Ohr. »Drei Tropfen der Tollkirsche werden neutralisiert durch das Gift der Hornisse. Harry …« Sie schaute zu einem kleinen dicken Mann mit Brille. »Bitte kümmere du dich darum, ebenso um ein Gramm vom roten Fingerhut, getrocknet und zerrieben – hier nutzen wir als Antidot drei Gramm von der Tollkirsche.«
    Julie verstand nicht, wie man erst das Gift der Tollkirsche mit Hornissengift aufheben konnte, wenn man es dann wieder brauchte. Aber sie vertraute darauf, dass die Magier wussten, was sie zu tun hatten.
    »Statt Mondstein nehmen wir einen Splitter – genau 0,1 Gramm – Sonnenstein. Um das Silbernitrat zu neutralisieren verwenden wir am besten Goldstaub.« Ginger hob die Brauen. »Was meinst du, Harry?«
    Der Mann nickte. »Ein halbes Gramm Goldstaub.« Er schob seine Brille auf der Nase nach oben, während er hektisch mit Gläsern, Pipetten und einer Waage hantierte.
    Plötzlich schaute Ginger sie durch die Sicherheitsscheibe an. »Und wir brauchen drei Tropfen vom Blut der Herrin.«
    Julie nickte. Sie würde auch drei Liter spenden, wenn das Nick heilte.
    In ihrem kahlen Zimmer ging die Tür auf und ein anderer, jüngerer Arzt trat ihr mit einer Spritze entgegen. Julie bekam kaum mit, wie er ihr an der Armbeuge Blut abnahm und Connor sie erneut umarmte. Sie hielt den Blick weiterhin auf Nick gerichtet, der sie immer noch anstarrte. Er war noch bei Bewusstsein, aber seine Lider fielen ständig zu.
    »Okay, wir wären so weit!« Ginger öffnete den Verschluss von Nicks Flasche. Anscheinend mussten die Zutaten dort hineingegeben werden. »Wo ist der Umkehrspruch?«
    Harry reichte ihr einen Zettel, den sie neben die Flasche legte.
    »Halt«, hörte sie schwach Nicks Stimme und alle Blicke richteten sich auf ihn. »Dein letzter Wunsch, Julie, du musst ihn mir jetzt sagen.« Mit dem bleichen Gesicht und den Schatten um den Augen sah er wie ein Zombie aus.
    Sie betätigte die Sprechanlage, damit er sie verstand. »Du bist viel zu schwach.«
    »Bitte, ich muss ihn wissen!«
    »Ich wünsche mir nur«, sagte sie unter Tränen und konnte dabei kaum sprechen, »dass du so bleibst wie du bist, aber ein ganz normaler junger Mann sein wirst.«
    Nick schloss die Lider, sein Gesicht entspannte sich.
    »Nick? Hörst du?« Sie legte ihre Hände an das kühle Glas und lehnte die Stirn dagegen. »Nick?«
    »Wir können nicht länger warten!« Ginger wandte sich an Harry. »Du gibst die Zutaten in der richtigen Reihenfolge in die Flasche, während ich den Zauber aufsage.«
    Harry trat dich zu ihr und sie begann zu sprechen: »Vade veneficus, vade bannus, vade carmen …«
    Julie hörte kaum zu, sondern hielt den Blick starr auf Nick gerichtet. Er zuckte jedes Mal, wenn Harry eine Zutat in die Flasche gab, und als Ginger »Sanguis« murmelte und Julies Blut hineintropfte, wich blauer Rauch aus Nicks Nase und wand sich durch den Raum in die Öffnung der Flasche.
    Er würde sich doch nicht auflösen?
    Gebannt hielt sie die Luft an und drückte beide Daumen so fest, dass ihre Gelenke knacksten.
    Als sich der letzte Rest des blauen Dunstes in die Flasche verzogen hatte, schoss mit einem Knall eine schwarze Rauchsäule heraus und verpuffte an der Zimmerdecke. Zurück blieb ein dunkler Fleck.
    In diesem Moment bäumte sich Nick schreiend auf, warf einen kurzen Blick auf Julie und fiel reglos ins Kissen zurück.
    »Nick!« Ihr Herz drohte auszusetzen. »Was ist passiert?«
    Niemand gab ihr eine Antwort, aber zwei Ärzte überprüften seine Vitalfunktionen und Gehirnströme, wie Connor ihr erklärte.
    »Lebt er?«, wisperte sie.
    »Ginger, was ist mit ihm?«, rief Con durch die Sprechanlage. Er wirkte nicht weniger erschrocken, war käseweiß im Gesicht und schwitzte.
    Einer der Ärzte sagte über seine Schulter: »Er ist stabil, doch er liegt im Koma.«
    »Nick!« Sie musste zu ihm. Con hielt sie jedoch zurück.
    »Kann Julie zu euch kommen?«
    »Moment!«, rief Ginger und wies denselben Arzt an, der zuvor Julie Blut abgenommen hatte, dies auch bei Nick zu tun. Danach gab er es in ein Reagenzglas und Harry tropfte eine grünschillernde Flüssigkeit hinzu. Es entstand eine schwarze Verpuffung, ähnlich der zuvor.
    Ginger nickte. »Die Umwandlung hat geklappt. Er ist wieder ein Mensch.«
    Julie hielt nichts mehr. Sie riss die Tür auf und rannte in das

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