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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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mit Leihwaffen
    zurechtkommen – unsere Pistolen waren in Londonderry zurückgeblieben. Das spielte jedoch keine große Rolle; viele Leute glauben, Soldaten des Regiments seien in bezug auf ihre Waffen sehr pingelig, aber das stimmt nicht. Hat man die Gewißheit, daß eine Pistole fehlerfrei funktioniert und den Punkt trifft, auf den man zielt, ist man schon zufrieden.
    Auf dem Schießstand machte jeder von uns, was er für notwendig hielt. Die anderen vier wollten sich nur davon überzeugen, daß die Magazine funktionierten und die Pistolen den Transport in der Waffenkiste unbeschädigt überstanden hatten. Das wollten Euan und ich auch, aber wir mußten zusätzlich feststellen, wie unsere neuen Waffen sich bei verschiedenen Schußweiten verhielten.
    Nachdem wir die Magazine rasch nacheinander
    leergeschossen hatten, um ganz sicher zu sein, daß keine Ladehemmung auftrat, schossen wir aus fünf, zehn, fünfzehn und zwanzig Metern Entfernung auf
    Pappkameraden. Dabei stellten wir beispielsweise fest, daß wir aus fünfzehn Metern auf die Schultern zielen 480
    mußten. Bei dieser für eine Pistole ziemlich großen Schußentfernung trafen die nach unten sinkenden
    Geschosse die unteren Rippen und hätten den Mann
    außer Gefecht gesetzt. Jede Pistole ist anders, deshalb brauchten wir eine Stunde, um uns unserer Sache ganz sicher zu sein.
    Als wir fertig waren, dachten wir gar nicht daran, unsere Waffen zu zerlegen, um sie zu reinigen. Wozu auch, wenn sie tadellos funktionierten? Wir benutzten nur eine Bürste, um die Kammer von
    Kohlenstoffablagerungen zu befreien.
    Als nächstes waren wir in der Stadt unterwegs, um uns die Meldepunkte einzuprägen, wobei wir gleichzeitig unsere Funkgeräte überprüften und feststellten, ob es irgendwelche Funklöcher gab. Damit waren wir noch beschäftigt, als Alpha sich gegen 14 Uhr plötzlich meldete: »An alle, sofort hierher zurückkehren.«

    Simmonds, der schon im Besprechungsraum war, stand sichtlich unter Druck. Wie wir alle hatte er nur wenig Schlaf bekommen. Er hatte einen Zweitagebart, und sein Haar wirkte ungekämmt. Irgend etwas lag in der Luft; die Betriebsamkeit und der Gerätelärm im Hintergrund
    waren auffällig stärker. Simmonds hatte ungefähr
    zwanzig Zettel in der Hand. Seine Assistenten steckten ihm weitere zu, während er sprach, und verteilten dann photokopierte Verhaltensmaßregeln an uns. Darin las ich erstmals, daß das Unternehmen jetzt unter dem
    Decknamen Flavius lief.
    »Vor ziemlich genau eineinhalb Stunden«, sagte er, 481
    »haben Savage und McCann die Paßkontrolle auf dem Flughafen in Malaga passiert. Die beiden sind aus Paris gekommen und von Farrell abgeholt worden. Wir haben keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist. Nun ist das Team komplett. Es gibt nur ein kleines Problem – die Spanier haben die drei aus den Augen verloren, als sie mit einem Taxi weggefahren sind. Sicherheitshalber postieren wir bereits jetzt zusätzliche Aufpasser an den Grenzübergängen. Ich habe keinerlei Grund zu der
    Annahme, daß der Anschlag nicht wie geplant stattfinden soll.«
    Er machte eine Pause und musterte uns nacheinander.
    »Erst vor wenigen Minuten habe ich zwei sehr wichtige Informationen erhalten. Erstens: Die Akteure werden kein Auto benutzen, um im Zielgebiet einen Parkplatz für ihren Anschlag zu blockieren. Dazu müßten sie zweimal mit einem Auto über die Grenze nach Gibraltar fahren, und nach unseren Erkenntnissen wollen sie dieses Risiko nicht eingehen. Deshalb müssen wir annehmen, daß der Wagen, mit dem die drei nach Gibraltar kommen, auch den Sprengsatz enthält. Zweitens: Damit ganz
    sichergestellt ist, daß die Autobombe im genau richtigen Augenblick hochgeht, soll sie durch eine tragbare Fernzündung zur Detonation gebracht werden. Denken Sie daran, Gentlemen, jedes Mitglied des Teams oder alle drei können im Besitz dieser Fernzündung sein. Diese Bombe darf nicht hochgehen. Sie könnte Hunderte von Menschenleben gefährden.«

    Das tosende Donnern der Schubumkehr der vier
    482
    Triebwerke eines landenden Flugzeugs ließ mich
    aufschrecken. Es war kurz nach sechs Uhr. Ich hatte knapp drei Stunden geschlafen. Draußen war es noch fast dunkel, aber der Regen hatte ziemlich nachgelassen. Ich beugte mich nach hinten. »Los, Kelly, aufwachen!« Als ich sie an der Schulter wachrüttelte, ächzte sie
    verschlafen. »Oh … okay, bin schon wach.« Dann setzte sie sich auf und rieb sich die Augen.
    Sobald Kelly sich gekämmt hatte, stiegen wir

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