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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ist, okay?«
    Er nickte langsam. Allmählich dämmerte ihm, daß wir dabei waren, ihn zu verlassen.
    »Soll ich dich irgendwo absetzen?«
    »Nein, ich hab’ zu arbeiten. Vielleicht sind wir bis morgen früh reich.«
    Wir gaben uns durchs offene Fenster die Hand. Sabatino lächelte Kelly zu und sagte: »Vergiß nicht, Onkel Al in ungefähr zehn Jahren zu besuchen, junge Dame. Dann spendier ich eine Portion Eiscreme!«
    Wir fuhren langsam die Atlantic Avenue entlang. Selbst um diese Zeit herrschte noch dichter Verkehr. Die vielen Neonreklamen machten die Straßenbeleuchtung überflüssig.
    Kelly saß hinten, blickte aus dem Fenster und starrte dann ins Leere, als hänge sie eigenen Gedanken nach. Ich erzählte ihr nicht, daß wir eine siebenhundert Meilen weite Autofahrt vor uns hatten.
    Wenig später lag Daytona hinter uns, und wir befanden uns auf der zur Interstate führenden Fernstraße.
    Unterwegs dachte ich wieder mal über Kevs Worte am Telefon nach: »Du wirst staunen, wenn du siehst, woran ich gerade arbeite. Deine Freunde jenseits des Wassers sind fleißig gewesen.« Und er hatte gesagt: »Ich bin gerade dabei, eine neue Sache ins Rollen zu bringen, und wüßte gern, was du davon hältst.« Hieß das, daß Kev mit seinem Boß gesprochen hatte? Hatte sein Boß ihn daraufhin zum Schweigen bringen lassen? Aber über einen Korruptionsverdacht hätte Kev bestimmt mit keinem Menschen bei der DEA gesprochen. Wen, zum Teufel, hatte er also angerufen?
    Ich hatte wertvolle PIRA-Unterlagen erbeutet, die ich nur teilweise verstand, aber vielleicht hatte Kev mehr Material in der Hand gehabt. Je mehr Informationen ich zusammentragen konnte, desto besser war meine Verhandlungsposition in einem Gespräch mit Simmonds - deshalb war ich wieder nach Washington unterwegs.
    Sobald wir auf der Interstate 95 waren, schaltete ich den Tempomaten ein und ließ mein Gehirn im Leerlauf arbeiten.
    Wir fuhren durch die Nacht, und ich hielt nur, um zu tanken und mich mit Koffein zu dopen, damit ich nicht am Steuer einschlief. Ich kaufte ein paar Flaschen Cola, um meinen Koffeinspiegel zu halten und Kelly ein Getränk anbieten zu können, falls sie aufwachte.
    Bei Tagesanbruch war zu erkennen, daß die Landschaft sich verändert hatte, was deutlich zeigte, daß wir nach Norden in ein gemäßigteres Klima unterwegs waren. Dann ging die Sonne als riesige feuerrote Kugel
    halb rechts vor mir auf, und meine Augen begannen zu brennen.
    Wir hielten an einer weiteren Tankstelle. Diesmal bewegte sich Kelly. »Wo sind wir?« fragte sie gähnend.
    »Keine Ahnung.«
    »Okay, wohin fahren wir?«
    »Das ist eine Überraschung.«
    »Erzähl mir von deiner Frau.«
    »Das ist alles schon so lange her, daß ich mich kaum erinnern kann.«
    Ich sah in den Rückspiegel. Kelly war wieder auf dem Sitz zusammengesunken, als sei sie zu müde, um das angeschnittene Thema zu verfolgen. Oder vielleicht litt sie unter tödlicher Langweile. Wer hätte ihr das verübeln können?
    Ich wollte mich in Kevs Haus umsehen, um festzustellen, ob dort weiteres Material zu finden war - am besten noch heute in der Abenddämmerung. Ich wußte, daß es irgendwo in seinem Haus ein sicheres Versteck geben würde, aber wo es sich befand, würde ich selbst herausbekommen müssen. Anschließend wollte ich den Großraum Washington noch vor Tagesanbruch wieder verlassen. Frankie Sabatino ahnte noch nichts davon, aber er würde seinen fetten Hintern in Bewegung setzen und uns helfen müssen, die USA zu verlassen. Tat er das nicht freiwillig, würde ich mit einem Fußtritt nachhelfen.
    Gegen neun Uhr war Kelly hellwach und las die Zeitschrift, die ich ihr beim letzten Tankstopp gekauft hatte. Sie lag ohne Schuhe auf dem Rücksitz und war ganz in ihre Lektüre vertieft. Wir hatten kaum miteinander geredet. Wir befanden uns in einer Welt aus leeren Bonbonpapieren, Kaffeebechern aus Styropor, Kräckerpackungen und Colaflaschen.
    »Kelly?«
    »Hmm?«
    »Du kennst doch das Versteck, das Daddy bei euch für Aida und dich eingerichtet hat?«
    »Yeah?«
    »Nun, weißt du vielleicht auch, ob Daddy ein Versteck für wichtige Sachen wie Geld gehabt hat? Oder eines für Mommys Schmuck? Hat er ein besonderes Versteck für solche Dinge gehabt?«
    »Ja, klar, Daddy hat ein spezielles Versteck.«
    Ich gab vor, mit dem Tempomaten beschäftigt zu sein, während ich betont beiläufig fragte: »Oh, wo denn?«
    »In seinem Arbeitszimmer.«
    Das klang logisch. Aber das war auch der Raum, der gründlich

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