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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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»Wagen sechs-zwo, Wagen sechs-zwo, hören Sie mich?« fragte die scharfe Frauenstimme aus der Zentrale. Das klang wie ein Befehl, nicht wie eine Frage. Es mußte
    großartig sein, mit ihr verheiratet zu sein.
    »Das seid ihr, Melvin, stimmt’s?« fragte ich.
    »Ja, Sir, das sind wir.«
    »Sagen Sie ihr, daß hier alles in Ordnung ist.« Um meiner Aufforderung mehr Gewicht zu verleihen, drückte ich die Pistole noch fester gegen seinen Hals. »Die Waffe ist entsichert, Melvin, und ich habe den Finger am Abzug. Melden Sie ihr, daß alles in Ordnung ist. Es lohnt sich nicht, den Helden zu spielen, Kumpel.«
    »Ich mach’s«, stieß Ron hervor.
    »Wagen sechs-zwo, Meldung!« verlangte die Stimme.
    »Okay, Sie nehmen die rechte Hand hoch und drücken mit der linken die Sprechtaste«, wies ich Ron an. »Kelly, du darfst kein Wort sagen, verstanden?«
    Sie nickte. Ron drückte die Sprechtaste seines Funkgeräts. »Zentrale, hier sechs-zwo. Wir haben das Haus abgesucht. Alles in Ordnung.«
    »Verstanden, sechs-zwo, Meldung um 2213 registriert.«
    Ron klickte zweimal mit der Sprechtaste.
    Kelly schluchzte sofort wieder los und hockte sich auf den Fußboden. Ich stand weiter auf der Schwelle, hielt meine Pistole gegen Melvins Hals gedrückt und hatte Ron, dessen Waffe noch im Halfter steckte, mitten im Raum vor mir stehen.
    »Wenn Sie jetzt nicht mitspielen, Ron, erschieße ich erst Melvin und anschließend auch Sie. Haben Sie das verstanden?«
    Ron nickte.
    »Okay; dann drehen Sie sich um, Ron.«
    Er gehorchte.
    »Knien Sie sich hin.«
    Ron kniete sich hin. Er war nur eineinhalb Meter von Kelly entfernt, aber solange sie sich nicht bewegte, hatte ich freies Schußfeld.
    Melvin schwitzte ungeheuer. Mein um seinen Hals geschlungener Arm war bereits feucht, und ich sah sogar Schweißtropfen über meine Pistole laufen. Unter seinem durchgeschwitzten Uniformhemd zeichnete sich die kugelsichere Weste ab.
    »Sie ziehen mit der linken Hand Ihre Pistole heraus, Ron«, wies ich ihn an. »Aber ganz langsam, nur mit Daumen und Zeigefinger anfassen. Dann lassen Sie die Waffe links neben sich fallen. Haben Sie das verstanden, Ron?«
    Er nickte.
    »Sagen Sie ihm, daß er keinen Scheiß machen soll, Melvin«, forderte ich meine Geisel auf.
    »Mach keinen Scheiß, Ron.«
    Ron zog langsam seine Pistole aus dem Halfter und ließ sie links neben sich fallen.
    »Jetzt machen Sie mit der linken Hand die Handschellen vom Gürtel los und legen sie hinter sich ab. Verstanden?«
    Ron gehorchte. Ich konzentrierte mich auf Melvin, der angefangen hatte, heftig zu zittern. Ich sprach leise in sein Ohr. »Keine Angst, Ihnen passiert nichts. Diese Story können Sie später Ihren Enkeln erzählen. Sie müssen nur tun, was ich sage. Haben Sie verstanden?«
    Er nickte.
    Ich wandte mich wieder an Ron. »Okay, legen Sie sich hin, Ron. Mit dem Gesicht nach unten auf den Fußboden.«
    Er gehorchte und war damit vorerst außer Gefecht gesetzt. »Als nächstes trete ich einen Schritt zurück, Melvin«, kündigte ich an. »Aber meine Pistole bleibt dabei weiter auf Ihren Kopf gerichtet - kommen Sie also nicht auf dumme Ideen. Dann werde ich Sie auffordern, sich hinzuknien. Haben Sie das verstanden?«
    Als er nickte, trat ich rasch einen Schritt zurück, um sofort außer Melvins Reichweite zu sein. Er sollte keine Chance haben, den heldenhaften Versuch zu unternehmen, sich herumzuwerfen und nach der Pistole zu greifen oder sie zur Seite zu schlagen.
    »Okay, Sie knien sich jetzt hin. Legen Sie sich genau wie Ron auf den Fußboden. Strecken Sie Ihren linken Arm aus, bis er seinen rechten berührt.«
    Nun lagen die beiden vor mir auf dem Bauch. Ich trat hinter sie, hob die Handschellen auf, drückte meine Pistole gegen Melvins Ohr und fesselte sein linkes Handgelenk an Rons rechtes. Dann zog ich Melvins Handschellen aus ihrer Gürteltasche, trat zurück und sagte: »Legt euch mit dem Rücken zueinander auf die Seite, damit ich die freien Hände auch fesseln kann. Habt ihr verstanden? Glaubt mir, Jungs, ich will diese Sache bloß hinter mich bringen, damit ich schnellstens abhauen kann.«
    Ich legte ihnen das zweite Paar Handschellen an. Damit waren sie endgültig außer Gefecht gesetzt. Ich nahm ihnen die Geldbörsen ab und warf sie in die
    Reisetasche. Melvins Handfunkgerät behielt ich; Rons Gerät flog ausgeschaltet in meine Reisetasche. Ich holte die Rolle Gewebeband heraus und benutzte sie, um ihre Beine aneinanderzufesseln, bevor ich die beiden in die Diele

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