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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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»Scheiße!« Das war eine Männerstimme.
    Ich brauchte kein Wort zu sagen. Sarah glitt von meinem Schoß, und ich griff nach der Pistole.
    Der Mann war aufgestanden, aber anscheinend sofort wieder hingefallen und rappelte sich jetzt fluchend auf. »Scheiße, Scheiße ...«
    Ich kroch auf allen vieren langsam an den Rand unseres Unterschlupfs und drückte mein Gesicht gegen die Zweige. Nun sah ich den Amerikaner. Er stolperte durch den Schlamm, seine Kleidung war durchnässt, und sein Schnauzbart sah wie eine ersäufte Ratte aus. Er kam ziemlich genau auf uns zu und wirkte so mitgenommen wie wir. Aber er stolperte nicht einfach blindlings durch die Gegend, sondern suchte den
    Boden vor sich ab. Er folgte unseren Spuren.
    Ich kroch zu Sarah zurück und flüsterte ihr ins Ohr: »Das ist dein Amerikaner. Geh raus und hol ihn rein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das funktioniert nicht.«
    »Doch, du kannst es schaffen.«
    »Er fällt nicht darauf rein.«
    »Du brauchst seine Klamotten, nicht ich.«
    Sie dachte darüber nach; dann nickte sie und holte tief Luft. Ich beobachtete, wie sie sich abwandte und aus unserem Versteck kroch.
    Ich hörte sie rufen: »Lance! Hierher! Lance!«
    Ich kroch unter den Zweigen hindurch und ging hinter dem Baumstamm in Deckung - nur für den Fall, dass Sarah plötzlich beschloss, wieder Lances beste Freundin zu sein. Sobald ich dort lag, brachte ich meine Pistole mit ausgestreckten Armen in Schussposition.
    Als die beiden herankamen, hörte ich Sarahs Stimme. Sie sprach rasend schnell Arabisch. Sie redete noch immer auf ihn ein, als er in unser Versteck zu kriechen begann. Das war mir unheimlich. Warum sprach sie nicht Englisch mit ihm? Ich hatte ihn schon Englisch sprechen gehört. Das bedeutete garantiert nichts Angenehmes. Aber ich konnte jetzt nur abwarten, wie die Dinge sich nach Sarahs Plan entwickeln würden.
    19
    Als Erstes erschienen seine dicht behaarten Hände, die viel zu groß für seine Handgelenke zu sein schienen. Dann kamen
    Kopf und Schultern, der Kopf gesenkt, um sein Gesicht vor den tief herabhängenden Zweigen zu schützen. Er nickte, als wolle er Zustimmung zu dem signalisieren, was Sarah ihm erzählte, während sie ihm in unser Versteck folgte.
    Er blickte erst auf, als er sich in unserem Unterschlupf befand. Als er den Kopf hob, sah er mich auf der anderen Seite unter den Zweigen herauskriechen. Als er meine Pistole sah, bekam er große Augen und warf Sarah einen Blick zu, der um ein klärendes oder beschwichtigendes Wort bat. Dann starrte er abwechselnd die Waffe und Sarah an, während er versuchte, sich alles zusammenzureimen. Nach einigen Sekunden seufzte er schwer, ließ den Kopf hängen und schüttelte ihn langsam und trübselig.
    Sarah, die jetzt auf seiner Höhe angelangt war, forderte ihn mit einer Kopfbewegung auf, etwas weiter nach vorn zu kriechen. Er gehorchte wortlos. Ihre Hände tasteten seinen Oberkörper unter seiner Jacke ab. Ich beobachtete sie wie ein Luchs, um sofort reagieren zu können, falls sie versuchte, seine Waffe zu ziehen und mich damit zu bedrohen.
    Sie sah zu mir herüber und schüttelte den Kopf.
    Ich machte ihm ein Zeichen, sich an den linken Rand unseres Verstecks zu bewegen, und er kroch auf allen vieren hinüber. Ich hielt ihn an, bevor er mir so nahe kam, dass er vielleicht eine Chance gesehen hätte, sich auf mich zu stürzen.
    Seine schwarze Bomberjacke mit dem Harley-Davidson- Aufnäher auf der linken Brustseite sah warm aus. Ich machte eine Bewegung mit der Pistole.
    »Ausziehen!«
    Er richtete sich auf den Knien auf und fing an, die Jacke auszuziehen. Sein Blick ging zwischen mir und Sarah hin und her, aber er sagte kein Wort, während er herauszufinden versuchte, was hier gespielt wurde. Sarah hockte mit dem Rücken an den Baumstamm gelehnt da, hatte beide Hände in den Jackentaschen vergraben und hielt die Knie bis zum Kinn hochgezogen.
    Ich griff mir die Jacke des Amerikaners, schlüpfte hinein und hängte mir Sarahs Tasche um. »Jetzt noch die übrigen Klamotten«, verlangte ich. »Aber nur mit einer Hand ausziehen.«
    Er stützte sich mit der linken Hand auf den Boden und begann, mit der rechten Hand seine Gürtelschnalle zu lösen. Sarah, die schrecklich fror, fauchte ihn ungeduldig auf Arabisch an. Ich konnte mir vorstellen, wie elend ihr zu Mute war: Sie war von Kopf bis Fuß mit Schlamm, Blättern und Tannennadeln bedeckt, und ihre schmutzigen Beine bluteten aus mehreren Schnitt- und Schürfwunden.
    Lance trug

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