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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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irgendein Ostblockfabrikat - aus der Jackentasche und gab sie Sarah. »Danke«, sagte sie aufrichtig, während sie den Schlitten etwas zurückzog, um sich davon zu überzeugen, dass eine Patrone in der Kammer war.
    Der Streifenwagen verließ die Tankstelle und kam in unsere Richtung zurück. Wir gingen beide in Deckung, und Sarah nutzte diese Zwangspause, um ihren Gürtel wieder einzuziehen. Der blauweiße Wagen fuhr an uns vorbei und verschwand in Richtung Creedmore; vielleicht hatten die beiden Trooper den Auftrag, unterwegs eine Straßensperre zu errichten.
    Ich wollte, dass Sarah sich versteckt hielt, während ich zur Tankstelle zurückging, um ein Fahrzeug zu entwenden. Sie bestand jedoch darauf, mitzukommen. »Pass auf«, sagte ich, »ein Mann und eine Frau kommen in eine Tankstelle und klauen ein Auto - glaubst du nicht, dass sogar der dümmste Cop das mit der Sache am See in Verbindung bringen muss?«
    »Nick, ich komme mit. Ich will nicht riskieren, dass wir durch irgendeinen Zufall getrennt werden. Wir bleiben zusammen.«
    Sarah hatte natürlich Recht; ohne es zu ahnen, hatte sie mich damit an meinen eigentlichen Auftrag erinnert. Falls es ein Drama mit der Polizei oder sonst jemandem gab, würde ich sie liquidieren müssen, bevor sie anderen in die Hände fiel. Nicht die ideale Lösung, aber dann war sie wenigstens tot. Ich machte ein Gesicht, als sei ich über ihre Idee nicht gerade glücklich, und stimmte widerstrebend zu. »Okay, von mir aus kannst du mitkommen.«
    Als wir mit unseren Gürteln fertig waren, folgten wir der Straße bis zu einer Stelle, die von der Tankstelle aus nicht einzusehen war, und überquerten sie dort. Dann kehrten wir parallel zur Straße zurück, bis wir die Zapfsäulen und den Laden wieder vor uns hatten.
    In der Tankstelle stand ein Wagen, ein weißer Nissan, der aber mit vier Personen - zwei Paaren Mitte zwanzig - besetzt war. Der Fahrer ließ eben den Motor an und fuhr los. Ich hörte das charakteristische doppelte ding-ding, als die Radpaare über den Gummischlauch rollten, der ein- und ausfahrende Kunden meldete. Der junge Mann hielt an der Tankstellenausfahrt, schaltete Abblendlicht und Scheibenwischer ein, lachte mit den anderen - wahrscheinlich über die Blondine mit dem Corn Dog -, bog links ab und fuhr davon. Wir blieben im Regen in Deckung liegen.
    In den folgenden zehn Minuten rasten zwei Übertragungswagen mit Satellitenschüsseln auf dem Dach, aufgeblendeten Scheinwerfern und hektisch arbeitenden Scheibenwischern an uns vorbei - unterwegs, um über irgendeinen neuen Aspekt der Story zu berichten.
    Ein weiteres Auto hielt an den Zapfsäulen: ein Toyota mit einem Ehepaar mit Kindern. Ich war schon halb auf dem Sprung wie ein Raubtier, das sich an eine ahnungslos grasende Herde anschleicht. Der Wagen, eine normale Familienlimousine, wäre ideal gewesen. Dad stieg aus und lief durch den Regen in den Laden. Ich sah, wie er der Blondine ein paar Scheine hinlegte; dann kam er zurück und tankte selbst. Bei näherer Betrachtung gefiel mir der Toyota doch nicht. Auf dem Rücksitz balgte sich ein Geschwisterpaar von acht bis zehn Jahren; die Mutter drehte sich um und kreischte die beiden an. Auch dieser Wagen war einfach zu voll. Es wäre ein Albtraum gewesen, zwei brüllende Kinder aus dem Auto zerren zu müssen.
    Dingding. Der Wagen fuhr in Richtung Durham weiter.
    Sarah sah zu mir hinüber. »Ich dachte, wir hätten’s eilig?«
    Die Blondine ging durch den Laden zur Kaffeemaschine, um sich einen weiteren Eimer Kaffee zu holen. Dann setzte sie sich wieder an die Kasse neben dem Fenster, starrte in den
    Regen hinaus und rührte dabei melancholisch ihren Kaffee um. Ich hatte Recht gehabt: Sahne gab es in Pulverform. Vielleicht träumte sie davon, eines Tages werde Clint Eastwood bei ihr halten und hereinkommen, um zu zahlen . und schon würde es einen neuen Film mit dem Titel The Bridges of Happy Beverage County geben. Bis dahin musste sie froh sein, wenigstens diesen Job zu haben.
    Ein Warnschild neben dem Eingang verkündete, Laden und Tankstelle würden ständig durch Videokameras überwacht und der Kassenbestand sei auf fünfzig Dollar limitiert, weil höhere Beträge in einen Nachttresor kämen, zu dem die Kassiererin keinen Zugang habe. Ich wandte mich an Sarah. »Wenn wir uns einen Wagen holen, ziehst du dir dein T-Shirt bis zu den Augen vors Gesicht, okay?«
    Dingding. Von links kommend fuhr ein weiteres Auto in die Tankstelle ein. Diesmal war es ein uralter Van,

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