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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Bad.
    Sie schlug die Steppdecke zurück und stieg zu mir ins Bett. Ich nahm wahr, dass ihr Atem nach Zahncreme und ihre Haut nach Seife roch. Ihr Bein streifte meines - vielleicht nicht ganz unabsichtlich. Ihre Haut war kühl und glatt.
    Dann lagen wir nebeneinander und hingen unseren eigenen
    Gedanken nach. Ich fragte mich, ob ihre Gedanken Ähnlichkeit mit meinen hatten. Nach einiger Zeit wandte sie sich mir zu. »Was machst du, wenn alles hinter dir liegt, Nick? Wenn du eines Tages aus dem Dienst ausscheidest, meine ich.«
    Das war etwas, an das ich möglichst nie zu denken versuchte. Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. So weit denke ich nie voraus, das habe ich noch nie getan. Morgen Abend . das genügt mir. Und ich hoffe, dass wir gemeinsam feiern können, dass wir alle noch leben.«
    »Ich glaube nicht, dass ich im Dienst bleiben werde«, sagte sie. »Wahrscheinlich mache ich, was die meisten Frauen tun - heiraten, Kinder kriegen und so weiter. Ich wünsche mir manchmal, ich hätte ein Kind.« Sie stützte sich auf einen Ellbogen und sah mir ins Gesicht. »Klingt das verrückt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das verstehe ich, seit ich Kelly habe.«
    »Um Kelly beneide ich dich.« Als sie sich über mich beugte, spürte ich ihren Atem auf meinem Gesicht. »Vielleicht schreibe ich eines Tages meine Memoiren.« Sie berührte sanft meine Wange. »Aber mit welchem Jahr soll ich anfangen?« Ihre Augen leuchteten. »Und was soll ich über dich schreiben?«
    »Hmmm.« Ich lächelte zweifelnd. »Das wird nicht einfach.« Verdammt, wenn sie so weitermachte, würde ich schwach werden und ihr erzählen, dass ich sie liebte. Damit konnte ich einfach nicht umgehen.
    Ihre Lippen berührten meine Stirn - noch zu leicht für einen Kuss - und streiften meine Wange. Ich drehte den Kopf zur Seite, um sie zu küssen. Ich schloss die Augen und spürte, wie ihr Körper sich halb über meinen schob und ihr Haar mein
    Gesicht kitzelte.
    Ihr langer Kuss war sanft und liebevoll, bis er plötzlich leidenschaftlich wurde. Ihre Arme umschlangen mich, und sie drängte ihren Körper an meinen.
    25
    Ich wachte durch das Gekreische von zweihundert Kindern auf
    - jedenfalls klang es danach. Ich ließ die Augen geschlossen und versuchte, mich akustisch zu orientieren. Maria war gekommen und tat ihr Bestes, um Dakota, Kimberly und Tyce zu beruhigen und ihren Tätigkeitsdrang in geordnete Bahnen zu lenken. Leider erreichte sie damit nur, dass die drei noch aufgeregter lärmten.
    »Frische Socke anziehen!«, mahnte eine Stimme mit mexikanischem Akzent. Dann polterte eine Elefantenherde an unserem Zimmer vorbei und die Treppe hinunter. Ich öffnete die Augen und warf einen Blick auf meine Baby-G. Es war 6.58 Uhr.
    Ich gähnte, drehte mich auf die Seite und sah Sarah neben mir im Bett sitzen. Sie blätterte in dem Bildband über das Weiße Haus. »Wusste gar nicht, dass du ein so großer Jackie- Fan bist«, murmelte ich.
    Als Sarah nickte, ohne von ihrem Buch aufzusehen, merkte ich, dass sie überhaupt nicht zugehört hatte. Ich konnte nur hoffen, dass dies nicht einer dieser schrecklichen »Morgen danach« werden würde, an dem beide Beteiligten jeglichen Blickkontakt mieden und sich nichts mehr wünschten, als ganz woanders zu sein. Das hoffte ich vor allem deshalb, weil ich wusste, dass diese Reaktion bestimmt nicht von mir, sondern nur von Sarah ausgehen konnte.
    »Für Recherchen aufgewendete Zeit ist selten vergeudet, Nick«, sagte sie, sah auf und lächelte mir zu. Das war immerhin ein gutes Zeichen.
    Ich stützte mich auf den rechten Ellbogen und begutachtete meinen linken Unterarm. Die Bisswunden waren verschorft und schienen gut abzuheilen; ihre Umgebung war blutunterlaufen und sehr druckempfindlich. Ich rückte etwas näher an Sarah heran und warf einen Blick in den Bildband. Er dokumentierte, wie grundlegend Jackie Kennedy das Innere des Weißen Hauses in den Sechzigerjahren umgestaltet hatte. Die nützlichen Informationen fanden sich im Anhang: Grundrisse aller Geschosse des Hauptgebäudes sowie des Ost- und Westflügels. Ob sich an diesen Grundrissen etwas geändert hatte, konnten wir nicht beurteilen; wir mussten uns auf sie und meine Erinnerungen an die Besichtigung des Weißen Hauses unter Joshs Führung verlassen.
    Als unsere Blicke sich begegneten, sah ich, dass Sarah in Gedanken schon den Presseraum des Weißen Hauses betrat. Sie war ganz auf unseren bevorstehenden Einsatz konzentriert.
    Ich schlug die Steppdecke

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