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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ungeduldig auf seine Uhr; vielleicht war er zum Squashen verabredet. »Er weiß nur, dass London ihre Geheimhaltungsmaßnahmen kontrollieren muss, während sie dienstlich unterwegs ist. Ihre nächste PS ist bald fällig.«
    Diese persönlichen Sicherheitsüberprüfungen finden alle paar Jahre statt, um beispielsweise sicher zu stellen, dass man nicht erpressbar geworden ist, nicht mit dem chinesischen Militärattache schläft - außer auf Anweisung Ihrer Majestät Regierung - und sich keiner extremistischen Splitterpartei angeschlossen hat. In der Vergangenheit hatten solche Dinge kaum eine Rolle gespielt. Und sobald man als Festangestellter »drin« war, schien alles ohne größere Kontrollen zu laufen. Am unteren Ende der Nahrungskette - an meinem Ende - sah die Sache jedoch ganz anders aus.
    »Er ist manchmal ein bisschen komisch; sie müssen Geduld mit ihm haben.« Lynn begann zu lächeln. »Er konnte nicht mehr in der Nachrichtenabteilung arbeiten, weil seine Stahlplatte bestimmte Frequenzen aufnimmt und er davon schlimme Kopfschmerzen bekommt. Aber er macht seine Arbeit gut.« Das Lächeln verschwand, als Lynn nachdrücklich hinzufügte: »Und er ist unbedingt loyal, was noch wichtiger ist.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »In Ordnung.« Metal Mickey war vermutlich vor allem deshalb loyal, weil er keine andere Arbeit finden konnte - außer vielleicht als Relaisstation in einem Mobilfunknetz.
    Ich packte alles wieder in die Reisetasche. Ich konnte es kaum noch erwarten, wieder an die frische Luft zu kommen;
    ich hatte es satt, mich von diesen Leuten unter die Lupe nehmen und herumkommandieren zu lassen. Aber Lynn war noch nicht fertig. Er hielt mir einen Vordruck unter die Nase, den ich unterschreiben musste - die Empfangsbestätigung für die Codes. Ich lieh mir seinen Füller, kritzelte meine Unterschrift auf den Wisch und gab beides zurück. Unabhängig davon, was passiert, muss man trotzdem für jede Kleinigkeit unterschreiben. Jeder hat das Bedürfnis, sich auf diese Weise Rückendeckung zu verschaffen.
    Ich griff nach dem Hebel der Schiebetür, öffnete sie und nahm die Reisetasche mit. Als meine Füße auf dem Beton des Parkdecks standen, fragte ich: »Was ist, wenn ich sie nicht finden kann?«
    Elizabeth ließ ihre Zeitung sinken und bedachte mich mit einem Blick wie vorhin unsere Freunde mit dem Ford Escort.
    Lynn sah erst zu ihr hinüber, bevor er sich an mich wandte. »Dann sollten Sie sich einen guten Anwalt besorgen.«
    Ich hob die Reisetasche aus dem Van, wandte mich ab und ging in Richtung Aufzug davon. Hinter mir wurde die Schiebetür geschlossen; Sekunden später hörte ich den Previa davonfahren.

Ich ging zum Aufzug und bemühte mich, nicht in Wut zu geraten. Eigentlich wusste ich gar nicht recht, worüber ich mich mehr ärgern sollte - über die Tatsache, dass die Firma von Sarah und Kelly wusste, oder darüber, dass ich dämlich genug gewesen war, mir einzubilden, sie wisse nichts von den beiden. Ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich mir sagte, dass ich an ihrer Stelle nicht anders gehandelt, sondern dieses Wissen als Hebel benutzt hätte, um mich dazu zu bringen, den Auftrag zu übernehmen. Das war nur logisch, aber es konnte mich nicht damit versöhnen, dass ich das Opfer dieser Intrige geworden war.
    Ich erreichte den Aufzug und drückte den Rufknopf. Dann sah ich auf die rote Digitalanzeige über der Tür. Sie stand still. Ein älteres Ehepaar gesellte sich zu mir. Die beiden stritten sich darüber, wie ihre Koffer auf ihrem Gepäckkarren gestapelt waren. Wir warteten.
    Der Aufzug hielt auf jeder Ebene außer der unseren. Ich drückte mehrmals rasch nacheinander auf den Rufknopf. Das ältere Ehepaar verstummte und zog sich auf die andere Seite des Gepäckkarrens zurück, um mir nicht in die Quere zu kommen.
    Vielleicht war ich sauer auf Sarah; vielleicht war ich auch nur auf mich sauer, weil ich mich mit ihr eingelassen hatte. Elizabeth hatte völlig Recht gehabt: Sie war an meiner Scheidung schuld gewesen.
    Die Warterei auf den Aufzug wurde allmählich lächerlich. Weitere Leute kamen mit ihren Gepäckkarren und drängten sich vor dem Aufzug. Ich benutzte die Treppe. Zwei Ebenen tiefer folgte ich den Wegweisern zum Abfluggebäude und kämpfte mich auf einer Fußgängerbrücke gegen lauter sonnengebräunte Menschen vorwärts. Anscheinend waren mehrere Chartermaschinen fast gleichzeitig gelandet.
    Ich musste immer wieder an unsere Einsatzbesprechung von vorhin denken. Wie kam es,

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