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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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war Soft Rock zu hören, und eine kultivierte amerikanische Stimme wollte wissen, wer am Telefon sei. Mickey bedeckte die Sprechmuschel mit der freien Hand. »Mach dich in der Küche nützlich, Gary. Das hier ist dienstlich.«
    Gary schien zu kapieren, dass er unerwünscht war. »Entschuldigung, er ist immer sooo neugierig.« Ich hörte, wie Mickey sich etwas zu trinken einschenkte und rasch einen Schluck nahm.
    »Michael, erinnern Sie sich, dass Sie mir erzählt haben, Sarah und Jonathan seien irgendwohin verschwunden, um
    Urlaub zu machen?«
    »Mhh-hmm.«
    »Wissen Sie noch, wohin? Das brauche ich für meinen Bericht.«
    Mickey trank einen weiteren Schluck. »Ja. Falls Lake.« Er versuchte mit Südstaatenakzent zu sprechen, was schauerlich misslang. »North Carolina, Leute.«
    »Haben Sie eine Adresse oder eine Kontaktnummer? Sie haben gesagt, Sie hätten eine Nummer gehabt, nicht wahr? Sie haben sie manchmal dort angerufen.«
    Er lachte glucksend. »Die hat Sarah aus dem Verzeichnis gelöscht, nachdem der alte Jonny-Boy gekriegt hatte, was er verdient hatte.«
    Ich steckte wieder in einer Sackgasse.
    Dann fügte er hinzu: »Aber ich glaube, ich weiß den größten Teil der Telefonnummer noch - sie ist ganz ähnlich wie die alte Nummer meiner Mutter gewesen. Lassen Sie mir fünf Minuten Zeit, dann rufe ich zurück, okay?«
    »Am besten lassen Sie’s dreimal klingeln, legen auf und rufen noch mal an. Ich möchte nicht den Hörer abnehmen und feststellen müssen, dass Sarahs Mutter oder sonst jemand am Telefon ist. Okay?«
    »Oooh, genau wie James Bond.« Er kicherte. »Kein Problem, Nick. Melde mich bald. Byeee.«
    Ich blätterte den Bildband erneut durch. Falls Lake gab es tatsächlich, aber das Einzugsgebiet des Sees war riesig. Ich kam mir wie ein Idiot vor. Warum hatte ich Mickey nicht gleich ausgequetscht, als er mir diese Geschichte erzählt hatte? Nur gut, dass ich nicht zum SIS-Sicherheitsdienst gehörte ...
    Nach überraschend kurzer Zeit klingelte das Telefon. Ich
    zählte mit. Nach dem dritten Klingeln verstummte es wieder. Mickey hatte gute Nachrichten für mich, hoffte ich. Als er wieder anrief, hob ich nach dem zweiten Klingeln ab.
    »Hallooo, hier ist Michael.« Im Hintergrund war zu hören, wie Gary vor sich hinsang.
    »Hallo, Kumpel, sind Sie fündig geworden?«
    »Die letzten vier Ziffern entsprechen genau der alten Telefonnummer meiner Mutter in Mill Hill. Ist das nicht verrückt?«
    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich hatte Mühe, meine Ungeduld zu beherrschen. »Oh, und wie hat die gelautet?«
    »Vier-vier-sechs-acht.«
    »Danke, Kumpel. Mehr wissen Sie bestimmt nicht?«
    »Leider nicht, Nick. Ich hatte nur die Kontaktnummer. Tut mir Leid.«
    »Kein Problem. Schönen Abend noch.«
    »Okay. Ich bin hier, falls Sie mich brauchen. Byeee.«
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war gleich 21.30 Uhr - nach meiner Körperuhr 2.30 Uhr morgens -, und ich war allmählich erledigt. Ich hatte das dringende Bedürfnis nach einem Treff mit Ronald McDonald, aber zuvor musste ich noch einmal telefonieren.
    Ich wählte eine Nummer in London. Nach dem ersten Klingeln meldete sich eine sehr klare Frauenstimme. »Ihre PIN, bitte?« Sie sprach so präzise wie die telefonische Zeitansage.
    »Zwo-vier-vier-zwo, Charlie-Charlie.«
    »Augenblick, bitte.« Am anderen Ende entstand eine Pause; fünf Sekunden später meldete die Stimme sich wieder.
    »Charlie-Charlie. Nähere Angaben, bitte.«
    Ich gab ihr die Informationen, die ich von Metal Mickey hatte, und verlangte die Adresse. Ich hörte das Klicken einer Tastatur, als sie die Einzelheiten aufnahm. »Ich wiederhole«, sagte sie dann. »North Carolina, eine Adresse, deren Rufnummer mit vier-vier-sechs-acht endet, möglicherweise im Gebiet um Falls Lake. Das dürfte ungefähr eine halbe Stunde dauern. Kennziffer fünf-sechs, fünf-sechs. Goodbye.«
    Charlie-Charlie war das Codewort für eine dringende Anfrage. Den Leuten in London genügen oft schon minimale Informationen, und man bekommt die Auskunft in eiligen Fällen telefonisch oder kann eine schriftliche Auskunft anfordern, die detaillierter ist, aber länger dauert.
    Eine Telefonnummer oder ein Autokennzeichen kann zu fast allen Informationen führen, die irgendwo über den Betreffenden gespeichert sind - vom Namen seines Hausarztes bis hin zur letzten Verwendung seiner Kreditkarte mit Ort, Zeit und Angabe des gekauften Artikels. Ein Charlie-Charlie gehörte zu den wenigen kleinen

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