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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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in Anzügen und
    Frauen in Kostümen kamen und gingen. Die moderne
    Masche, freitags Freizeitkleidung zu erlauben, war noch nicht bis hierher vorgedrungen. Leute wie ich kamen 122
    nicht oft in die Zentrale; mein letzter Besuch war 1997
    gewesen. Auch damals hatte ich mich hier unwohl
    gefühlt. Diese Leute verstanden es, einem das Gefühl zu vermitteln, als K sei man hier nicht sehr willkommen, weil man durch sein Aufkreuzen den eleganten Konzern-Look der Zentrale beeinträchtigte.
    Nach etwa zehn Minuten, in denen ich mir wie ein
    Schüler vorkam, der vor dem Büro des Direktors wartet, kam ein älterer Asiat in einem flotten Nadelstreifenanzug durchs Drehkreuz.
    »Nick?«
    Ich nickte und stand auf.
    Er lächelte schwach. »Wenn Sie bitte mitkommen
    wollen?« Er brauchte nur die Karte, die er um den Hals hängen hatte, durchs Lesegerät zu führen, um das
    Drehkreuz passieren zu können; ich musste durch den Metalldetektor gehen, bevor wir uns auf der anderen Seite trafen und miteinander zu den Aufzügen gingen.
    »Wir fahren in den vierten Stock.«
    Ich nickte und hielt den Mund, während der Lift uns nach oben trug. Der alte Knabe brauchte nicht zu wissen, dass ich das wusste. Das ersparte mir belangloses Gerede.
    Im vierten Stock ging ich neben ihm her. Aus den
    Büros auf beiden Seiten des Korridors drang kein Laut; ich hörte nur das Summen der Klimaanlage und das leise Knarren meiner Lederkleidung.
    Am Ende des Flurs bogen wir links ab und kamen an Lynns ehemaligem Büro vorbei. Jetzt hatte es ein
    gewisser Turnbull. Zwei Türen weiter sah ich Lynns Namen auf dem Schild neben der Tür. Als mein Begleiter 123
    anklopfte, hörte ich Lynns typisches energisches
    »Herein!« Er ließ mich eintreten und schloss leise die Tür hinter mir. Vor mir sah ich Lynns kahlen Schädel, der nur von einem Haarkranz umgeben war. Lynn saß an seinem Schreibtisch und schrieb.
    Sein Büro mochte neu sein, aber Lynn war eindeutig ein Gewohnheitstier. Die Einrichtung entsprach genau der seines früheren Büros … dieselben Möbel, dieselbe schlichte, funktionale, unpersönliche Atmosphäre. Dass er nicht nur eine Schaufensterpuppe war, die zur
    Dekoration an den Schreibtisch gesetzt wurde, bewies lediglich das gerahmte Foto auf dem Schreibtisch, das eine viel jüngere Frau – vermutlich Mrs. Lynn –, zwei Kinder und den Neufundländer der Familie auf dem
    Rasen vor ihrem Haus zeigte. Auch die beiden Rollen Weihnachtspapier, die hinter Lynn an der Wand lehnten bewiesen, dass er nicht nur für den Dienst lebte.
    An einer Wandhalterung rechts von mir hing ein
    Fernseher, über dessen Schirm die Ceefax-Schlagzeilen aus aller Welt liefen. Nicht sehen konnte ich nur den für Führungskräfte obligatorischen Squashschläger und den Wintermantel am Garderobenständer. Sie befanden sich vermutlich hinter mir.
    Ich blieb stehen und wartete darauf, dass er fertig wurde. Normalerweise hätte ich mich hingesetzt und es mir bequem gemacht, ohne eine Aufforderung
    abzuwarten, aber heute war das anders. Ich spürte förmlich, dass Lynn gereizt war, und ich wollte ihn nicht noch mehr gegen mich aufbringen. Bei unserer letzten Begegnung waren wir keineswegs als Freunde
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    voneinander geschieden.
    Die Feder seines Füllers kratzte unnatürlich laut übers Papier. Mein Blick wanderte zum Fenster hinter ihm hi-nüber, und ich sah über die Themse hinweg zu dem
    neuen Apartmentgebäude hinüber, das an der nördlichen Brückenauffahrt fertig gestellt wurde.
    »Nehmen Sie Platz. Ich bin gleich so weit.«
    Meine Ledersachen knarrten, als ich mich auf
    denselben Holzstuhl wie beim letzten Besuch setzte und meinen Rucksack neben mich auf den Boden stellte. Mit wurde immer klarer, dass dies ein kurzes Gespräch, eine Besprechung ohne Kaffee werden würde, sonst hätte der Asiat mich vor dem Hineingehen gefragt, ob ich Milch oder Sahne wolle.
    Ich hatte Lynn seit der Befragung nach dem Einsatz in Washington im Jahr 1998 nicht mehr gesehen. Wie seine Einrichtung hatte er sich nicht im Geringsten verändert.
    Auch seine Kleidung schien unverändert zu sein: dieselbe senffarbene Cordsamthose, ein Sportsakko mit
    abgewetzten Lederflecken an den Ellbogen und ein
    Viyella-Hemd. Da sein Kopf weiter übers Papier gebeugt war, konnte ich feststellen, dass er nicht noch kahler geworden war, worüber Mrs. Lynn bestimmt sehr
    glücklich war. Er hatte wirklich nicht die richtigen Ohren für eine Vollglatze.
    Als er das Schriftstück beiseite legte, sah ich, dass es

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