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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Seitenscheibe und wünschte sich vermutlich, er hätte sich rasiert.
    Wir fuhren aus der Tiefgarage auf die Straße hinaus und bogen rechts ab. Der Markt wirkte jetzt noch heller beleuchtet als zuvor; es war schon ziemlich dunkel.
    »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit«, sagte Liv. »Seit unserem letzten Gespräch haben die Ereignisse sich beschleunigt. Sie müssen den Auftrag am kommenden Dienstag ausführen.«
    Wieder eine ihrer kleinen Komplikationen. Ich glaubte ihr kein Wort; bestimmt hatte Val von Anfang an auf diesem Termin bestanden, aber statt mir das zu sagen, hatte Liv mich darüber im Unklaren gelassen, weil sie fürchtete, es könnte mich vergrämen.
    »Ich muss vor allem das Zielobjekt sehen«, stellte ich fest. »Zwei Nächte sind keine sehr lange
    Vorbereitungszeit. Sie müssen mir heute Abend alles erzählen, was Sie wissen, und morgen erkunde ich das Gebäude.«
    »Ja, natürlich. Ich mache mir auch Sorgen, ob Tom 213
    genug Zeit bleibt, den Firewall zu durchbrechen und sich Zugang zu dem System zu verschaffen.«
    Tom setzte sich wie ein gut erzogenes Kind auf, das einem Erwachsenen zu gefallen sucht. »Keine Angst, das kriege ich schon hin. Zeigen Sie mir einfach, was Sie haben.«
    »Wird gemacht, Tom. Sehr bald.«
    Danach folgte eine längere Pause, während Tom sich langsam zurücksinken ließ.
    Ich sah auf die Straße hinaus. »Wohin fahren wir
    jetzt?«
    »Wir haben es nicht weit, nur bis zu den Seen.«
    Mit diesem Hinweis war wenig anzufangen. Das ganze Land war mit den Dingern bedeckt.
    Eine schwarz-gelbe Stadtsilhouette aus
    Leuchtstoffröhren mit einem roten Schrägbalken zeigte mir, dass wir Lahti verließen. Wir fuhren auf einer gut ausgebauten zweispurigen Straße weiter, an der anfangs noch Häuser mit in der Nacht leuchtenden
    Weihnachtsdekorationen standen, die dann Wäldern und weiteren Einschnitten zwischen Granitfelsen Platz machten. Auf dem nächsten Wegweiser las ich Mikkeli 106 km . Wir schienen weiter nach Norden zu fahren.
    Ich behielt den Kilometerzähler im Auge, während wir an einer Reihe von Briefkästen aus Plastik-Treteimern auf Pfosten vorbeikamen, die alle säuberlich aufgereiht an der Straße standen und das einzige Anzeichen dafür waren, dass irgendwo tief in diesen Wäldern Menschen lebten.
    Die niedrige Bewölkung und der bis an die Straße he-214
    ranreichende Wald ließen die Umgebung noch dunkler wirken, aber der reinweiße Schnee reflektierte das Scheinwerferlicht und verdoppelte seine Wirkung
    beinahe.
    In dem Geländewagen herrschte bald behagliche
    Wärme, und Tom hatte seine Ohrhörer wieder
    eingesteckt und hielt die Augen geschlossen. Ich merkte, dass ich krampfhaft überlegte, worüber ich mit Liv reden könnte, aber belanglose Konversation war nicht ihr Fall.
    Sie sah viel häufiger in ihre Rückspiegel, als bei dem herrschenden schwachen Verkehr notwendig gewesen
    wäre; sie achtete darauf, ob wir etwa verfolgt wurden.
    Deshalb hatte sie uns in der Tiefgarage abgeholt und war sofort auf die Straße hinausgefahren, bevor jemand eine Verbindung zwischen den beiden Wagen herstellen
    konnte. War uns jemand vom Flughafen aus gefolgt, musste er logischerweise annehmen, unser Ziel sei das Hotel Alexi gewesen.
    Als ich mich aufsetzte, sah ich ihr von der
    Instrumentenbeleuchtung angestrahltes Gesicht. »Liv?
    Wozu dieses ganze Theater wegen Handys und Piepsern?
    Und wozu der tote Briefkasten?«
    »Die alten Methoden sind die besten.« Sie lächelte.
    »Ein Sizilianer hat mir einmal erklärt, wer sicherstellen wolle, dass es eine Zukunft gebe, müsse die Lehren der Vergangenheit beherzigen. Seine Organisation hatte jahrhundertelang Kuriere eingesetzt, die Informationen persönlich überbrachten. Auf diese Weise konnte nichts Wichtiges in falsche Hände geraten. Aber dann weiteten sie ihr Tätigkeitsfeld auf Amerika aus und wurden 215
    nachlässig. Ende der fünfziger Jahre fingen sie an, Telefone zu benutzen, und das war ihr Verderben. Sollen wichtige Informationen sicher übermittelt werden, muss man sie persönlich weitergeben. Nur so behält man sie unter Kontrolle.«
    Ich begann Wegweiser zur E 75 und nach Mikkeli zu sehen, dann blieb der Wald hinter uns zurück, und ich sah die Autobahn, auf der in beiden Richtungen reger
    Verkehr herrschte, etwa 400 Meter entfernt rechts unter mir. Aber wir blieben auf der alten Straße, die bald wieder durch Wald führte. Auf ihr waren etwaige
    Verfolger leichter zu erkennen.
    »Was Ihre zweite Frage betrifft«, fuhr Liv

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