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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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fort,
    »ergreifen wir alle notwendigen
    Sicherheitsvorkehrungen. Nicht nur in Bezug auf unsere Informationen, sondern auch in Bezug auf unsere Leute.
    Daher laufen alle Kontakte ab sofort nur mehr über mich.«
    Ich erzählte ihr lieber nicht, was passiert war, nachdem ich das Apartmentgebäude verlassen hatte. Val und sie wussten ohnehin schon viel zu viel über mich.
    Vor uns tauchten Straßenlampen auf, und Schilder
    verkündeten, dass wir uns einem Ort namens Heinola näherten.
    Tom wurde etwas munterer, setzte sich auf und nahm seine Ohrhörer heraus. Bis er die Lautstärke
    herunterdrehte, füllte scheppernder Discobeat mit wummernden Bässen den Wagen. »Sind wir schon da?«
    Liv schüttelte den Kopf. »Noch eine halbe Stunde, Tom.«
    216
    Er verwandelte sich wieder in einen schüchternen
    Schuljungen. »Oh … danke.«
    Liv stellte die Heizung etwas schwächer und zog sich die Mütze vom Kopf. Ihre blonde Mähne fiel bis über ihre Schultern herab.
    Nachdem wir kreuz und quer durch Heinola gefahren waren – ein Manöver, um etwaige Verfolger
    abzuschütteln –, verließen wir den Ort auf einer viel kleineren Straße. Die Häuser und Straßenlampen blieben rasch hinter uns zurück, und wir fuhren durch eine tief verschneite Landschaft, in der nur gelegentlich
    Waldwege von der Straße abzweigten.
    Liv kontrollierte weiter, ob hinter uns Scheinwerfer auftauchten, und Tom hörte weiter seine grässliche Musik.
    Nach etwa 20 Minuten bogen wir auf einen frisch
    geräumten befestigten Waldweg ab und folgten ihm zwei bis drei Kilometer weit, bis vor uns ein Haus auftauchte, das plötzlich angestrahlt wurde, als der Wagen sich ihm näherte. Wir mussten durch eine Lichtschranke gefahren sein.
    Das Haus hätte aus einem James-Bond-Film stammen
    können. Vermutlich beobachtete Blofeld uns von drinnen und streichelte dabei seine Katze.
    Es war 60 bis 70 Meter lang und sah aus, als habe jemand ein riesiges Stück aus einem modernen
    Wohnblock herausgeschnitten und auf zwei sechs Meter hohe massive Betonpfeiler gestellt. Val hatte Stil, das musste man ihm lassen.
    Auf der Zufahrt gelangten wir unters Haus, wo hohe 217
    Glaswände den Bereich zwischen den Pfeilern
    abschlossen, so dass eine riesige Garage entstand. Eine zweiflüglige Glasschiebetür öffnete sich, als wir auf sie zufuhren, und schloss sich automatisch wieder.
    In der Garage war es überraschend warm, als ich aus dem Mercedes stieg. Die Deckenbeleuchtung war so
    gleißend hell, dass ich die Augen zusammenkneifen musste, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten.
    Als Liv auf ihren Schlüsselanhänger drückte, öffnete sich im linken Pfeiler eine braune Tür. Tom und ich griffen nach unseren Reisetaschen und folgten ihr in das überheizte Treppenhaus. Ich stellte fest, dass hellbraune Wanderstiefel den Cowboylook abgelöst hatten.
    Wir betraten einen riesengroßen Raum mit hoher
    Decke, der schätzungsweise 30 Meter lang und 20 Meter breit und wie das Apartment in London klinisch weiß und spärlich möbliert war. Unmittelbar rechts neben mir führte eine Tür in die Küche, in der ich weiße
    Einbaumöbel, weiße Arbeitsflächen und Großgeräte mit Edelstahlfronten sehen konnte.
    Der Wohnbereich, in dem wir standen, schien
    geradewegs aus der Sonntagsbeilage einer Zeitung zu stammen. An einem Couchtisch aus Glas und Chrom
    standen sich zwei weiße Ledersofas gegenüber – und das war’s auch schon. Kein Fernseher, keine Stereoanlage, keine Zeitschriften, Blumen oder Bilder, nichts.
    Wandhohe weiße Lamellenjalousien hingen dort, wo ich die Fenster vermutete. Das gedämpfte Licht kam aus Wandlampen, die natürlich ebenfalls weiß waren.
    Deckenlampen gab es hier keine.
    218
    Tom und ich standen mit unseren Reisetaschen in der Hand da und nahmen alles in uns auf.
    »Ich zeige Ihnen Ihre Zimmer.« Liv ging bereits auf die Tür in der rechten Wand zu. Ich fragte mich, ob sie nie auf jemanden wartete – oder bestand Armani darauf, dass sie immer und überall vorausging?
    Unsere Schuhe quietschten auf dem glänzend
    versiegelten Holzboden, als wir ihr in einen Korridor folgten.
    Mein Zimmer lag hinter der ersten Tür links. Hier erwartete mich wieder eine Simfonie in Weiß mit einem niedrigen Futonbett und einem weiß gekachelten Bad mit weißen Marmorfliesen und Stapeln von weißen
    Badetüchern. Es gab keinen Kleiderschrank, sondern nur schmale Segeltuchhüllen und kleine Wäschebehälter, die an einer verchromten Stange hingen. Was mich etwas

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